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Sondervermögen: Bundesingenieurkammer fordert Aktionsbündnis Infrastruktur

Sondervermögen: Bundesingenieurkammer fordert Aktionsbündnis Infrastruktur 2560 1440 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer hatte sich frühzeitig für ein Sondervermögen Infrastruktur als zusätzliches Finanzpaket zu den Kernhaushalten von Bund, Ländern und Kommunen ausgesprochen. Investitionen in die Infrastruktur Deutschlands sind wirtschaftlich gebotene Investitionen in die Zukunft – zum Wohle kommender Generationen.

Deutschland darf nicht noch einmal seine Infrastrukturen derart vernachlässigen. Jetzt bedarf es eines klugen, mutigen und gemeinsamen Vorgehens aller am Bau Beteiligten. Dafür muss ein abgestimmter Aktionsplan mit kurz-, mittel- und langfristiger Perspektive erarbeitet werden, damit Infrastrukturen dauerhaft zukunftsfähig werden.

Die Bundesingenieurkammer fordert hierfür ein Aktionsbündnis aller am Bau Beteiligten und der Politik auf allen Ebenen – Bund, Länder und Kommunen. Bausektor und Politik können nur im Schulterschluss erfolgreich zusammenarbeiten. Partikularinteressen einzelner Marktteilnehmer nachzugeben ist nicht zielführend, da dies langfristig den gesunden Markt und den Wettbewerb im Bausektor gefährdet.

„Wir haben heute in Deutschland grundsätzlich ein gut funktionierendes Miteinander von Planung und Ausführung. Grundlegende Änderungen sind nicht notwendig. Vielmehr verzögern vor allem eine überbordende Bürokratie, langwierige Genehmigungsverfahren und die fehlende Digitalisierung von Prozessen das Bauen unverhältnismäßig. Dies sind die Hebel, bei denen man nun ansetzen muss“, so Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer.

Qualität, Kosteneffizienz und Schnelligkeit durch bewährte Marktstrukturen nutzen

Verwerfungen bei den Marktstrukturen des Planens und Bauens müssen aus Sicht der Bundesingenieurkammer unbedingt verhindert werden. Eine Reduzierung auf nur wenige Marktteilnehmer und deren Eigeninteressen würde Bauen für Auftraggeber verteuern. Deshalb mahnt die Bundesingenieurkammer: Nur, wenn die kleinen und mittelständischen Strukturen des Bausektors durch den notwendigen und erprobten Grundsatz der losweisen Vergabe erhalten bleiben, wird in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten weiterhin kosteneffizient und schnell gebaut werden können.

„Ich kann nur an alle am Bau Beteiligten appellieren, den aktuellen Herausforderungen verantwortungsvoll zu begegnen. Die Erwartungshaltung der Bevölkerung an unsere Branche und an die Politik ist verständlicherweise hoch. Wir müssen nun deshalb geschlossen und mit Weitsicht die richtigen Maßnahmen einleiten. Das Vertrauen der Bevölkerung in unsere Handlungsfähigkeit können wir nur gemeinsam zurückgewinnen. Lassen Sie uns zusammenarbeiten und uns auf die relevanten Probleme wie ineffiziente Genehmigungsverfahren, unzureichende Digitalisierung von Prozessen und den Fachkräftemangel konzentrieren“, appelliert Dr.-Ing. Bökamp anlässlich der 75. Bundesingenieurkammer-Versammlung am 4. April 2025 in Berlin.

Ingenieurbüros können kurzfristig Planungskapazitäten bereitstellen

Die Bundesingenieurkammer hat unter ihren Mitgliedern die aktuell verfügbaren Kapazitäten der Ingenieurbüros abgefragt: Das Stimmungsbild zeigt, eine kurzfristige Beauftragung von zusätzlichen Planungsaufgaben ist durchaus möglich. „Generell brauchen wir jedoch mehr Ingenieurinnen und Ingenieure, da sich der Fachkräftemangel durch den Generationswechsel im Ingenieurwesen weiter verschärfen wird“, so der Präsident der Bundesingenieurkammer. Die Reaktionen der Kurzumfrage belegen, dass langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren zentrale Hindernisse für die Beseitigung des Investitionsstaus der letzten Jahrzehnte sind. Die Kammermitglieder benötigen zudem Planungssicherheit durch verlässliche Finanzierungsstrukturen.

Foto: Till Budde

Neue Oderbrücke Küstrin und Bastionskronenpfad Erfurt gewinnen Deutschen Brückenbaupreis 2025

Neue Oderbrücke Küstrin und Bastionskronenpfad Erfurt gewinnen Deutschen Brückenbaupreis 2025 150 150 Bundesingenieurkammer

Dresden, 20. März 2025 I Bundesingenieurkammer und Verband Beratender Ingenieure VBI zeichnen herausragende Bauwerke aus. Bundesministerium für Digitales und Verkehr ist erneut Förderer und Schirmherr.

Auf dem Festakt zur Preisverleihung in Dresden sind gestern Abend im Beisein von Schirmherr Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, die Auszeichnungen an die vier Preisträger überreicht worden. Die prämierten Bauwerke sind Ausdruck zukunftsweisender Innovationskraft im Ingenieurbau. 1.600 Gäste aus Fachwelt, Politik und Wirtschaft feierten die Siegerteams.

Preisträger in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken
NEUE ODERBRÜCKE KÜSTRIN-KOSTRZYN

Die Jury: „Eine anspruchsvolle Aufgabe mit klugen Lösungen und klarer Formensprache.“

Die neue Oderbrücke ist eine zweigleisige Netzwerkbogenbrücke in Verbundbauweise mit vorgespannten Zuggliedern aus Carbon. Obwohl Carbonhänger schon im Einsatz sind, stellt die Oderbrücke die weltweit erste Eisenbahnbrücke mit dieser Innovation dar.

Preisträger in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücke
BASTIONSKRONENPFAD PETERSBERG, ERFURT

Die Jury: „Historische Bausubstanz und moderne Lösungen des 21. Jahrhunderts in perfekter Harmonie.“

Der Bastionskronenpfad ist eine Fußgängerbrücke auf der Zitadelle Petersberg in Erfurt und verbindet in 13,5 m Höhe die Bastionen Kilian und Martin. Im historischen Umfeld mussten die Ingenieure die feine Balance zwischen hoher Funktionalität und technischer Machbarkeit maximal herausarbeiten. Dabei stehen Robustheit und elegante Schlankheit nicht im Widerspruch, sondern verbinden sich im spannenden Dialog zwischen Alt und Neu.

Sonderpreis Nachhaltigkeit
NEUE REGENBRÜCKE RODING

Die Jury: „Eine beeindruckende Symbiose von skulpturaler Form und minimalistischem Tragwerk.“

Der Materialeinsatz bei der Regenbrücke Roding erfolgte sehr effizient mit langlebigen Baustoffen. Der Cortenstahl bringt seinen Korrosionsschutz selbst mit – und geht mit vollständiger Rückbaubarkeit sowie Recyclingfähigkeit bei sortenreiner Trennung einher.

Sonderpreis Denkmal
CHEMNITZER VIADUKT

Die Jury: „Ein komplexes Meisterstück der Erhaltungskunst als Brückenschlag zwischen gestern und heute.“

Zwischen 1901 und 1909 aus genietetem Flussstahl errichtet, überführte das Chemnitzer Viadukt ursprünglich vier parallele Gleise über den Fluss Chemnitz. Für die Modernisierung entwickelten die Ingenieure eine Mischvariante, die zurückhaltende Integration einer neuen Verbundkonstruktionen des Fahrwegs auf den beiden inneren Überbauten ermöglicht. Damit konnten die hohen Anforderungen an Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Trasse erfüllt werden.

Das sagen die Auslober:

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Brücken und Tunnel sichern Mobilität, überwinden Hindernisse, verbinden Regionen und Menschen. Ich habe das Thema Brückensanierung in meiner Amtszeit zur Chefsache gemacht und ein gewaltiges Brücken-Modernisierungsprogramm gestartet, bei dem wir sehr gut vorankommen – nicht zuletzt dank der hervorragenden Arbeit unserer Ingenieure. Die Vielfalt der für den Deutschen Brückenbaupreis eingereichten Beiträge bestätigt das hohe ingenieurtechnische Niveau, das wir im Brückenbau haben. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern. Unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft, ganz Deutschland profitiert von ihrem Engagement, ihrer Kreativität und ihrer Innovationskraft.“

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer: „Ohne leistungsfähige Infrastruktur läuft, fährt und bewegt sich nichts. Die ausgezeichneten Projekte beim Deutschen Brückenbaupreis zeigen, wie Innovation und Nachhaltigkeit den Brückenbau der Zukunft prägen können – vorausgesetzt, Investitionen und Planungsprozesse greifen effizient ineinander.“

Jörg Thiele, VBI-Präsident: „Engagement und Innovationskraft der Bauingenieurinnen und -ingenieure sind entscheidend, um die Investition in unsere Infrastruktur zu Projekterfolgen zu führen. Dazu müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Die schnelle Aktualisierung der HOAI ist daher eine dringende Aufgabe der neuen Bundesregierung.“

Mehr Information zum Deutschen Brückenbaupreis 2025 unter:

https://www.brueckenbaupreis.de/preistraeger-2025/

Video der Preisverleihung zum Download

Fotos der Veranstaltung zum Download

Fotos der Brücken zum Download

Pressekontakte:

Tatjana Steidl
Verband Beratender Ingenieure VBI
Tel. +49 30 260 62-220
steidl@vbi.de
www.vbi.de

Fabian Becker
(in Vertretung für Eva Hämmerle)
Bundesingenieurkammer
T. +49 30 2589 882-24
becker@bingk.de
www.bingk.de

Bundesregister Nachhaltigkeit startet als neuer Wegweiser für nachhaltiges Bauen

Bundesregister Nachhaltigkeit startet als neuer Wegweiser für nachhaltiges Bauen 150 150 Bundesingenieurkammer

Gemeinsame Pressemitteilung BAK und BIngK

Finden. Planen. Bauen: Mit dem Bundesregister Nachhaltigkeit startet ein neuer Wegweiser für nachhaltiges Bauen

Berlin, den 3. Februar 2025. Heute fällt der Startschuss für das Bundesregister Nachhaltigkeit, eine neue Plattform der Architekten- und Ingenieurkammern in Deutschland. Diese Initiative zielt darauf ab, Nachhaltigkeit im Bauwesen zu fördern und Expertinnen und Experten für klimagerechtes Bauen sichtbar zu machen. Kammermitglieder können sich ab sofort registrieren, um Nachhaltigkeitskoordinatorin oder Nachhaltigkeitskoordinator zu werden.

Ein erfolgreich absolvierter Leistungsnachweis ist Voraussetzung für den Eintrag im Bundesregister als Nachhaltigkeitskoordinatorin oder -koordinator. Passende Fortbildungen werden von den Architekten- und Ingenieurkammern angeboten. Der Nachweis umfasst eine Prüfung zu sechs zentralen Modulen, darunter Zertifizierungssysteme, Ökobilanzierung und Projektmanagement. Nach erfolgreicher Durchführung der kostenfreien Prüfung sind die neuen Nachhaltigkeitskoordinatorinnen und Nachhaltigkeitskoordinatoren für die zentrale Suchfunktion, dem Herzstück des Bundesregisters, freigeschaltet.

Personen mit anerkannten Abschlüssen wie DGNB-Auditor, BNB-Koordinator oder BNB-Sachverständiger können sich durch den Upload ihres Zertifikats direkt ins Bundesregister Nachhaltigkeit eintragen lassen.

„Mit dem Bundesregister Nachhaltigkeit schaffen wir eine Plattform, um die Expertise von Architektinnen und Ingenieuren zu bündeln und sichtbar zu machen. Bauherrinnen und Bauherren erhalten zukünftig die Möglichkeit, dort gezielt unabhängige Nachhaltigkeitskoordinatorinnen und -koordinatoren zu finden, die umfassend zu allen Planungs- und Bauaufgaben beraten. Der Bedarf dafür ist sehr groß. Passende Fortbildungen und der kostenlose Leistungsnachweis stellen sicher, dass die Eintragung ins Bundesregister ein Qualitätsmerkmal für fundierte Nachhaltigkeitskompetenz bleibt,“ erklärt Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer.

„Das Bundesregister Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Meilenstein, um die klimagerechte Transformation im Bauwesen zu beschleunigen. Es unterstreicht, dass Bundes- und Länderkammern gemeinsam Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft übernehmen. Mit dem fachlichen Nachweis in einem unabhängig geführten Register bieten wir in Sachen Verbraucherschutz eine bundesweite Basis und die Kammermitglieder erhalten die Gelegenheit, ihre Qualifikation deutlich zu machen,“ betont Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer.

Weitere Informationen finden Sie unter https://bundesregister-nachhaltigkeit.de/

Zur Registrierung: https://account.bundesregister-nachhaltigkeit.de/

Bildmaterial stellen wir auf Anfrage gerne zur Verfügung

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Deutscher Brückenbaupreis 2025: Finalisten stehen fest

Deutscher Brückenbaupreis 2025: Finalisten stehen fest 150 150 Bundesingenieurkammer

Deutscher Brückenbaupreis 2025: Finalisten stehen fest

Die Jury hat sechs Finalisten für den Deutschen Brückenbaupreis 2025 nominiert. Wer siegt, entscheidet sich am 19. März in Dresden, wenn die Preise feierlich an die Gewinnerteams überreicht werden.

Berlin, 23. Januar 2025. Die Jury hat sich vor Ort von den ausgewählten Brücken überzeugt und sich auf sechs Finalisten festgelegt. Der Deutsche Brückenbaupreis wird alle zwei Jahre in den zwei Kategorien Fuß- und Radwegbrücken sowie Straßen- und Eisenbahnbrücken verliehen. Zusätzlich ist ein Sonderpreis Nachhaltigkeit ausgelobt. Gesucht werden Deutschlands beste Brücken-Neubauten, kreative Instandsetzungen und Ertüchtigungen. Ebenso geht es um innovative Ideen für mehr Nachhaltigkeit bei Brückenbauwerken.

Am 19. März 2025 wird der Deutsche Brückenbaupreis bereits zum zehnten Mal vergeben. Die auslobenden Organisationen Bundesingenieurkammer und Verband Beratender Ingenieure würdigen damit die herausragenden Leistungen der Ingenieurinnen und Ingenieure im Brückenbau.

In der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken sind nominiert:

Brückenfamilie „Ederbrücken“, Frankenberg (Eder)
Mit der Brückenfamilie „Ederbrücken“ in Frankenberg sind moderne Fuß- und Radwegbrücken entstanden, die sich in das neue Radverkehrskonzept einfügen. Die Ingenieure entwickelten eine elegante und nachhaltige Lösung für eine Blockträgerbrücke aus Holz, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Besonders bemerkenswert: die innovative Konstruktion, die ästhetisch wie funktional überzeugt und neue Impulse im Brückenbau mit Holz setzt.

Bastionskronenpfad, Erfurt
Der Bastionskronenpfad auf dem Petersberg in Erfurt beeindruckt als schlanker Steg, der es Besuchern ermöglicht, die historische Festung aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die Ingenieurleistung zeigt sich in der sensiblen Integration des modernen Tragwerks in die denkmalgeschützte Struktur. Der Steg schmiegt sich eng an die Bastionsmauern an; mit der geknickten dynamischen Form ist zudem eine Plattform für einen attraktiven Ausblick integriert.

Neue Regenbrücke, Roding
Als skulpturale, schlanke Fuß- und Radwegbrücke spannt sich die Neue Regenbrücke in Roding über den namensgebenden Fluss Regen. Der wetterfeste Stahl bringt eine besondere Farbe und Textur in die Landschaft ein. Mit modellierten Rampen und einem minimierten Tragwerk haben die Ingenieure den Eindruck einer langgestreckten, dynamischen Brückenlandschaft erzeugt, die sich sensibel in die Natur einfügt und nachts blendfrei und wildschonend beleuchtet ist.

In der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken sind nominiert:

Rheinbrücke Schierstein, Wiesbaden/Mainz
Die Rheinbrücke Schierstein verbindet Wiesbaden und Mainz im Verlauf der A643. Mit ihrer klaren und reichen Formensprache, die intuitiv dem Kraftfluss folgt, begegnet sie der anspruchsvollen Flusslandschaft. Die gevouteten Stahlhohlkörper des Ersatzneubaus stehen im Kontrast zur filigranen Gestaltung des seitlich angehängten Fuß- und Radwegs, mit dem die Rheinufer besser erschlossen werden. Hier kommen Ästhetik und minimale Umweltbeeinträchtigungen in der Bauphase gekonnt zusammen.

Oderbrücke, Küstrin
Die 266 Meter lange Eisenbahnquerung der Oder bei Küstrin wird im Wesentlichen von einem eleganten Netzwerkbogen mit 130 m Spannweite geprägt. Die Grenzbrücke spannt im Sinne des Wortes den Bogen zwischen dem Eisenbahnnetz in Polen und Deutschland. Durch den Einsatz von Carbonhängern konnten der Hängerquerschnitt und die notwendige Vorspannkraft verringert werden, was eine signifikante Materialeinsparung in allen Bauteilen der Bogenbrücke ermöglichte. Dadurch ist sie ein gelungenes Beispiel für den Einsatz neuer Materialien und Technologien für dauerhafte und nachhaltige Konstruktionen und zeigt eindrucksvoll das Potenzial im modernen Brückenbau.

Elisabethbrücke, Halle (Saale)
Die Elisabethbrücke in Halle stellt eine zentrale Verbindung für den Straßenbahn-, Fuß- und Radverkehr zwischen der Alt- und Neustadt dar. Nach starken Beschädigungen durch das Saalehochwasser im Jahr 2013 wurde der Ersatzneubau nachhaltig, schnell, wartungsarm und robust errichtet. Die Ingenieure wählten eine modulare Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad. Dabei wurde die neue Straßenbahnanlage barrierefrei gestaltet und Hochwasserschutz integriert.

Die Vielfalt der Einsendungen zeigt erneut die Innovationskraft und das hohe ingenieurtechnische Niveau im Brückenbau. Alle nominierten Bauwerke zeichnen sich durch hohe technische Präzision und eine gelungene Einbindung in ihre Umgebung aus.

Dazu Juryvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Gero Marzahn (Bundesministerium für Digitales und Verkehr):
„Die Auswahl fiel der Jury nicht leicht, da die eingereichten Projekte erneut durch Vielfalt und technische Qualität überzeugt haben. Die nominierten Bauwerke setzen Maßstäbe – sei es in Bezug auf Funktionalität, Nachhaltigkeit oder gestalterische Integration in ihre Umgebung.“

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer unterstreicht:
„Die nominierten Projekte des Deutschen Brückenbaupreises 2025 sind herausragende Beispiele dafür, wie Ingenieurwissen, Innovation und gestalterische Integration zusammenwirken können. Sie stehen nicht nur für technologische Spitzenleistung, sondern auch für die verantwortungsvolle Gestaltung unserer Lebensräume.“

VBI-Präsident Jörg Thiele fordert:
„Die Finalisten des Deutschen Brückenbaupreises 2025 zeigen eindrucksvoll, welches hohe Niveau der Ingenieurbau in Deutschland erreicht hat. Um dieses Niveau langfristig zu sichern, braucht es verlässliche Investitionen in die Infrastruktur. Planungssicherheit ist entscheidend, damit die Planungsbranche auch in Zukunft innovative und nachhaltige Lösungen entwickeln kann.“

Der Sonderpreis wird bei der feierlichen Preisverleihung am 19. März 2025, am Vorabend des 34. Dresdner Brückenbausymposiums, bekannt gegeben.

Über den Deutschen Brückenbaupreis
Mit dem Deutschen Brückenbaupreis werden herausragende Ingenieurleistungen im Brückenbau gewürdigt und deren Bedeutung für die Baukultur herausgestellt. Alle zwei Jahre wird der ideelle Preis für ein fertiggestelltes Brückenbauwerk in jeweils zwei Kategorien vergeben. Der 2006 von VBI und BIngK ins Leben gerufene Deutsche Brückenbaupreis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in Deutschland und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Fotos stehen hier zum Download bereit oder können angefordert werden. Bitte beachten die Copyrightangaben.

Weiterführende Informationen zu den Projekten: www.brueckenbaupreis.de.
Anmeldung zum Festakt der Preisverleihung.

Kontakt:
Eva Hämmerle
Kommunikation & Presse
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haemmerle@bingk.de
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Vergabetransformationsgesetz: Kammern und Verbände gegen Abschaffung der mittelstandsgerechten Losvergabe am Bau

Vergabetransformationsgesetz: Kammern und Verbände gegen Abschaffung der mittelstandsgerechten Losvergabe am Bau 150 150 Bundesingenieurkammer

Gemeinsame Pressemitteilung

Vergabetransformationsgesetz: Kammern und Verbände gegen Abschaffung der mittelstandsgerechten Losvergabe am Bau

Berlin, 18. Dezember 2024. Das Bundeskabinett hat am 27. November 2024 Entwürfe für ein sogenanntes Vergabetransformationspaket beschlossen. Bundesarchitektenkammer (BAK), Bundesingenieurkammer (BIngK) und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) beklagen jedoch die darin vorgesehene Aufweichung des Gebots der mittelstandsgerechte Losvergabe. Auch wenn diese Aufweichung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) als „Flexibilisierung mit Augenmaß“ bezeichnet wird, befürchten sie in der praktischen Auswirkung letztlich die Abschaffung dieses seit Jahrzehnten bewährten Grundsatzes.

§ 97 Absatz 4 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen sieht bislang vor, dass mehrere Teil- oder Fachlose nur dann zusammen vergeben werden dürfen, wenn wirtschaftliche oder technische Gründe dies erfordern. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung soll es hingegen zum einen ausreichen, dass diese Gründe eine Gesamtvergabe rechtfertigen. Damit ist eine erhebliche Absenkung der Begründungs- und Dokumentationspflichten verbunden. Zum anderen sollen künftig zeitliche Gründe für die Zulässigkeit von Gesamtvergaben ausreichen. Hierdurch wird der Vorrang der Losvergabe massiv entwertet.

BAK, BIngK und ZDB lehnen daher eine flächendeckende, undifferenzierte Quasi-Abschaffung der mittelstandsgerechten Vergabe mit aller Entschiedenheit ab. Jedenfalls im Bereich des Planens und Bauens muss der Losgrundsatz nicht nur beibehalten, sondern vielmehr gestärkt werden. Dies gilt insbesondere, soweit Gesamtvergaben sowohl die Planung als auch das Bauen erfassen.

Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer:
„Öffentliche Auftraggeber werden diese Änderung im Zweifel als vollständige Freigabe der General- bzw. Totalunternehmervergabe begreifen und hiervon bedingungslos und umfangreich Gebrauch machen. Die fachlich unabhängigen, allein dem Auftraggeber und dem Gemeinwohl verpflichteten Planerinnen und Planer werden damit im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe unverhältnismäßig benachteiligt. Denn, bei welchem öffentlichen Bauvorhaben werden sich keine zeitlichen Gründe finden lassen, um von der Losvergabe abzuweichen?“

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer:
„Der Grundsatz der losweisen Vergabe als Regelfall muss unbedingt beibehalten und die Abweichung davon deutlich begrenzt werden. Daneben muss eine Entschlackung des Vergaberechts sowie die Einführung eines alternativen Beschaffungsmodells kleinen und mittelständischen Planungsbüros eine leichtere Teilnahme am Markt ermöglichen.“

Wolfgang Schubert-Raab, Präsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe:
„Knapp 80 % aller Bauunternehmen in Deutschland haben weniger als 20 Mitarbeiter, etwa 96 % der Bauunternehmen weniger als 50 Mitarbeiter. Genau diese Unternehmen stellen den Adressatenkreis einer mittelstandsgerechten Auftragsvergabe dar. Der Vorrang der Losvergabe sichert ihnen bislang den unmittelbaren Zugang zu öffentlichen Aufträgen und schafft damit einen breiten Wettbewerb. Mit diesem Gesetzentwurf wird die Auftragsvergabe konzerngerecht – zu Lasten heimischer Unternehmen und ihrer Beschäftigten.“

Gegen die geplante Reform des Vergaberechts spricht außerdem, dass derzeit eine Reform der EU-Vergaberichtlinien erarbeitet wird. Parallel hierzulande eine Reform des Vergaberechts anzustoßen, kurz bevor es auf der Grundlage neuer europäischer Vorgaben ohnehin überarbeitet werden muss, ist kontraproduktiv und wird zu jahrelanger Unsicherheit führen.

Eine mittelstandsfeindliche Vergabe betrifft nicht nur die fast 200.000 Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen, Stadtplanerinnen und Stadtplaner und Ingenieurinnen und Ingenieure, sondern ebenso zahllose kleine und mittlere Betriebe der Bauwirtschaft und des Handwerks.

BAK, BIngK und ZDB fordern geschlossen, dass die geplante Gesetzesänderung nicht in dieser Form umgesetzt wird, sondern es beim Planen und Bauen beim bewährten Prinzip der losweisen Vergabe bleibt.

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Bezahlbarer Wohnraum, Klimaanpassung und faire Vergabe: Forderungen zur Bundestagswahl 2025

Bezahlbarer Wohnraum, Klimaanpassung und faire Vergabe: Forderungen zur Bundestagswahl 2025 150 150 Bundesingenieurkammer

Gemeinsame Pressemitteilung

Bezahlbarer Wohnraum, Klimaanpassung und faire Vergabe: Planende Berufe bündeln ihre Forderungen zur Bundestagswahl 2025

Berlin, 6. Dezember 2024. Am 23. Februar 2025 wird voraussichtlich ein neuer Bundestag gewählt. Die zukünftige Bundesregierung muss auch in der kommenden Legislaturperiode im Hinblick auf bezahlbaren Wohnraum, Energiewende und Rezession große Herausforderungen bewältigen. Sie stellt die Weichen für eine wirtschaftlich stabile und sozial gerechte Zukunft.

Der Planungs- und Bausektor leistet in Deutschland einen erheblichen Beitrag zur ökonomischen Stabilität des gesamten Landes, denn die Wertschöpfung findet zum allergrößten Teil im eigenen Land statt. Die planenden, freien Berufe tragen eine besondere Verantwortung für den gesellschaftliche Zusammenhalt und das Gemeinwohl. Sie sorgen dafür, dass die gebaute Umwelt dem gesellschaftlichen Wandel gerecht werden kann und Baukultur erhalten wird.

Deshalb haben die Bundesarchitektenkammer und die Bundesingenieurkammer gemeinsam mit 16 Verbänden der planenden Berufe ihre „Forderungen zur Bundestagswahl 2025“ in 13 Punkten zu aktuellen Kernfragen gebündelt. Im Mittelpunkt stehen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Umsetzung von integrierten Stadtentwicklungskonzepten, Ausbau und Sanierung von Infrastrukturen, die Finanzierung von Klimaanpassungsstrategien, eine faire und mittelstandsfreundliche Vergabe, die Überarbeitung des Architekten- und Ingenieurvertragsrechts und die Novellierung der HOAI.

Im Namen aller beteiligten Kammern und Verbände werden die Forderungen zur Bundestagswahl 2025 an die demokratischen Parteien versendet. Für Ende Januar 2025 ist eine öffentliche, digitale Podiumsdiskussion mit den baupolitischen Sprecherinnen und Sprechern geplant.

In Verantwortung für gute Lebensräume für alle Menschen in Stadt und Land fordern die planenden Berufe von den demokratischen Parteien:

  1. Bundesbauministerium erhalten und Querschnittskompetenzen stärken
  2. Gesellschaftlichen Zusammenhalt durch bezahlbaren Wohnraum und integrierte Stadtentwicklungskonzepte begünstigen
  3. Ausbau- und Sanierungsstau bei öffentlichen und technischen Infrastrukturen beheben
  4. Klimaanpassung für Städte, Gemeinden und Landschaft fördern
  5. Baugesetzbuch zukunftsfest gestalten und gemeinwohlorientierte Bodenpolitik stärken
  6. Lebenszyklusbetrachtung integrieren und Emissionen ganzheitlich verringern
  7. Materialien wiederverwenden und Kreislaufwirtschaft fördern
  8. Qualität der gestalteten Umwelt durch qualifizierte Planende gewährleisten
  9. Vergabe öffentlicher Aufträge qualitätsorientiert und mittelstandsfreundlich gestalten
  10. Architekten- und Ingenieurvertragsrecht evaluieren und überarbeiten
  11. Novellierungsprozess der HOAI abschließen und Evaluierung einleiten
  12. Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) sicher und zukunftsfähig gestalten
  13. Export von Planungsleistungen fördern

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Deutscher Ingenieurbaupreis 2024 feierlich in Berlin verliehen

Deutscher Ingenieurbaupreis 2024 feierlich in Berlin verliehen 150 150 Bundesingenieurkammer

