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30 Jahre Bundesingenieurkammer

30 Jahre Bundesingenieurkammer 150 150 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer feiert ihr 30-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung am 17. Februar 1989 setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von Ingenieurinnen und Ingenieuren ein. Während dieser Zeit hat sie zahlreiche Gesetze und Verordnungen mit ihrer Expertise unterstützt und damit wesentlich zur Beachtung sicherheitsrelevanter ingenieurtechnischer Grundsätze beitragen. Mit dem ‚Deutschen Ingenieurbaupreis‘ oder den Titelverleihungen für die ‚Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland‘ hat die Bundesingenieurkammer darüber hinaus Formate ins Leben gerufen, um für den vielseitigen Beruf der Ingenieurin/des Ingenieurs zu werben.

Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: „Für die stets gute Zusammenarbeit möchte ich mich herzlich bedanken und Ihnen meine Glückwünsche zum 30-jährigen Bestehen der Bundesingenieurkammer überbringen. Die Ingenieurinnen und Ingenieure in unserem Land leisten mit großem Verantwortungsbewusstsein eine hervorragende Arbeit bei wichtigen gesellschaftlichen Anliegen. Ingenieurinnen und Ingenieure formen Lebensräume aktiv; sie entwickeln, planen und bauen für die Zukunft. Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, brauchen wir in Deutschland gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure. Menschen, die um die Ecke denken, die kreativ sind und immer wieder von neuem bestrebt sind, unsere komplexe, schnelllebige Welt lebenswert zu formen, zu gestalten und zu erhalten. Das Bundesinnenministerium wird stets ein zuverlässiger Partner für die in Deutschland tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure sein.“

Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer: „Dass wir uns in den vergangenen drei Jahrzehnten zu gefragten Ansprechpartnern von Politik, Wirtschaft und Verwaltung für alle ingenieurspezifischen Fragestellungen entwickelt haben, zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben und auf einem sehr guten Weg sind. Mehr denn je gilt es aber auch, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen, beispielsweise dem Thema Digitalisierung und deren Auswirkungen auf den Berufsstand, oder aber dafür Sorge zu tragen, dass auch künftige Generationen eine qualitativ hochwertige Ingenieurausbildung erhalten. Dafür werden wir uns weiterhin stark machen. Ich danke allen, die die Arbeit der Bundesingenieurkammer unterstützt haben und weiterhin unterstützen.“

Gefeiert wird das Jubiläum während des Parlamentarischen Abends am 19. Februar 2019, zu dem die Bundesingenieurkammer 150 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Länderingenieurkammern erwartet.

ASBau-Referenzrahmen verbessert Vergleichbarkeit von Bauingenieurstudiengängen

ASBau-Referenzrahmen verbessert Vergleichbarkeit von Bauingenieurstudiengängen 150 150 Bundesingenieurkammer

Der Akkreditierungsverbund für Studiengänge des Bauwesens (ASBau) hat am 16. Januar 2019 anlässlich der BAU in München seinen „Referenzrahmen für die Bachelorstudiengänge im Bauwesen“ vorgestellt. Dieser enthält die von den ASBau-Mitgliedern gemeinsam erarbeiteten qualitativen und quantitativen Mindestanforderungen einer berufsbefähigenden Bauingenieurausbildung. Mitglieder des ASBau sind die wesentlichen Verbände und Kammern aus Bauplanung und -wirtschaft sowie Hochschulen und Universitäten.

Der Referenzrahmen soll einerseits Studierenden die Orientierung im Dschungel der inzwischen 272 angebotenen Bauingenieurstudiengänge erleichtern und andererseits Personalabteilungen und Geschäftsführern die Bewertung der Qualifikation von Absolventen erleichtern. Wichtigster Adressatenkreis des Referenzrahmens sind Hochschulen und Universitäten, die Bauingenieurstudiengänge anbieten, neu- oder weiterentwickeln. Außerdem will der ASBau mit der Broschüre Fachgutachtern in Akkreditierungsverfahren Unterstützung und Orientierung geben, indem erstmalig in einer Ingenieurdisziplin definiert wird, welche Anforderungen an die Beruflichkeit der Absolventen gestellt werden.

