Die Zahl der Planungsbüros, die negative wirtschaftliche Folgen spüren, ist in den vergangenen 12 Monaten kontinuierlich zurückgegangen. Das ergab die aktuelle Umfrage von Bundesingenieurkammer (BIngK) und Bundesarchitektenkammer (BAK) unter 5.102 befragten selbstständigen Kammermitgliedern zu den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.
Dieses Ergebnis läßt durchaus hoffen, kommentierte der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, die Auswertung der Umfrage. Es sei jedoch wichtig, das Potenzial der Planerinnen und Planer weiterhin zu nutzen. Denn nur dann könne das Planungswesen gemeinsam mit den bauausführenden Betrieben zur Konjunktur-Lokomotive nach der Corona-Pandemie werden. Voraussetzung hierfür sei, dass die Kommunen langfristig würden, um die anstehenden Aufgaben bewältigen zu können. Denn einen Stau beim Bau oder der dringend nötigen Sanierung von Straßen, Schulen oder Sportplätzen können man sich aus mehrfacher Sicht nicht leisten
Nach wie vor gibt ein Drittel der Befragten an, unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu leiden. Ebenfalls gut 30 Prozent der Büroinhaber erwarten für die kommenden drei Monate eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Betroffen sind vor allem Büros mit gewerblichen und öffentlichen Auftraggebern. 63 Prozent der Büros können in mindestens gleichem Maße Neuaufträge abschließen wie zu Zeiten vor der Pandemie. Ein knappes Drittel kann gegenwärtig weniger Neuaufträge akquirieren als üblich. 6 Prozent können keine neuen Verträge schließen.
Während der Anteil der Büros, die sich mit Auftragsrückstellungen bzw. -absagen konfrontiert sehen, seit Beginn der Befragungen zu den Folgen der Corona-Pandemie kontinuierlich sinkt, ist seit Juni 2020 ein Anstieg der Büros festzustellen, die mit Personalausfällen auf der Baustelle oder im eigenen Büro zu kämpfen haben. Im Vergleich zum November 2020 sprunghaft angestiegen ist der Anteil der Büros, die über Lieferverzögerungen auf der Baustelle klagen. Ob die Lieferverzögerung in Verbindung mit der Corona-Pandemie stehen, lässt sich aus den Umfrageergebnissen jedoch nicht ersehen.
(⇒ Pressemitteilung der BIngK zum Baustoffmangel)
Die Online-Umfrage fand vom 19. bis 28. April 2021 statt und wurde gemeinsam von Bundesingenieurkammer und Bundesarchitektenkammer bei dem Marktforschungsunternehmen Hommerich & Reiß in Auftrag gegeben. In die Datenanalyse flossen insgesamt Angaben von 5.102 Befragten ein. Eingeladen waren alle selbstständig tätigen Mitglieder der Architekten- und Ingenieurkammern der Länder. Es ist die vierte Corona-Kurzbefragung, die innerhalb der vergangenen 12 Monate durchgeführt wurde.
Die ausführlichen Ergebnisse der 4. Corona-Umfrage finden Sie hier als Download: