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„Brücken schlagen“ | Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern gestartet

„Brücken schlagen“ | Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern gestartet 559 600 Bundesingenieurkammer

Der bundesweite Schülerwettbewerb „Junior.ING“ der Ingenieurkammern geht in eine neue Runde. Ab sofort sind wieder kreative Nachwuchstalente aufgerufen, sich zu beteiligen! Das diesjährige Motto des Schülerwettbewerbs lautet: „Brücken schlagen“. Aufgabe ist es, eine Fuß- und Radwegbrücke zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Bei der Gestaltung sind Fantasie und technisches Wissen gefragt. Darüber hinaus muss die Konstruktion ein Gewicht von mindestens 500 g in der Mitte der Brücke tragen können.

Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien – Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9. In einem ersten Schritt loben die teilnehmenden Ingenieurkammern den Wettbewerb für ihr Bundesland aus. Die Siegerinnen und Sieger des Landeswettbewerbs nehmen dann am Bundesentscheid teil und können sich auf das große Finale im Deutschen Technikmuseum in Berlin freuen. Auch die Deutsche Bahn vergibt erneut einen Sonderpreis für ein besonders innovatives Projekt.

Anmeldeschluss ist der 30. November 2022.

Der Wettbewerb

Mit durchschnittlich 5.000 Teilnehmenden gehört der Schülerwettbewerb zu einem der größten deutschlandweit. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Wettbewerbsthemen wechseln jährlich und zeigen so die Vielseitigkeit des Bauingenieurberufs. Auf diesem Weg werben die Kammern für den Ingenieurberuf, um damit langfristig dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegenzuwirken.

Nibelungenbrücke in Worms erhält den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“

Nibelungenbrücke in Worms erhält den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ 778 583 Bundesingenieurkammer

Die Nibelungenbrücke ist die erste Spannbetonbrücke, die über den Rhein gebaut wurde und die erste Brücke überhaupt, die im sogenannten Freivorbauverfahren entstanden ist. Diese Bauweise erlaubt es, Brücken ohne aufwendige und teure Gerüste herzustellen und hat das Bauen von Spannbetonbrücken weltweit revolutioniert. Daher haben die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz dem eindrucksvollen Bauwerk heute den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ verliehen.

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, sagte bei der feierlichen Titelverleihung, dass die Nibelungenbrücke nicht nur Rheinland-Pfalz und Hessen, sondern auf beeindruckende Weise auch die Vergangenheit und die Gegenwart verbinde. Sie sei in wirtschaftlich schwierigen Zeiten entstanden und zeige auf beeindruckende Weise, was Ingenieurinnen und Ingenieure in der Lage waren und sind, zu leisten – auch und vor allem, wenn es darum gehe, neue Wege einzuschlagen.

Auch Dr.-Ing. Horst Lenz, Präsident der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, betonte, dass die Nibelungenbrücke in Worms ein technisches Bauwerk höchster Raffinesse sei, das für hervorragende Ingenieurleistungen stehe und von der Genialität vergangener Ingenieur-Generationen erzähle. Nur wer auf dem Besten vergangener Zeiten aufbaue, könne auch die Zukunft erfolgreich gestalten. Daher würden sich die rheinland-pfälzischen Ingenieurinnen und Ingenieure sehr über die Auszeichnung freuen.

Jahrhundertelang konnten die Menschen den Rhein lediglich per Fähre überqueren. Ab 1900 standen ihnen in Worms zwei Brücken zur Verfügung: eine Straßenbrücke und eine Eisenbahnbrücke. Insbesondere auf die für die Straße erbaute Ernst-Ludwig-Brücke mit ihren beiden Tortürmen war die Stadt sehr stolz. Leider wurde diese während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Eine neue Brücke musste her. Ernst Wahl, seit 1949 Leiter der Straßenverwaltung, suchte dabei für den Brückenbau Wege aus der Stahlknappheit. Für ihn waren Wettbewerbe ein wichtiges Instrument. Bei der Ausschreibung für die Nibelungenbrücke legte er großen Wert darauf, dass er „nicht gehalten war, dem absolut billigst Bietenden den Zuschlag zu erteilen“. Außer dem Preis sollten noch Gesichtspunkte wie „Risiko, ästhetische Wirkung, fortschrittliche Bauweise, Bauzeit usw. angemessene Berücksichtigung finden“