Gemeinsame Pressemitteilung 

Berlin, 29. November 2024. Der Deutsche Ingenieurbaupreis geht dieses Jahr nach Essen. Das Ingenieurbüro Ripkens Wiesenkämper Beratende Ingenieure PartGmbB erhielt am 28. November bei einer feierlichen Preisverleihung im Deutschen Technikmuseum in Berlin den mit 30.000 Euro dotierten Staatspreis für den Luftschiffhangar in Mülheim an der Ruhr. Mit dem erstmals ausgelobten Nachwuchspreis (10.000 Euro) wurde das Ingenieurbüro Pyttlik & Bormann S.À R.L für das CLTECH Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern ausgezeichnet. Die Verleihung nahmen Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, vor rund 200 Gästen vor.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Egal wo Menschen sich aufhalten, sie sind umgeben von Ingenieurleistungen. Mit unserem Staatspreis möchten wir diese Leistung am Bau sichtbar machen. Ingenieurinnen und Ingenieure beeinflussen mit ihrem Tun unsere gebaute Umwelt. Sie tragen zu mehr Innovation und Nachhaltigkeit im Bauen bei – das zeigen unsere prämierten Projekte eindrücklich. Natürlich arbeiten sie nicht alleine, deshalb beglückwünsche ich ebenso die Bauherrinnen und Bauherren, die die Umsetzung ermöglicht haben. Ich freue mich, dass wir dieses Jahr mit dem Nachwuchspreis auch die Leistungen von jungen Talenten würdigen und der Öffentlichkeit zugänglich machen konnten.“

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer: „Das Siegerprojekt des Deutschen Ingenieurbaupreises zeigt auf beeindruckende Weise, dass es sich auszahlt, mutig und im Team neue Wege zu gehen. Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe ist beispielgebend. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen, zukunftsfähigen Bauen geleistet. Ich gratuliere den Preisträgern ganz herzlich. Auch den anderen Projekten, die mit Auszeichnungen geehrt wurden, zolle ich meinen Respekt.“

Der Deutsche Ingenieurbaupreis ist als Staatspreis der bedeutendste Preis für Bauingenieurinnen und -ingenieure in Deutschland und wird alle zwei Jahre verliehen – dieses Jahr zum fünften Mal. Er wird gemeinsam vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der Bundesingenieurkammer (BIngK) vergeben. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführt. Zusätzlich wurden für vier Projekte Auszeichnungen verliehen, die mit je 4.000 Euro dotiert sind.
Erstmalig erfolgte das Auswahlverfahren in zwei Stufen. In einer ersten Preisgerichtssitzung wurden Projekte für die engere Wahl nominiert, die anschließend durch Jurymitglieder besichtigt wurden. Anschließend stimmte die Jury in einer zweiten Preisgerichtssitzung über die Preisträger und Auszeichnungen ab.

Aus der Jurybewertung des Staatspreis-Projekts

Der Luftschiffhangar gewinnt den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024, weil alle Kriterien der Auslobung – Gestaltung, Konstruktion, Innovation, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit – in diesem Projekt in vorbildlicher Weise umgesetzt wurden. Der im Inneren an eine Kathedrale erinnernde Luftschiffhangar ist ein imposantes Beispiel für die konsequente Umsetzung des Holzbaus. Die Fachwerkträger und alle Knotenpunkte sind als reine Holzverbindungen ausgeführt. Diese innovative Konstruktion stellt einen bedeutenden Fortschritt im Holzbau dar. Die Dimensionierung des Hallentragwerks und die Verwendung von vorgefertigten, rückbaubaren Elementen zeugen von einer durchdachten, von Anfang an integralen und BIM-gestützten Planung. Die vom frühzeitigen Dialog zwischen Holzbau, Tragwerksplanung und Maschinenbau geprägte Planung zeigt, wie innovative Lösungen in die Praxis umgesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund beeindruckt auch die Bauzeit von nur sechs Monaten. Der Luftschiffhangar verknüpft in idealer Weise Ingenieurbaukunst mit Nachhaltigkeitskriterien. Die Holzkonstruktion ist rückbaubar, so dass eine Wiederverwendung der Bauteile möglich ist. Die Fundamente des Vorgängerbaus wurden vor Ort gebrochen und direkt wieder eingebaut, der Boden des Hangars besteht aus gebrauchten Betonplatten und die Aluminiumdeckung ist sortenrein rückbaubar und recycelbar.

Aus der Jurybewertung des Nachwuchspreises

Der über 34 Meter spannende, 2,60 Meter hohe hybride Fachwerkträger, der die Ausbildung eines sehr ressourcensparenden Dachtragwerks ermöglicht, wurde von der Jury als besonders preiswürdig hervorgehoben. Durch die innovative Kombination von Eichenschwachholz mit den Stahlzugdiagonalen konnte eine schlanke und CO2-minimierte Konstruktionsweise mit geringer Bauhöhe realisiert werden. Das Betreten von Neuland bei der Verwendung von Schwachholz im Holzbau betrifft sowohl die konstruktive Ausbildung als auch deren Bemessung. Die Nutzung von lediglich entrindeten Hölzern ermöglichte zudem eine neue gestalterische Sprache und verleiht dem Tragwerk seine einzigartige Charakteristik. Hervorzuheben ist die kurze Planungs- und Ausführungszeit, die nur durch eine vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich war.