Herzstück des Referenzrahmens, der auf den ASBau-Studienstandards für Bauingenieurstudiengänge von 2010 aufbaut und diese weiterentwickelt, ist daher die sogenannte Studiengangsmatrix, die ab sofort auch online zur Verfügung steht. Sie gibt Auskunft über Inhalt und Umfang der in einem Studiengang angebotenen und zu absolvierenden Module. Das schafft einerseits Transparenz hinsichtlich der von den Absolventen erworbenen Kompetenzen und sorgt zugleich für eine bessere Vergleichbarkeit der Bachelorstudiengänge.

Die Mitglieder des ASBau definieren in dem Referenzrahmen Kompetenzfelder, die das unverzichtbare Grundlagenwissen sowie fachspezifische Wissen und die dazugehörigen Fertigkeiten und Kompetenzen einer berufsbefähigenden Bauingenieurausbildung umfassen. Sie empfehlen, dass 40 % des gesamten Studiums den Grundlagenkompetenzen gelten sollen, und dazu jeweils 20 % den Kompetenzbereichen Planung, Bemessung und Baumanagement. So erreichen Studiengänge, deren Inhalt dem Referenzrahmen entsprechen, einen „MINT“-Anteil von mindestens 75 % – Fundament einer qualitativ hochwertigen Ingenieurausbildung wie sie Ingenieurbüros und Bauunternehmen benötigen.

Die Bundesingenieurkammer unterstützt das Modell der Anforderungsdokumente

Die Bundesingenieurkammer unterstützt das Modell der Anforderungsdokumente 150 150 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer unterstützt das mit den Akteuren der Wertschöpfungskette Bau entwickelte Modell der Anforderungsdokumente. Mit diesem können zukünftig alle notwendigen Anforderungen an Bauprodukte zur Erfüllung der Bauwerksanforderungen privatrechtlich vereinbart werden. „Das Konzept der Anforderungsdokumente stellt sicher, dass von der Planung bis zur Ausführung alle bauaufsichtlich notwendigen Beschreibungen, Nachweise und Bestätigungen von Bauprodukteherstellern und Bauunternehmen für den Bauherren und die Baubehörden vorliegen“, betont Markus Balkow, stellvertretender Geschäftsführer der Bundesingenieurkammer.

Die Entwicklung des Modells der Anforderungsdokumente war aus Sicht der am Bau Beteiligten nach dem Urteil C‐100/13 des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 16.10.2014 notwendig geworden. Denn durch die daraufhin erfolgte Änderung der Landesbauordnungen und die Einführung der neuen Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) vom 31.08.2017 dürfen lediglich bauordnungsrechtliche Anforderungen an das Bauwerk, nicht aber an das Bauprodukt, gestellt werden. Dies stellt alle Akteure der Wertschöpfungskette Bau vor große Herausforderungen und betrifft die Baustoffhersteller genauso wie die Bauausführenden und die Planer.

Eigentlich folgt die europäische Bauproduktenverordnung dem Grundsatz, dass ein freier Markt für Güter auch für den Bereich der Bauprodukte gewährleistet werden soll. Dem steht jedoch gegenüber, dass die Mitgliedstaaten grundsätzlich selbst für die Sicherheit und Beschaffenheit ihrer Gebäude Sorge tragen und Anforderungen an die Sicherheit von Bauwerken (z.B. Standsicherheit, Brandschutz, Schall- und Wärmeschutz) stellen können. Anforderungsdokumente und die darin enthaltenen Produktbeschreibungen gewährleisten eine rechtssichere Verwendung von Bauprodukten im Interesse der Bauwerkssicherheit und der am Bau tätigen Akteure.

Werner Sobek mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis 2018 ausgezeichnet

Werner Sobek mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis 2018 ausgezeichnet 150 150 Bundesingenieurkammer

Am 27.11.2018 verliehen Baustaatssekretär Gunther Adler und Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer, in der Staatsgalerie in Stuttgart den Deutschen Ingenieurbaupreis 2018. Der Staatspreis wurde zum zweiten Mal ausgelobt und ist die bedeutendste Auszeichnung für Bauingenieure in Deutschland. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis ging an das Ingenieurbüro Werner Sobek Stuttgart AG für den Neubau des Testturms für Hochgeschwindigkeitsaufzüge in Rottweil. Bauherr des Projekts ist die ThyssenKrupp Business Service AG aus Essen.

