Am Dienstag, 5. September 2023, kam zum ersten Mal der Runde Tisch „Serielles, modulares & systemisches Bauen“ in Berlin zusammen. Dieser ist Teil der nun bei der Bundesstiftung Bauakademie eingerichteten Geschäftsstelle für serielles, modulares und systemisches Bauen. Der Runde Tisch und die Geschäftsstelle sind zwei Forderungen des Bündnisses bezahlbarer Wohnraum, die damit umgesetzt wurden.
Dazu Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Wir haben uns dazu entschieden, den Blick nicht ’nur‘ auf das serielle Bauen zu richten, sondern ihn um das systemische und modulare Bauen zu erweitern. Damit wird nicht nur das Bauen von kompletten Gebäuden in Serie oder mittels vorgefertigter gleichartiger Module einbezogen, sondern auch die Verwendung von einheitlichen und vorgefertigten Bauteilen und Baugruppen. Künftig werden wir mit der Geschäftsstelle ‚Serielles, modulares und systemisches Bauen‘ und mit dem gleichnamigen Runden Tisch alle wesentlichen Themen und Fragen rund um diese Bauweise aufgreifen. Ziel ist es, durch serielle und modulare Bauweisen eine höhere Vorfertigungsquote zu erreichen, kostengünstiger zu produzieren, schneller zu bauen und damit zu helfen, schneller den dringend benötigten guten und bezahlbaren Wohnraum entstehen zu lassen.“
Ziele der Geschäftsstelle und des Runden Tisches sind unter anderem:
• die Nachfrage nach seriell, modular und systemisch hergestellten Wohngebäuden zu erhöhen,
• die Angebotskapazitäten auszubauen und an die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden anzupassen,
• Markt- und Realisierungshemmnisse zu identifizieren und abzubauen,
• Vorteile der Bauweise zu popularisieren,
• Konzepte für Fördermöglichkeiten zu erarbeiten
• und erfolgreiche Projekte als Wissensvorteile zu transferieren, um diesen Angebotsstrang zu stärken.
• Das serielle Sanieren als eine Art des seriellen Bauens soll dabei mit betrachtet werden.
Dazu Sören Barol, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „In der Geschäftsstelle und am Runden Tisch eint alle ein Ziel: Wir wollen seriellem, modularem und systemischem Bauen einen Push geben! Bei den Themen Nachhaltigkeit, barrierefreies Wohnen und Bekämpfung von Wohnungslosigkeit gibt es ebenfalls viel Übereinstimmung. Dennoch kommen hier verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Interessen zusammen, die es zusammen zu binden gilt. Diese Aufgabe übernimmt dankenswerter Weise die Bauakademie unter Leitung von Prof. Dr. Guido Spars. Alle Akteure eint, dass sie diese effiziente und nachhaltige Bauweise stärken wollen. Die Bauakademie wird dafür die Plattform bilden.“
Der Runde Tisch wird als Arbeitseinheit agieren und an das Bündnis bezahlbarer Wohnraum Bericht erstatten. Allen Akteuren sollen Erfahrungen zur Verfügung gestellt und mittelstandsgerechte Lösungen in die Wohnungsbaupraxis gebracht werden. Der Runde Tisch trifft sich halbjährlich, kann aber auch kurzfristig einberufen werden.
Dazu Prof. Dr. Guido Spars, Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie: „Zahlreiche Verbände der Bauwirtschaft, der Wohnungswirtschaft, aber auch von Kammern, kommunalen Spitzenverbänden und Vereinen wie der Deutschen Umwelthilfe und Architects 4 Future arbeiten mit. Rund 30 Akteure haben sich im Rahmen der ersten Lenkungsgruppensitzung eingebracht. Working Groups wurden gebildet, in denen konkrete Maßnahmen entwickelt werden. Es ist wichtig, dass wir dieses Thema breit und langfristig als Thinktank anlegen und möglichst viel vorhandenes Wissen nutzen.“
So gehört auch die Bundesingenieurkammer dem Runden Tisch „Serielles, modulares & systemisches Bauen“ an. Martin Falenski, Hauptgeschäftsführer der BIngK, nahm der Auftaktveranstaltung, einem Workshop in den Räumlichkeiten der Bundesstiftung Bauakademie, teil.
Fotos: (c) Anke Illing