Die Planer der Nibelungenbrücke, der Ingenieur Ulrich Finsterwalder und der Architekt Gerd Lohmer, erlangten internationale Anerkennung. Die Baufirma Dyckerhoff & Widmann, die die erste Betonbrücke ohne Gerüste über den Rhein gebaut hatte, war eine der erfolgreichsten in Deutschland und weltweit.

Alle technischen und historischen Hintergründe zur Nibelungenbrücke sind in der Publikation von Prof. Cengiz Dicleli zusammengefasst, die in der Schriftenreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ erschienen ist. Seit 2007 erhielten 29 Bauwerke eine solche Auszeichnung. Die eigens hierzu herausgebrachte Schriftenreihe porträtiert alle ausgezeichneten Bauwerke. Weitere Informationen zu den Wahrzeichen sowie zu den jeweiligen Publikationen finden Sie unter: wahrzeichen.ingenieurbaukunst.de/

Die Auszeichnungsreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ wird unterstützt vom Bundes­ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“.

Titel-Foto: Cover der Broschüre „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“

Klimarunde BAU zu Gast bei Bundesbauministerin Klara Geywitz

Klimarunde BAU zu Gast bei Bundesbauministerin Klara Geywitz 780 585 Bundesingenieurkammer

Die Klimarunde BAU, der auch die Bundesingenieurkammer angehört, war am 22. August 2022 online zu Gast bei Bundesbauministerin Klara Geywitz. Bei dem Treffen ging es darum, den intensiven Austausch für das Erreichen der Klimawende am Bau zu verstetigen.

Für die Bundesingenieurkammer nahm BIngK-Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Ulrich Scholz teil. Er ging bei dem virtuellen  Arbeitstreffen vor allem auf die Nachhaltigkeitsbewertung sowie die notwendigen Förderbedingungen ein.

„Um Nachhaltigkeitsaspekte und die gleichzeitige effektive Reduktion des CO2-Ausstoßes von Gebäuden in der Fläche voranzubringen, bedarf es eines einfachen und effektiven Bewertungssystems. Dabei sollte die Konzentration auf Nachhaltigkeitskriterien mit großer Auswirkung auf CO2-Minderung liegen. Geeignete Nachhaltigkeitskriterien sind insbesondere im Bereich der Baustoffe und Ökobilanzierung sowie der Bauphysik, Wärme-, Tauwasserschutz, Energieeffizienz zu sehen. Die Bewertung sollte einfach und unbürokratisch von qualifizierten Experten durchgeführt werden können, eine Zertifizierung von Gebäuden ist dazu nicht erforderlich. Die Kammern werden hierfür ihre Angebote für Fort- und Weiterbildungen ausbauen. Dazu bedarf es jedoch zuverlässige Förderbedingungen, die unbürokratisch und wirtschaftlich umsetzbar und von KfW und BAFA zeitnah bearbeitet werden können. Darüber hinaus sind Stufen der Anforderungen und Förderungen (z.B. Basis-, Premiumförderung) sowie Anreize für zusätzliche Kriterien möglich.“

Die Klimarunde BAU hat sich als Zusammenschluss wesentlicher Teile der Wertschöpfungskette Bau das Ziel gesetzt, Klimaschutzpotenziale im Baubereich zu erkennen und zu heben, voneinander zu lernen und Ansprechpartner für die Politik zu sein. Die Partnerinnen und Partner der Klimarunde BAU sind sich einig im Ziel, Klimaneutralität im Bausektor zu erreichen. Dabei setzen sie sich für ganzheitliche Lösungsansätze ein.