Baustaatssekretär Gunther Adler sagte anlässlich der Preisverleihung: „Deutsche Ingenieurbaukunst ist ein weltweit bekanntes Markenzeichen. Sie ist Ausdruck einer lebendigen, seit Langem bestehenden Forschungslandschaft und Leistungskraft. Der prämierte Entwurf des Ingenieurbüros Werner Sobek Stuttgart für den Testturm in Rottweil verdeutlicht eindrucksvoll, wie wichtig innovative Ingenieurbaulösungen für Städte und Gemeinden sind. Im Spannungsfeld zwischen traditionellem Stadtbild, Veränderung und Innovation überzeugt das Ingenieurbauwerk durch eine innovative Konstruktion und Fassade.  Schon nach kurzer Betriebszeit etabliert es sich als Attraktion und Touristenmagnet.“

BIngK-Präsident Hans-Ullrich Kammeyer betonte: „Die Ingenieurinnen und Ingenieure unseres Landes leisten hervorragende Arbeit und sind international geschätzte Experten. Die Einreichungen zum Deutschen Ingenieurbaupreis 2018 belegen dies auf beeindruckende Weise. Um das hohe Qualitätsniveau auch in Zukunft zu sichern, gilt es jedoch den „Rohstoff Geist“ zu erhalten und fortzuentwickeln. Mit diesem Staatspreis ehren wir herausragende Ingenieurbauprojekte und werben bei jungen Menschen für die vielseitige Profession des Bauingenieurs. Auch deshalb ist der Deutsche Ingenieurbaupreis so wichtig. „

Die Jury unter dem Vorsitz der Hamburger Universitätsprofessorin Dr.-Ing. Annette Bögle würdigte zum einen die hochkomplexe und innovativ bahnbrechende Ingenieurleistung der Entwickler des sehr schlanken, aktiv verformungskontrollierten Testturms. Zudem erkannten die Juroren die Gestaltung des prämierten Turms in hohem Maße an. Die entwickelte Membranhülle präge nicht nur das Erscheinungsbild maßgeblich, sondern wirke gleichzeitig aerodynamisch und verformungsreduzierend.

Neben Hochbau- und konstruktiven Ingenieurbauprojekten überzeugten die Jury in diesem Jahr auch Technologien zur Gewinnung neuer Bauprodukte und innovative Fertigungstechniken.

Der Deutsche Ingenieurbaupreis wird in gemeinsamer Trägerschaft durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und die Bundesingenieurkammer ausgelobt. Durchgeführt wurde das Verfahren vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

Zugelassen zur Einreichung 2018 waren Ingenieurbauwerke und Ingenieurleistungen in Deutschland, die zwischen dem 1. Januar 2015 und dem 29. Februar 2018 fertiggestellt wurden und deren Anwendung an einem konkreten realisierten Bauprojekt nachgewiesen werden konnte.  Der Preis wird im Zweijahresrhythmus verliehen.

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Bundesingenieurkammer weist Vorwürfe des BER-Chefs entschieden zurück

Bundesingenieurkammer weist Vorwürfe des BER-Chefs entschieden zurück 150 150 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer kritisiert die Vorwürfe des Berliner Flughafenchefs Engelbert Lütke Daldrup als zu kurz gefasst.

Die Behauptung Lütke Daldrups, dass „Eigeninteresse von Ingenieuren in Nor­mungsausschüssen, die auf Gutachteraufträge hofften“ hinter der wachsenden Zahl von Normen stünden, wies der Hauptgeschäftsführer der Bundesingenieurkammer, Martin Falenski, entschieden zurück.

Tatsächlich habe sich die Zahl neuer Normen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. „Die Fülle der einzuhaltenden Normen macht Bauvorhaben immer komplexer und damit auch teurer. Dies ist definitiv nicht zielführend. Auch die Planerinnen und Planer leiden unter den immer umfangreicheren Vorgaben. Daher setzt sich die Bundesingenieurkammer verstärkt für die Eindämmung der Normenflut ein“, kommentierte Martin Falenski, die Aussagen des Flughafenchefs in der Architekturzeitschrift „ARCH+“. Dies geschehe beispielsweise im Rahmen der Initiative „Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen e.V.“ (PRB).

Auf dem Wohngipfel der Bundesregierung hatte sich die Bundesingenieurkammer für eine verpflichtende Folgenabschätzung von neuen Normvorgaben ausgesprochen. „Es geht nicht darum, das Sicherheitsniveau abzusenken, aber Bemessungsregeln müssen anwendbarer und praxisgerechter gestaltet werden“, so Falenski abschließend.

