Mit einem gemeinsamen Appell haben sich Bundesingenieurkammer (BIngK) und der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) an die Konferenz der Wirtschaftsminister der Länder gewendet. Darin rufen sie alle Beteiligten dazu auf, sich mit Nachdruck für eine hochwertige Ingenieurausbildung einzusetzen.
Hintergrund ist die voraussichtlich im Juni dieses Jahres anstehende Festlegung der Anforderungen an das Führen der Berufsbezeichnung „Ingenieur“ im Musteringenieurgesetz. Dies gilt als Vorlage für die Ingenieurgesetze der Länder.
In einem ersten Entwurf haben die Ländervertreter aus Sicht der von BFB und BIngK deutlich zu geringe Anforderungen an die Ingenieurausbildung formuliert. Eine Umsetzung in der jetzigen Form, könnte katastrophale Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Ingenieure und damit auf den Standort Deutschland haben.
Denn bereits jetzt stellen viele europäische Länder – darunter Bulgarien, Tschechien, Italien, Liechtenstein, Portugal, Slowenien und Spanien – im Hinblick auf die „Technical ECTS“-Anteile im Ingenieurstudium deutlich höhere Anforderungen. Das lässt befürchten, dass Deutschland hinsichtlich der Qualität der Ingenieursausbildung massiv hinter andere Länder zurückzufallen droht.