Bundesregierung: Kammern und Selbstverwaltung zeit- und sachgemäß!

Bundesregierung: Kammern und Selbstverwaltung zeit- und sachgemäß! 494 339 Bundesingenieurkammer

In ihrer Antwort (20/2735stellte die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion (20/2428) fest: „Die Bundesregierung hält das Kammerwesen sowie das System der funktionalen Selbstverwaltung für zeitgemäß und sachgerecht.“ Überdies sieht die Bundesregierung für eine Änderung des geltenden Rechts keine Veranlassung. Zudem diene das Kammersystem  legitimen öffentlichen Aufgaben.

-> weitere Informationen:

Kongress Infrastruktur digital planen und bauen 4.0 | BIngK erneut ideeller Partner

Kongress Infrastruktur digital planen und bauen 4.0 | BIngK erneut ideeller Partner 800 600 Bundesingenieurkammer

Vom 14. – 15. September 2022 richtet die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) gemeinsam mit dem 5D Institut zum neunten Mal ein BIM-Branchentreffen aus. Der Kongress trägt den Titel „Besser mit BIM: digitale Kommunikation am Bau“ und findet sowohl live in Gießen als auch hybrid im Netz statt.

Themen und Schwerpunkte sind:

  • BIM – wie läuft’s? Austausch, Praxisberichte, Trends
  • BIM bei der Bahn: Kollaboration, Kosten, Praxisbeispiele
  • BIM im Wasserstraßenbau: Einstieg, Fortschritt, Problemstellungen
  • BIM im Straßenbau: Chancen und Herausforderungen
  • BIM und die Kommunikation: digital, schnell, direkt

Die Bundesingenieurkammer unterstützt den BIM-Kongress erneut als ideeller Partner.

Deutscher Ingenieurbaupreis 2022 geht an die Stadtbahnbrücke in Stuttgart

Deutscher Ingenieurbaupreis 2022 geht an die Stadtbahnbrücke in Stuttgart 1067 600 Bundesingenieurkammer

Die Stadtbahnbrücke in Stuttgart wird mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis 2022 ausgezeichnet. Im Juli 2022 wählten die Jurorinnen und Juroren unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Jan Akkermann das im Dezember 2021 fertiggestellte Siegerprojekt aus. Die Konzeptidee stammt vom Büro schlaich bergermann partner sbp aus Stuttgart. Bauherr ist die SSB Stuttgarter Straßenbahnen AG. Der Deutsche Ingenieurbaupreis ist als Staatspreis der bedeutendste Preis für Bauingenieurinnen und -ingenieure in Deutschland.

Bundesbauministerin Klara Geywitz: „Die Baukunst deutscher Ingenieurinnen und Ingenieure hat in Deutschland eine lange Tradition, sie ist bekannt für ihre Innovationskraft und ihren Erfindungsreichtum. Dafür stehen auch die diesjährigen Preisträger. Sie werden für herausragende Projekte gewürdigt, in denen sie ihre Profession mit den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Innovation verknüpft haben. So zeichnet sich das Siegerprojekt, die Stadtbahnbrücke in Stuttgart-Degerloch, durch eine ideenreiche Konstruktion aus, die den öffentlichen Nahverkehr in einer Großstadt stärkt. Und auch die anderen Preisträger sind Leuchttürme: Ein Berliner Ingenieurbüro hat für ein Fahrradparkhaus in Eberswalde den ökologischen Rohstoff Holz eingesetzt. Von diesen Projekten brauchen wir in Deutschland mehr. Wenn wir den Klimaschutz stärken und die Energiewende vorantreiben wollen, müssen wir auf nachwachsende Rohstoffe und nachhaltige Mobilität setzen. Mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis tragen wir dazu bei, die herausragenden Leistungen des Berufsstandes sichtbar zu machen und zeigen, dass Klimaschutz und Ingenieurbaukunst Hand in Hand gehen.“

Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer: „Auch in diesem Jahr gab es wieder beeindruckende Ingenieurprojekte, die von Planern verschiedener Disziplinen ins Rennen um den Deutschen Ingenieurbaupreis geschickt wurden. Den ersten Platz belegt die Stadtbahnbrücke Stuttgart – eine elegante Netzwerkbogenbrücke, möglich gemacht durch den innovativen Einsatz von Carbonseilen. Darüber hinaus war es uns wichtig, auch Projekte mit einer Auszeichnung zu würdigen, bei denen herausragende Ingenieurleistungen in den Dienst der Bestandserhaltung gestellt wurden oder die in anderer Weise den Nachhaltigkeitsgedanken fördern.“

Die Juroren befanden, dass „die Netzwerkbogenbrücke mit kohlefaserverstärkten Kunststoffseilen mit Carbonhängern als Innovation weltweit ein überaus gelungenes Beispiel für die Ingenieurbaukunst ist und prägende Antworten auf aktuelle Fragestellungen im Bauwesen gibt.“

Außerdem wurden drei Auszeichnungen mit jeweils 5.000 Euro Preisgeld sowie eine Anerkennung mit je 3.000 Euro vergeben.

Der Deutsche Ingenieurbaupreis wurde bereits zum vierten Mal in gemeinsamer Trägerschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und der Bundesingenieurkammer ausgelobt. Der Preis wird im Zweijahresrhythmus verliehen. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung durchgeführt.

Die feierliche Verleihung des Preises findet am 28. November 2022 in Köln statt.

Der Jury zum Deutschen Ingenieurbaupreis 2022 gehörten an:

  • Dr.-Ing. Jan Akkermann, Karlsruhe (Vorsitz)
  • Dr.-Ing. Stephan Engelsmann, Stuttgart
  • -Ing. Christine Lemaitre, Stuttgart
  • Dr.-Ing. Steffen Marx, Dresden
  • Dr.-Ing. Martin Mertens, Kevelaer
  • Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Berlin
  • Dirk Scheinemann, AL BW im BMWSB

 

Ergebnisse der Jurysitzung vom 5. Juli 2022:

Deutscher Ingenieurbaupreis 2022 (30.000 Euro):

Projekt: Stadtbahnbrücke Stuttgart
Ingenieurbüro: schlaich bergermann partner sbp, Stuttgart
Bauherr: SSB Stuttgarter Straßenbahnen AG

Auszeichnungen (5.000 Euro):

Projekt: Fahrradparkhaus als Holzkonstruktion, Eberswalde
Ingenieurbüro: ifb frohloff staffa kühl ecker, Berlin
Bauherr: Stadt Eberswalde, Tiefbauamt

Projekt: Altstadtringtunnel München, Verstärkung Block 34 im laufenden Verkehr
Ingenieurbüro: Prof. Feix Ingenieure GmbH, München
Bauherr: Landeshauptstadt München

Projekt: Instandsetzung einer denkmalgeschützten Stampfbetonbrücke/
Illerbrücke, Illerbeuren
Ingenieurbüro: Konstruktionsgruppe Bauen AG, Kempten
Bauherr: Landratsamt Unterallgäu

Anerkennungen (3.000 Euro):

Projekt: Lady-Herkomer-Steg, Landsberg am Lech
Ingenieurbüro: Planungsgemeinschaft Lechsteg, Mayr Ludescher Partner,
Beratende Ingenieure, München mit DKFS Architects
Bauherr: Stadt Landsberg am Lech

Foto Stadtbahnbrücke: sbp | Andreas Schnubel
Foto Jurysitzung: BIngK und BBR

BIngK kritisiert kurzfristige Änderung der Bundesförderung für effiziente Gebäude

BIngK kritisiert kurzfristige Änderung der Bundesförderung für effiziente Gebäude 929 600 Bundesingenieurkammer

Die Bundesregierung hat die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) neu aufgestellt. Eine entsprechende Reform hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) nach Abstimmung mit den betroffenen Ressorts der Bundesregierung am 26. Juli 2022 vorgelegt. Die Änderungen werden am 27. Juli 2022 per sogenannter Änderungsbekanntmachung im Bundesanzeiger veröffentlicht und treten ab 28. Juli 2022 in gestufter Reihenfolge in Kraft.