Deutscher Ingenieurbaupreis 2024 – Staatspreis (dotiert mit 30.000 Euro)

Projekt: Luftschiffhangar in Mülheim an der Ruhr
Ingenieurbüro: Ripkens Wiesenkämper Beratende Ingenieure PartGmbB, Essen
Tragwerksplanung: Ripkens Wiesenkämper mit Marx Krontal Partner, MKP GmbH, Hannover
Bauherrschaft: Westdeutsche Luftwerbung Theodor Wüllenkemper GmbH & Co. KG, Mülheim an der Ruhr

Deutscher Ingenieurbaupreis 2024 – Nachwuchspreis (dotiert mit 10.000 Euro)

Projekt: CLTECH Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern
Ingenieurbüro: Pyttlik & Bormann S.À R.L, Grevenmacher, Luxemburg
Bauherrschaft: CLTECH GmbH & Co. KG, Kaiserslautern

Auszeichnungen (dotiert mit je 4.000 Euro)

Projekt: Rennrodelbahn Oberhof
Ingenieurbüro: HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER architekten ingenieure Partnerschaftsgesellschaft (HSP), Suhl
Bauherrschaft: Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum Oberhof

Projekt: Neues Schiffshebewerk Niederfinow
Generalplanung: Tractebel Hydroprojekt GmbH, Weimar
Bauherrschaft: WNA Berlin, Wasserstraßen-Neubauamt, Berlin

Projekt: Werk- und Forschungshalle Diemerstein in Frankenstein
Ingenieurbüro: Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen des t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe, RPTU Kaiserslautern-Landau unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf und graf ingenieure, Heubach
Bauherrschaft: Stiftung für die TU Kaiserslautern (inzwischen: Stiftung für die RPTU) / Villa Denis GmbH, Frankenstein

Projekt: Müngstener Brücke in Solingen-Schaberg
Ingenieurbüro: IGS INGENIEURE GmbH & Co. KG, Weimar
Bauherrschaft: DB Netz AG Regionalbereich West, Düsseldorf (seit 1. 1. 2024: DB InfraGO)

Projekte in der engeren Wahl

Projekt: Ehemalige Wäscherei Spindler im Spreekarree, Berlin-Spindlersfeld
Ingenieurbüro: EiSat GmbH, Gesellschaft Beratender Ingenieure für Bauwesen, Berlin
Bauherrschaft: SF Projektentwicklungsgesellschaft mbH c/o Hilpert GmbH, Würzburg

Projekt: Behelfsbrücken über die Ahr
Ingenieurbüro: PlannIng GmbH, Bad Neuenahr-Ahrweiler
Bauherrschaft: Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Jury Deutscher Ingenieurbaupreis 2024

Dirk Scheinemann, Abteilungsleiter B im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstand Bundesingenieurkammer
Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme, Vorstand Institut für Infrastruktur Wasser Ressourcen Umwelt, FH Münster
Andreas Keil, Partner bei schlaich bergermann partner (Juryvorsitz)
Helmut Meyer, Gesellschafter, Transsolar Energietechnik GmbH
Birga Ziegler, Geschäftsführung m2ing GmbH
Petra Wesseler, Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung Berlin

Stellvertretende Preisrichterinnen und Preisrichter:
Prof. Dr.-Ing. Steffen Feirabend, Stuttgart

Weitere Informationen: https://www.bbr.bund.de/deutscher-ingenieurbaupreis-2024

Bildmaterial zum Download: https://flic.kr/s/aHBqjBTdPm

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Jahrbuch der Ingenieurbaukunst erschienen

Jahrbuch der Ingenieurbaukunst erschienen 150 150 Bundesingenieurkammer

Verantwortung für unsere gebaute Umwelt übernehmen

Jahrbuch der Ingenieurbaukunst erschienen

Berlin, 6. November 2024. Das neue Jahrbuch „Ingenieurbaukunst“ zeigt wieder eine Auswahl der wichtigsten aktuellen Bauwerke Made in Germany und diskutiert die Zukunft des Planens und Bauens. Herausgegeben von der Bundesingenieurkammer werden damit die Leistungen des deutschen Bauingenieurwesens dokumentiert. Die beteiligten Ingenieurinnen und Ingenieure beschreiben die bautechnischen Herausforderungen und erläutern die konkreten Lösungen bei Planung und Ausführung. Das Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2025 ist eine Hommage an das Bauingenieurwesen, ein Forum für aktuelle Debatten rund um das Planen und Bauen – diesmal insbesondere zu klimagerechten und zuverlässigen Infrastrukturen – sowie eine Würdigung von Manfred Curbach.

Vor dem Hintergrund der Klimakrise muss nicht das Überschreiten, sondern das Einhalten von Grenzen – konkreter: der Klimaverträglichkeit – zur obersten Maxime der Ingenieurtätigkeit werden. Auch im Jahrbuch „Ingenieurbaukunst 2025“ werden wieder interessante Bauwerke, die von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus Deutschland geplant und gebaut wurden, mit kurzen Beiträgen von ihnen selbst vorgestellt. So berichten zum Beispiel knippershelbig über das zirkuläre Pilotprojekt The Cradle in Düsseldorf, Bollinger+Grohmann über die schwebende Aufstockung des Wien Museums, Hartwich Bernhardt Ingenieure über die Nashorn-Pagode im Zoo Berlin, Pirmin Jung und Züblin Timber über ein modulares Studierendenwohnheim in Heidelberg oder wh-p Ingenieure über Umbau und Aufstockung des Schicklerhauses Berlin sowie Buro Happold und Polyplan Kreikenbaum über eine schwimmende Badelandschaft im Hafen von Göteborg.

Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2025

Bundesingenieurkammer (Hrsg.)
192 Seiten | Softcover | Deutsch
ISBN print: 978-3-433-03457-6
ISBN print + ePDF: 978-3-433-03458-3

Einreichungen für das Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2026

Für das nachfolgende Jahrbuch „Ingenieurbaukunst 2026“ können Vorschläge für Projekte und Essays bis zum 31. Januar 2025 eingereicht werden. Infrage kommen Bauprojekte aller Art, die von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus Deutschland weltweit geplant wurden sowie Zukunftsthemen für das Planen und Bauen. Die entsprechenden Formulare sind auf der Seite www.ingd4c.org/jahrbuecher zu finden. Die Auswahl trifft wie immer der Beirat.

