In einer Initiativstellungnahme hat sich der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) mit den Herausforderungen der Freien Berufe in Europa beschäftigt. Dabei ging es konkret um die Veränderungen durch die Digitalisierung und die Ausbreitung künstlicher Intelligenz in den Berufsständen. Die Bundesingenieurkammer hatte über den Bundesverband der Freien Berufe ebenfalls an der Erarbeitung der Stellungnahme mitgewirkt.
Die Verfasser betrachten neue digitale Methoden als Hilfsmittel, um die Qualität und Effizienz bei der Ausübung der Freiberuflichkeit weiter zu steigern. Für den Ingenieurbereich ist hier das Building-Information-Modeling (BIM) hervorzugeben. An den EU-Gesetzgeber gerichtet fordert der Ausschuss in seiner Stellungnahme, dass Auftraggeber im Zusammenhang mit digitalen Anwendungen darauf vertrauen können müssen, dass freiberufliche Leistungen in eigener Verantwortung auf fachlicher Basis und unabhängig von externen Interessen erbracht werden. Dazu seien adäquate, den digitalen Entwicklungen angepasste Berufsregelungen in den Mitgliedsstaaten eine wichtige Voraussetzung. Gleichzeitig müssen sich natürlich auch die Kammern auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen und ihre Mitglieder beim technologischen Wandel beraten und unterstützen. Das betrifft beispielsweise die Inhalte von Fort- und Weiterbildungen, den Datenschutz sowie möglicherweise die Entstehung ganz neuer Berufsbilder.
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Martin Böhme M.A. | Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA)
Europabeauftragter der BIngK und Geschäftsführer der IK Rheinland-Pfalz
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