Die Bundesingenieurkammer kritisiert die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgelegte Reform zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). „Um die Sanierungsquote zu erhöhen und die von der Bundesregierung gesteckten Klimaziele zu erreichen, ist eine Absenkung der Fördersätze und die Streichung einzelner Förderprogramme absolut kontraproduktiv“, kommentierte der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp die Entscheidung. Es sei zu erwarten, dass sich Bauvorhaben verzögern oder diese nicht wie geplant umgesetzt würden. „Ingenieurinnen und Ingenieure sind ein relevanter Motor für die Gebäudesanierung und die Erreichung der damit verbundenen Klimaschutzziele. Mit der kurzfristen Änderung der Förderung energetischer Gebäudesanierung geht jedoch jede Planungssicherheit verloren. Daher hätten wir uns statt einer scheibchenweisen Reform der BEG, die Bauherren und Planer verunsichert, eine einheitliche Reform gewünscht, wie sie ursprünglich zum 1. Januar 2023 angekündigt war“, so der Präsident der Bundesingenieurkammer.

Hintergrund der bereits jetzt vorgenommenen ersten Reform der Gebäudeförderung sind die angespannte Lage bei der Energieversorgung und die hohen Preise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowie die Zuspitzung der Klimakrise. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf der energetischen Sanierung des Gebäudebestands. Die Neubauförderung wird in einem weiteren, späteren Schritt vom Bundesbauministerium in enger Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium für das Jahr 2023 umgestaltet. Bis zur Neukonzipierung der Neubauförderung läuft das Programm EH 40 NH bis Jahresende weiter. Um mit den verfügbaren staatlichen Mitteln ein möglichst großes Investitionsvolumen zu bewältigen wurden u.a. die Fördersätze um 5-10 Prozentpunkte abgesenkt, da man davon ausgeht, dass aufgrund der steigenden Energiepreise die Investitionen schneller rentabel seien.

Für Anträge, die bis einschließlich 27. Juli 2022 (24.00 Uhr) bei der KfW eingehen, gilt Vertrauensschutz, d.h. es gelten weiter die alten Förderkonditionen. Änderungen, die Einzelmaßnahmen bei der Sanierung beim BAFA betreffen (u.a. Heizungen, Gebäudehülle), erfolgen mit einer Übergangsfrist zum 15. August 2022.

Foto: myimmo auf Pixabay.de

3. Kongress zum Architekten- und Ingenieurrecht mit Unterstützung der BIngK

3. Kongress zum Architekten- und Ingenieurrecht mit Unterstützung der BIngK 800 600 Bundesingenieurkammer

Am 9. November 2022 findet in Berlin der 3. Architekten- und Ingenieurrechtskongress der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität statt. Der Kongress setzt sich u.a. mit der Mindestsatzregelung nach dem EuGH-Urteil vom 18. Januar 2022 auseinander und beschäftigt sich mit den Themen „Grundbau zwischen Technik und Recht“ sowie mit dem „Baurecht und Gesellschaftsrecht“. Das Grußwort hält Bundesbauministerin Klara Geywitz.

Die Veranstaltung richtet sich neben Juristinnen und Juristen auch (wieder) konkret an Planerinnen und Planer. Der Kongress zum Architekten- und Ingenieurrecht hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaftler der Rechtslehre und der Bau-, Planungs- und Baubetriebslehre zusammenzuführen. Ziel ist es, dass sich daraus eine Gemeinsamkeit entwickelt, die interdisziplinäre Ansätze vertieft und zu einer produktiven Zusammenarbeit führt. Mitglieder der Ingenieurkammern erhalten einen Nachlass auf die Teilnahmegebühr.

