Am 13. September 2017 hielt Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission, seine Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament. Bereits im Frühjahr hatte Jean-Claude Juncker dem Europaparlament in dem so genannten Weißbuch seine fünf Szenarien für die Zukunft Europas vorgestellt.
Die planenden Berufe des Bauwesens in Deutschland als Teil der Freien Berufe begrüßen, dass durch diese „Fünf Szenarien“ die Diskussion über die Zukunft der EU angestoßen wurde. Dennoch gibt es aus Sicht der Architekten und Ingenieure in Deutschland Diskussionsbedarf über die konkrete Ausgestaltung – insbesondere, was die Rolle der EU-Kommission angeht. Aktuelle Beispiele sind die Klageerhebung gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen des Festhaltens an den Mindest- und Höchstsätzen der HOAI oder das Dienstleistungspaket, das die Europäische Kommission zu Beginn des Jahres im Rahmen ihrer Binnenmarktstrategie vorgelegt hat.
Daher hat sich im Rahmen des so genannten Verbändegesprächs eine Arbeitsgemeinschaft gegründet. Beteiligt an dem Arbeitskreis waren die Vereinigung freischaffender Architekten Deutschlands, die Bundesarchitektenkammer und die Bundesingenieurkammer, die sich im Auftrag des Verbändegesprächs bereit erklärt haben, ein Positionspapier zu erarbeiten. Das Papier setzt sich mit den fünf Szenarien für die Zukunft Europas auseinander und wurde inzwischen im Namen der Planerverbände an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker verschickt.