Teepott in Rostock-Warnemünde | Ehrung als historisch bedeutendes Ingenieurbauwerk

Teepott in Rostock-Warnemünde | Ehrung als historisch bedeutendes Ingenieurbauwerk 150 150 Bundesingenieurkammer

Wahrzeichen mit Aussicht | Der Teepott in Rostock-Warnemünde trägt ab sofort den Titel  „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“

Er ist eines der beliebtesten Fotomotive in Mecklenburg-Vorpommern und ziert Postkarten ebenso wie Briefmarken. Nun darf sich der Teepott in Rostock-Warnemünde auch „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ nennen. Mit der Verleihung dieses Titels am 18. Oktober 2018 ehrte die Bundesingenieurkammer gemeinsam mit der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern den markanten Rundbau als historisch bedeutendes Ingenieurbauwerk.

Geprägt wird die Ansicht des Teepotts durch das Hyparschalen-Dach von Bauingenieur Ulrich Müther. Ähnlich wie bei Brückenbauten, Überdachungen oder Türmen wirkt sich die Konstruktion maßgeblich auf die Gesamtform des Gebäudes aus. Als eines der wichtigsten DDR-Bauwerke im Norden wurde der Teepott 1984 unter Denkmalschutz gestellt.

„Wir haben viele bekannte Bauwerke in Rostock-Warnemünde. Aber der Teepott ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Das Bauwerk von Ulrich Müther ist bis heute modern und zeitlos und ich möchte allen danken, die in den vergangenen 50 Jahren zur Erhaltung dieses Kleinods beigetragen haben“, sagte Roland Methling, Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock.

„Der Teepott verkörpert nicht nur Baugeschichte, sondern er gehört als ein Gegenstück zur Architektur der Plattenbauten auch untrennbar zur Geschichte der vergangenen DDR. Mit der Auszeichnung ehren wir aber nicht nur das Bauwerk, sondern gleichzeitig auch Ulrich Müther, einen der bedeutendsten Bauingenieure der ehemaligen DDR, der – und darauf sind wir stolz – bis zu seinem Tod Mitglied der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern war“, so Dipl.-Ing. Wulf Kawan, Präsident der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern.

Auch Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer, betonte die herausragenden Leistungen des außergewöhnlichen Baumeisters: „Ulrich Müther hat mit seinen Betonschalenbauten wie dem Teepott die Moderne in der DDR maßgeblich mitgestaltet und ein reiches Erbe hinterlassen. Beides gilt es zu würdigen und damit auch kommende Generationen von Ingenieurinnen und Ingenieuren zu motivieren, mutig und kreativ unsere gebaute Umwelt mitzugestalten.“

Alle technischen und historischen Hintergründe zum Teepott in Rostock-Warnemünde sind in der Publikation der Schriftenreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ nachzulesen. Eine eigens hierzu herausgebrachte Schriftenreihe porträtiert alle 23 seit 2007 ausgezeichneten Bauwerke.

Die Auszeichnungsreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ wird unterstützt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“.

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Wohngipfel 2018 | Vorschläge der BIngK für mehr bezahlbaren Wohnraum

Wohngipfel 2018 | Vorschläge der BIngK für mehr bezahlbaren Wohnraum 150 150 Bundesingenieurkammer

Am 21. September 2018 findet im Bundeskanzleramt der Wohngipfel statt, zu dem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundesminister Horst Seehofer geladen haben. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von Verbänden wollen dort Vorschläge zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum diskutieren.

„Aus Sicht von Ingenieurinnen und Ingenieuren gibt es eine Reihe geeigneter Maßnahmen, um Wohnen wieder bezahlbar zu machen, ohne die Qualität des Planens und Bauens zu senken“, sagte Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer, im Vorfeld des Treffens.

Vorschläge der Bundesingenieurkammer für mehr bezahlbaren Wohnraum sind unter anderem:

  • Vereinheitlichung der Landesbauordnungen
  • eine verstärkte Auslobung interdisziplinärer Wettbewerbe
  • Stärkung digitaler Planungsmethoden unter Beibehaltung der Unabhängigkeit von Planung und Bau
  • Sicherstellung mittelstandsfreundlicher Ausschreibungs- und Vergabepraxis
  • Einführung praxisgerechterer Normungsziele
  • Modernisierung bestehender modernisierungsfähiger Gebäudesub­stanz
  • Förderung von Maßnahmen, die dem Fachkräftemangel langfristig begegnen, ohne die Qualität in der Ausbildung abzusenken
  • Aufstockung des Fachpersonals in der Verwaltung

Darüber hinaus muss die Bildung von Wohneigentum gefördert werden. Dazu ist aus Sicht der Bundesingenieurkammer eine Beendigung des Wettlaufs bei der Grunderwerbssteuer und die Einführung von Freigrenzen für selbstgenutztes Wohneigentum zwingend notwendig. „Denn derzeit neutralisiert die Grunderwerbssteuer jegliche Förderung“, führte Hans-Ullrich Kammeyer weiter aus.