Kontakt:
Eva Hämmerle
Kommunikation & Presse
+49 (0) 30-2589 882-23
haemmerle@bingk.de
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Bundesingenieurkammer und Ingenieurkammer Sachsen warnen: Investitionsstau bei Brücken ist ein Sicherheitsrisiko

Bundesingenieurkammer und Ingenieurkammer Sachsen warnen: Investitionsstau bei Brücken ist ein Sicherheitsrisiko 150 150 Bundesingenieurkammer

Bundesingenieurkammer und Ingenieurkammer Sachsen warnen: Investitionsstau bei Brücken ist ein Sicherheitsrisiko

Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden zeigt, um welch sicherheitsrelevante Bauwerke es sich bei Brücken handelt. Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, unterstreicht: „Brücken sind systemrelevante und sensible Bauwerke. Lässt man sie zu Schaden kommen, nimmt auch das öffentliche Leben Schaden und die Menschen verlieren das Vertrauen in ihre öffentliche Infrastruktur. Sicherheit ist ein nicht verhandelbares Gut, dies gilt umso mehr bei unseren vielfältigen Brückenbauwerken.“

Zahlreiche Studien und Berichte zeigen seit Jahren, dass Deutschland erheblich mehr in die Instandhaltung seiner Infrastrukturen investieren muss. Besonders alarmierend ist dabei der Zustand vieler Brücken, die aufgrund mangelnder Wartung und Ertüchtigung schon jetzt ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. „Wir sprechen hier von sicherheitsrelevanten Problemen der Infrastrukturbauwerke bis hin zu einem Totalversagen aufgrund eines jahrelangen Investitionsstaus“, so der Präsident der Bundesingenieurkammer. „Viele der Brücken sind bereits heute am Rande ihrer Belastungsgrenzen. Ein weiteres Aufschieben von Sanierungen können wir uns aus Sicherheitsgründen nicht leisten. Wir haben unter den Brücken viele ‚Patienten‘, die in keinem wirklich guten Zustand sind“, betont der Präsident der Bundesingenieurkammer.

Diese Einschätzungen teilt der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, und ergänzt: „Vor allem der Fachkräftemangel im Ingenieurbereich, ineffiziente Vergabeverfahren und zu niedrige Honorare für Ingenieure tragen zur Verzögerung dringend notwendiger Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen bei. Darüber hinaus muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass ein anhaltender Sanierungsstau weitaus unwirtschaftlicher ist als regelmäßige Investitionen in Wartung und Sanierung.“ 

Über die Bundesingenieurkammer
Die Bundesingenieurkammer (BIngK) vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein.

 Über die Ingenieurkammer Sachsen
Die Ingenieurkammer Sachsen ist die einzige gesetzlich legitimierte Interessenvertretung sächsischer Ingenieure aller Fachrichtungen. Sie arbeitet als Körperschaft des öffentlichen Rechts selbstverwaltet und ausschließlich beitragsfinanziert.

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Nominierte für den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024 stehen fest

Nominierte für den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024 stehen fest 150 150 Bundesingenieurkammer

Nominierte für den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024 stehen fest

Sechs Projekte für den Staatspreis ausgewählt

Berlin, 7. August 2024. Die Nominierungen für den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024 stehen fest. Nach Vor-Ort-Besichtigungen und intensiven Beratungen gab die Fachjury aus den eingereichten Bewerbungen sechs Projekte der engeren Wahl bekannt. Preisträger und Auszeichnungen werden am 28. November 2024 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Anwesenheit von Bundesbauministerin Klara Geywitz verkündet.

Der Deutsche Ingenieurbaupreis gilt als der bedeutendste Preis für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in Deutschland. Mit dem Staatspreis werden beispielhafte Ingenieurbauwerke oder Ingenieurleistungen ausgezeichnet, die eine besondere Innovation und Gestaltqualität aufweisen, von vorbildlichem Umgang bei der Instandsetzung historischer ingenieurtechnischer Lösungen zeugen und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raums beitragen. Der Fokus liegt auf qualitätsvollen und ressourcenschonenden Projekten. Erstmalig soll in diesem Jahr auch ein Nachwuchspreis vergeben werden.

Die sechs Nominierten für den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024:
(in alphabetischer Reihenfolge der Projektstandorte)

Werk- und Forschungshalle in Diemerstein (Rheinland-Pfalz)
Ingenieurbüro: t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe, RPTU Kaiserslautern und graf ingenieure
Bauherr: Stiftung der TU Kaiserslautern / Villa Denis GmbH

CLTECH-Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz)
Ingenieurbüro: Pyttlik & Bormann SARL
Bauherr: Cltech GmbH & Co. KG

Luftschiffhangar in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen)
Ingenieurbüro: Ripkens Wiesenkämper Beratende Ingenieure PartGmbB
Bauherr: Westdeutsche Luftwerbung Theodor Wüllenkämper GmbH & Co. KG

Neues Schiffshebewerk in Niederfinow (Brandenburg)
Ingenieurbüro: Tractebel Hydroprojekt GmbH
Bauherr: Wasserstraßen-Neubauamt Berlin

Rennschlittenbahn in Oberhof (Thüringen)
Ingenieurbüro: HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER architekten ingenieure
Bauherr: Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum Oberhof

Müngstener Brücke in Solingen-Schaberg (Nordrhein-Westfalen)
Ingenieurbüro: IGS Ingenieure GmbH & Co. KG
Bauherr: DB Netz AG

Der Deutsche Ingenieurbaupreis wird im Zweijahresrhythmus als offizieller Preis der Bundesregierung für Ingenieurbaukunst verliehen. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und die Bundesingenieurkammer e. V. (BIngK) loben den Deutschen Ingenieurbaupreis nun zum fünften Mal gemeinsam aus. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) führt das Verfahren durch. Der Staatspreis ist mit 30.000 Euro dotiert, weitere Auszeichnungen können mit je 4.000 Euro sowie ein Nachwuchspreis mit 10.000 Euro honoriert werden.

Die feierliche Verleihung des Preises findet am 28. November 2024 in Anwesenheit von Bundesbauministerin Klara Geywitz in Berlin statt.

Fotos stehen hier zum Download bereit oder können angefordert werden. Bitte beachten Sie die Copyright-Angaben im Dateinamen.

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