Bundesingenieurkammer warnt vor Qualitätsverlust bei Ingenieurausbildung

Bundesingenieurkammer warnt vor Qualitätsverlust bei Ingenieurausbildung

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Die Bundesingenieurkammer hat erneut einen dringenden Appell an die Konferenz der Wirtschaftsminister der Länder gerichtet. Darin ruft sie alle Beteiligten dazu auf, sich mit Nachdruck für eine hochwertige Ingenieurausbildung einzusetzen. „Es kann nicht sein, dass zukünftig 50 Prozent MINT-Anteile im Studium ausreichen, um als Ingenieurin oder Ingenieur zu arbeiten. Bei einem Medizinstudium würde ja auch niemand auf die Idee kommen, 50 Prozent medizinische Inhalte seien ausreichend, um als Ärztin oder Arzt zu praktizieren“, sagte Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer.

Bereits jetzt stellen viele europäische Länder – darunter Bulgarien, Portugal, Tschechien, Italien, Liechtenstein, Slowenien und Spanien – im Hinblick auf die „Technical ECTS“-Anteile im Ingenieurstudium deutlich höhere Anforderungen. Damit bestehe die Gefahr, dass Deutschland hinsichtlich der Qualität der Ingenieurausbildung massiv hinter andere Länder zurückfalle, so Hans-Ullrich Kammeyer weiter.

Hintergrund des Appells ist die anstehende Festlegung der Anforderungen an die Berufsbezeichnung „Ingenieurin/Ingenieur“ im Musteringenieurgesetz. Hier­über will sich die Wirtschaftsministerkonferenz voraussichtlich im Juni dieses Jahres verständigen. Die Beschlüsse gelten als Vorlage für die Ingenieurgesetze der Länder. In einem ersten Entwurf hatten Vertreter der Länder aus Sicht der Bundesingenieurkammer deutlich zu geringe Anforderungen an die Ingenieurausbildung formuliert. Eine Umsetzung in der jetzigen Form könne katastrophale Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Ingenieurinnen und Ingenieure und damit auf den Standort Deutschland haben, erklärte der Präsident der Bundesingenieurkammer abschließend. Unterstützt wurde der Appell vom Bundesverband der Freien Berufe (BFB).

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