Des Weiteren äußerte der Präsident der Bundesingenieurkammer sein Bedauern über die Ablösung von Staatssekretär Gunther Adler. „Mit Gunther Adler verliert das Bundesinnenministerium einen versierten Wohnungs- und Baupolitiker, der parteiübergreifend und in der Branche selbst hohes Ansehen genießt. Auch der Zeitpunkt so kurz vor dem Wohngipfel könnte nicht schlechter sein. Im Namen der Bundesingenieurkammer danke ich Staatssekretär Adler für die allzeit gute und zielführende Zusammenarbeit.“

Achterbahn – schwungvoll konstruiert | „Junior.ING“ 2018/2019 gestartet

Achterbahn – schwungvoll konstruiert | „Junior.ING“ 2018/2019 gestartet 150 150 Bundesingenieurkammer

Der bundesweite Wettbewerb „Junior.ING“ der Ingenieurkammern geht in seine 14. Runde. Ab sofort sind Schülerinnen und Schüler wieder aufgerufen, zu planen und zu bauen. Das diesjährige Thema lautet: „Achterbahn – schwungvoll konstruiert“. Aufgabe ist es, eine Achterbahn zu entwerfen und mit einfachen Materialien zu bauen. Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien, Kategorie I bis Klasse 8 und Kategorie II ab Klasse 9. Anmeldeschluss ist der 30. November 2018.

Bei dem zweistufigen Schülerwettbewerb „Junior.ING“ loben die jeweiligen Kammern den Landeswettbewerb für ihr Bundesland aus. Die Sieger des Landeswettbewerbs nehmen anschließend am Bundesentscheid und der Bundespreisverleihung in Berlin teil. Darüber hinaus vergibt die Deutsche Bahn erneut einen Sonderpreis für ein besonders gutes Mädchenteam.

Der Wettbewerb

Der Schülerwettbewerb wird getragen von 15 Länderingenieurkammern sowie von der Bundesingenieurkammer. Mit rund 6.000 Teilnehmenden gehört Junior.ING zu einem der größten Schülerwettbewerbe deutschlandweit. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Wettbewerbsthemen wechseln jährlich und zeigen so die Vielseitigkeit der Bauingenieurtätigkeit. Auf diesem Weg werben die Kammern für den Ingenieurberuf, um langfristig dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen zu begegnen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 6.630 Schülerinnen und Schüler aus zwölf Bundesländern und investierten rund 50.000 Arbeitsstunden in ihre 2.459 eingereichten Modelle. Der Anteil der angemeldeten Schülerinnen lag bei 38 Prozent.

Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

Ludwig-Donau-Main-Kanal erhält Titel „Historisches Wahrzeichen“

Ludwig-Donau-Main-Kanal erhält Titel „Historisches Wahrzeichen“ 150 150 Bundesingenieurkammer

Kanal zwischen zwei Welten

Seit dem 20.07.2018 trägt er offiziell den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ – der Ludwig-Donau-Main-Kanal. Gemeinsam mit der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau ehrt die Bundesingenieurkammer ihn damit als historisch bedeutendes Ingenieurbauwerk.

Er gilt als kleiner Bruder des Rhein-Main-Donau-Kanals. Bereits 793 unternahm Karl der Große einen ersten Versuch, Donau und Rhein zu verbinden. Damit war er seiner Zeit jedoch weit voraus. 1825 begannen dann erneute Planungen, die mit der Einweihung des Ludwig-Donau-Main-Kanals 1846 ihren Abschluss fanden und ihn zu dem machten, was er sein sollte: eine der ersten Fernwasserstraßen in Europa. Für seine Zeit und mit den damaligen Mitteln war und ist der Kanal ein technisches Meisterwerk. Noch heute gibt er ein weitgehend unverfälschtes Zeugnis der Ingenieurbaukunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damit ist der Ludwig-Donau-Main-Kanal ein wichtiger Beleg der bayerischen und deutschen Bautechnikgeschichte.

