Die Bundesingenieurkammer fordert mehr Soforthilfeprogramme für Kleinstunternehmer und Solo-Selbstständige. Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus und die damit einhergehenden Folgen betreffen auch Ingenieurbüros. Gerade kleine und mittlere Unternehmen müssen mit wirtschaftlichen und finanziellen Einbußen rechnen.
„Einige Bundesländer haben bereits reagiert und Soforthilfeprogramme aufgelegt. Davon braucht es aber dringend mehr“, so Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer.
„Bei unseren Kammern melden sich verstärkt kleine Büros, die über wenig bis keine Kapitaldecke verfügen. Ein Auftragsstopp – sei es nun, weil sie selbst ‚lahmgelegt‘ werden oder sei es, weil es auf der Auftraggeberseite ‚hakt‘ – kann für sie unter Umständen schon die Insolvenz bedeuten“, führte Hans-Ullrich Kammeyer weiter aus. Wichtig
seien daher schnell mehr verfügbare Töpfe, die ohne viel Bürokratie Hilfe bieten. „Wenn also ein Büro von heute auf morgen nicht mehr wie gewohnt arbeiten kann, müssen umgehend Mittel zur Verfügung stehen, die drohende Ausfälle quasi von heute auf morgen auffangen“, sagte der Präsident der Bundesingenieurkammer.
Es sei wichtig, trotz der aktuellen Situation heute schon an morgen zu denken. „Denn wenn uns jetzt die Planungskapazitäten wegbrechen, können nach der Coronakrise viele wichtige und dringend benötigte Infrastruktur- und Hochbauprojekte nicht realisiert werden“, betonte Hans-Ullrich Kammeyer.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt sei, dass die Zahlungsfähigkeit der öffentlichen Auftraggeber auch im Hinblick auf die Prozesse gewährleistet sein müsse. Dass Mittel zur Verfügung stehen, reiche an dieser Stelle nicht. Es müsse sichergestellt werden, dass ausstehende Rechnungen auch beglichen werden. Dies sei bereits jetzt im Alltag vieler Ingenieurbüros ein Problem.
Inzwischen wurden 50 Milliarden Euro Soforthilfen für kleine Unternehmen auf den Weg gebracht. Bundes-finanzminister Scholz und Bundeswirtschaftsminister Altmaier haben am 23. März 2020 umfassende zusätzliche Maßnahmen mit Soforthilfen von bis zu 50 Milliarden Euro für kleine Unternehmen, Solo-Selbständige und Angehörige der Freien Berufe vorgelegt.
Die nächsten Schritte:
- Der Bundestag hat am Mittwoch, 25. März 2020, das Maßnahmenpaket beschlossen.
- Am Freitag, 27. März 2020, hat der Bundesrat das Hilfspaket ebenfalls verabschiedet. Das Geld soll jetzt zügig zur Verfügung stehen.
Die Bundesingenieurkammer hat darüber hinaus eine Übersicht diverser Hilfsangebote zusammengestellt.
Zur Information von Unternehmen, insbesondere KMU, hat das Bundeswirtschaftsministerium eine Hotline eingerichtet, die Mo-Fr. von 9-17 Uhr unter 030 / 186151515 zur Verfügung steht. Zudem wurde eine Hotline zu Fördermaßnahmen unter 030 / 1816158000 eingerichtet.