Autobahn GmbH bündelt Kompetenzen für neues Baumanagement
Berlin – Staus sollen künftig spürbar reduziert werden. Dafür hat die Autobahn GmbH des Bundes zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur heute einen Runden Tisch mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden ins Leben gerufen.
Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir müssen angesichts der Corona-Situation mit allen Mitteln dafür sorgen, dass weiter gebaut wird und die Bauwirtschaft arbeiten kann. Dafür machen wir ein Konzept für gutes Baumanagement. Zudem brauchen wir dringend neue Ausschreibungen und Vergaben für Bundesfernstraßenprojekte. Dazu haben wir im BMVI ein Konjunkturpaket vorbereitet, das wir sofort umsetzen könnten: Fahrbahnerneuerungen, Brückenertüchtigungen, Beschleunigung und Beginn von wichtigen Projekten. Dafür benötigen wir dringend zusätzliche Haushaltsmittel.“
„Wir bündeln sektorweit Kompetenzen, um schneller zu bauen und damit Staus zu verringern“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, Stephan Krenz. Zentrales Anliegen sei es, die Baumaßnahmen auf den Autobahnen effektiver und effizienter als heute durchzuführen. Krenz betont: „Mit dem Runden Tisch Baumanagement wollen wir erstmals mit den wichtigen Stakeholdern der Bauwirtschaft gemeinsam entsprechende Vorschläge und Maßnahmenpläne entwickeln. Zudem bietet die Autobahn-Reform die große Chance, die gesamte deutsche Baubranche mit dem ab 2021 alleinigen Betreiber der Autobahnen gemeinsam an einen Tisch zu holen.“
Im Zentrum steht die Frage nach praktikablen Lösungen, um schnelleres Bauen zu gewährleisten. Das Themenspektrum umfasst insbesondere technische, organisatorische und vertragliche Fragen rund um das Baumanagement bei der Autobahn. Die Vielzahl der Aufgaben wird zunächst in drei Projektgruppen bearbeitet. Die Beratungen starten im Mai 2020. Bis zum Sommer 2021 sollen greifbare und schnell umsetzbare Ergebnisse erzielt werden.
Jürgen Faupel, Stellvertretender Präsident Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB):
„Wir freuen uns, dass wir als Vertreter der mittelständischen Bauwirtschaft, die den Großteil der Autobahnen in Deutschland plant, baut und erhält, unsere Expertise als Mitglied des Runden Tisches Baumanagement einbringen dürfen. Den Investitionshochlauf begrüßen wir. Gerne unterstützen wir die Autobahn GmbH mit unserem Know-how, um Prozesse zu verbessern und noch schneller zu bauen, damit die zur Verfügung stehenden Mittel auch umgesetzt werden können. Nur so kann der Erhalt und die Erhöhung der Nutzerverfügbarkeit der Bundesautobahnen sichergestellt werden.“
Peter Hübner, Präsident der Bauindustrie:
„Die BAUINDUSTRIE hat großes Interesse daran, dass wir die zusätzlichen Mittel für die Straßen schnell und effizient verbauen. Der Hochlauf bei den Investitionen muss kommen und zügig umgesetzt werden. Deswegen ist es wichtig, alle Beteiligten von Bauherren über die Planer bis zu den Bauausführenden an einen Tisch zu holen und das gesamte Verfahren zu optimieren.“
Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe:
„Wir freuen uns sehr, dass mit dem Runden Tisch ‚Baumanagement‘ die Zusammenarbeit zwischen der Autobahn GmbH, dem Verkehrsministerium und der Bauwirtschaft konkret wird. Die deutsche Bauwirtschaft mit ihren leistungsfähigen, hoch qualifizierten Mittelständlern wird ihre Expertise einbringen und steht bereit, die heimischen Autobahn- und Bundesstraßen zu bauen. Wichtig ist es, dass die Autobahn GmbH jetzt schnell arbeitsfähig wird. Dafür braucht es das bestehende und bewährte Vergabe- und Vertragsrecht, mit dem Auftraggeber- und Auftragnehmerseite vertraut sind. Das ist entscheidend, um Verzögerungen bei der Auftragsvergabe vorzubeugen.“
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW und Bevollmäch-tigter der Bundesingenieurkammer (BIngK) für die Autobahn GmbH:
„Eine funktionierende Straßeninfrastruktur ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die öffentliche Versorgung und das private Leben. Sie schafft verlässliche Verbindungen und trägt wesentlich dazu bei, dass Deutschland auch in Zukunft als Wirtschaftsstandort attraktiv bleibt. Daher begrüßen wir es, dass Bund und Länder mit der Autobahn GmbH nun für den Erhalt und den Ausbau noch stärker als bisher an einem Strang ziehen. Die Bundesingenieurkammer und ihre Mitglieder, die Ingenieurkammern der Länder, begleiten die Arbeit der Autobahn GmbH gern mit ihrer Expertise.“
Jörg Thiele, Präsident des Verbands Beratender Ingenieure (VBI):
„Mit unserer Mitarbeit am ‚Runden Tisch Baumanagement‘ wollen wir als Planer dazu beitragen, Bauvorhaben zur Sanierung und Ertüchtigung unserer Fernstraßen in Regie der neuen Autobahngesellschaft zügig und nachhaltig zu realisieren. Wir setzen uns deshalb für Ausschreibungen mit klar umrissenen Aufgabenstellungen ein und für Vergabeverfahren, bei denen die Qualität vor dem Preis als Zuschlagskriterium rangiert. Wir treten zudem für eine partnerschaftliche Projektabwicklung ein, weil jeder ‚Streit am Bau‘ Projekte verzögert und Kosten nach oben treibt.“
Autobahn Baustellen sind laut ADAC neben dem wachsenden Verkehrsaufkommen nach wie vor die wichtigste Stauursache. Die Staukilometer summierten sich 2019 auf eine Gesamtlänge von nahezu einer halben Million Kilometer. Die Gesamtdauer der gemeldeten Störungen stieg um knapp 14 Prozent auf 521.000 Stunden. Bereits heute steht fest, dass die Bautätigkeiten des Bundes weiter anwachsen.
Über die Autobahn GmbH des Bundes:
Die 2018 gegründete Autobahn GmbH des Bundes wird am 1. Januar 2021 die Verantwortung für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung der Autobahnen und Fernstraßen in Deutschland übernehmen. Mit 13.000 Kilometern Autobahn und zukünftig bis zu 15.000 Beschäftigten wird die Gesellschaft eine der größten Infrastrukturbetreiberinnen in Deutschland sein.
Die 2018 gegründete Autobahn GmbH des Bundes wird am 1. Januar 2021 die Verantwortung für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung der Autobahnen und Fernstraßen in Deutschland übernehmen. Mit 13.000 Kilometern Autobahn und zukünftig bis zu 15.000 Mitarbeitern wird die Gesellschaft eine der größten Infrastrukturbetreiberinnen in Deutschland sein.