Umweltminister Dr. Marcel Huber betonte heute bei der Auszeichnung: „Neben einem beeindruckenden Beispiel für Ingenieurleistung ist der Ludwig-Donau-Main-Kanal heute insbesondere ein Ort des Artenreichtums, des Landschaftsgenusses und der Erholung. Das ist für mich als Umweltminister von besonderer Bedeutung.“

„Wir Ingenieure gestalten die Gesellschaft. Wir entwickeln neue Technologien und erschaffen etwas, das über Generationen Bestand hat. Dabei blicken wir auch zurück auf große historische Bauvorhaben. Denn nur, wer um die Vergangenheit weiß, kann für die Zukunft das Beste erreichen“, so Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.

„Mit der Titelverleihung würdigen wir die herausragenden Leistungen vergangener Ingenieurgenerationen. Gleichzeitig möchten wir aber auch für diesen ganz besonderen Beruf werben. Denn damals wie heute leisten Ingenieurinnen und Ingenieure einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu unserer gebauten Umwelt“, bekräftigte Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer.

Alle technischen und historischen Hintergründe zum Ludwig-Donau-Main-Kanal können Sie in der Publikation von Prof. Dr. Stefan M. Holzer nachlesen, die in der Schriftenreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ erschienen ist. Seit 2007 erhielten 22 Bauwerke eine solche Auszeichnung. Eine eigens hierzu herausgebrachte Schriftenreihe porträtiert alle ausgezeichneten Bauwerke.

Die Auszeichnungsreihe Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst wird unterstützt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“.

Bildmaterial sowie weitere Informationen stellen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

BIngK sieht Wettbewerbsfähigkeit deutscher Ingenieurinnen und Ingenieure in Gefahr!

BIngK sieht Wettbewerbsfähigkeit deutscher Ingenieurinnen und Ingenieure in Gefahr! 150 150 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer warnt erneut eindringlich vor einem Absenken der Anforderungen an die deutsche Ingenieurausbildung. Dies sei zu befürchten, wenn die Wirtschaftsministerkonferenz am 26./27. Juni 2018 beschließen sollte, dass künftig lediglich sechs Semester eines technisch-naturwissenschaftlichen Studiums mit „überwiegenden MINT-Anteilen“ zum Führen der Berufsbezeichnung „Ingenieurin/Ingenieur“ ausreichen.

„Es kann nicht sein, dass nur wenig mehr als 50 Prozent MINT-Anteile im Studium genügen sollen, um als Ingenieurin oder Ingenieur – unter Umständen sogar in sicherheitsrelevanten Bereichen – zu arbeiten. Bei einem Medizinstudium käme ja auch niemand auf die Idee, 50 Prozent medizinische Inhalte im Studium seien ausreichend, um als Ärztin oder Arzt zu praktizieren“, sagte Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer. Daher fordert die Bundesingenieurkammer ein deutliches „Überwiegen“ der MINT-Fächer, die für ein Ingenieurstudium relevant sind, d.h. 70 Prozent des gesamten Lehrinhalts.

Noch in dieser Woche will sich die Wirtschaftsministerkonferenz auf bundesweit einheitliche Regelungen zu Anforderungen an die Berufsbezeichnung „Ingenieurin/Ingenieur“ im Musteringenieurgesetz verständigen. Die Beschlüsse gelten als Vorlage für die Ingenieurgesetze der Länder. Eine Umsetzung in der geplanten Form könnte „katastrophale Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Ingenieurinnen und Ingenieure und damit auf den Standort Deutschland haben“, erklärte der Präsident der Bundesingenieurkammer.

Bereits jetzt stellen viele europäische Länder – darunter Bulgarien, Portugal, Tschechien, Italien, Liechtenstein, Slowenien und Spanien – im Hinblick auf die „Technical ECTS“-Anteile im Ingenieurstudium deutlich höhere Anforderungen. „Damit besteht die Gefahr, dass Deutschland hinsichtlich der Qualität der Ingenieurausbildung massiv hinter andere Länder zurückfällt“, warnt Hans-Ullrich Kammeyer. Auf diese Fehlentwicklung hätten auch Europapolitikerinnen und -politiker hingewiesen und an die Wirtschaftsministerkonferenz appelliert, ihren geplanten Beschluss noch einmal zu überdenken.

Die Bundesingenieurkammer hat bereits mehrfach Appelle an die Wirtschaftsministerkonferenz gerichtet. Diese wurden vom Verband Beratender Ingenieure (VBI), dem BDB Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. sowie dem Bundesverband der Freien Berufe (BFB) mitgetragen.

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