Die Bundesingenieurkammer ist erneut ideeller Kooperationspartner des Kongresses, der Vorsitzende ihres Arbeitskreises Vergabe, Dr.-Ing. Werner Weigl, nimmt zudem an der Paneldiskussion zu den neuen Vertragsmodellen teil. Mitglieder und Angehörige der Ingenieurkammern erhalten einen Nachlass auf die Kongressgebühren.

Hitzewellen und Starkregen | Umdenken bei Planung von Städten und Gemeinden erforderlich

Hitzewellen und Starkregen | Umdenken bei Planung von Städten und Gemeinden erforderlich 900 600 Bundesingenieurkammer

Angesichts zunehmender Hitzeperioden im Wechsel mit Starkregenfällen begrüßt die Bundesingenieurkammer das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“, das Bundesbauministerin Klara Geywitz gestern in Potsdam vorgestellt hatte. Gleichzeitig fordert die Bundesingenieurkammer, zügig neue Wege bei der Planung von Städten und Gemeinden einzuschlagen.

„Auch wenn sich viele Städte und Gemeinden bereits auf den Weg gemacht haben, sind wir noch weit davon entfernt, auf langanhaltende hohe Temperaturen und starke Regenfälle vorbereitet zu sein“, so Christoph F. J. Schröder, Mitglied des Vorstands der Bundesingenieurkammer. „Hier muss ganz dringend ein Umdenken erfolgen, bei dem wir Ingenieurinnen und Ingenieure mit unserem Wissen helfen können. Wichtig ist nun seitens der Politik, die Städte und Kommunen schnell in dem Prozess zu unterstützen – finanziell, aber auch personell. Es gilt jetzt zügig und vorausschauend zu handeln, damit wir für die Zukunft besser aufgestellt sind“, betonte Christoph F. J. Schröder.

Vorschläge der Bundesingenieurkammer für klimaresilientere Städte und Gemeinden sind u.a.:

  • bessere Durchlüftung von Städten durch mehr Freiluftschneisen
  • Beschattung von Straßen und Plätzen
  • Begrünung von Frei- und Verkehrsflächen
  • Entsiegelung
  • Stadt-, Verkehrs- und Entwässerungsplanung gemeinsam denken
  • Rückhaltung/Retention durch offene Entwässerungssysteme und Dachbegrünung als sinnvolle Ergänzungen der klassischen Stadtentwässerung
  • Mehrfachnutzung von Parks oder Sport- und Spielplätzen, z.B. als Notüberlauf
  • Verkürzung von Abstimmungsprozessen

Das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ läuft bereits seit 2020 und wurde gerade erst vom Haushaltsausschuss des Bundestages um 176 Millionen Euro aufgestockt. Städte und Gemeinden sind aufgerufen, bis zum 15. Oktober 2022 geeignete Projekte einzureichen.

Foto: Babak Habibi auf Pixabay.de

BIngK-Ehrenpräsident Dr.-Ing. Werner Meihorst verstorben

BIngK-Ehrenpräsident Dr.-Ing. Werner Meihorst verstorben 992 1367 Bundesingenieurkammer

Mit tiefer Betroffenheit haben wir vom Tod unseres Ehrenpräsidenten Dr.-Ing. Werner Meihorst erfahren. Er verstarb am 4. Juli 2022 im Alter von 89 Jahren.

Dr.-Ing. Werner Meihorst war einer der federführenden Initiatoren der Gründung der Bundesingenieurkammer im Jahre 1989 und von 1991 bis 1998 ihr Präsident. Auch lange nach seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt engagierte er sich mit großem Einsatz für den Berufsstand und den Auf- und Ausbau einer dem Ingenieurberuf angemessenen Standesvertretung.

Die Bundesingenieurkammer wird Dr.-Ing. Werner Meihorst ein ehrendes Andenken bewahren.

Foto: BIngK

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