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Retheklappbrücke in Hamburg und Trumpf-Steg in Ditzingen gewinnen Brückenbaupreis 2020  

Retheklappbrücke in Hamburg und Trumpf-Steg in Ditzingen gewinnen Brückenbaupreis 2020   150 150 Bundesingenieurkammer

Bundesingenieurkammer und VBI ehren Preisträger bei virtueller Veranstaltung 

Am 8. März 2021 würdigten Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI die Gewinnerteams des Deutschen Brückenbaupreises 2020 mit einer virtuellen Siegerehrung. Für die Retheklappbrücke in Hamburg nahm Michael Borowski vom Ingenieurbüro Grassl GmbH und für den Trumpf-Steg in Ditzingen Prof. Dr. Mike Schlaich von schlaich bergermann partner sbp die Ehrung entgegen. Überreicht wurden diese von Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, und Jörg Thiele, Präsident des VBI. In seinem Grußwort unterstrich auch Dr. Michael Güntner, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, die herausragenden Ingenieurleistungen.

Die zweiflügelige Retheklappbrücke für Bahn- und Straßenverkehr wurde mit dem Deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet, weil sie mit einer innovativen Konstruktion eine höchst anspruchsvolle Aufgabe löst und mit ihrem Schließmechanismus europaweit einzigartig ist. Der Trumpf-Steg überzeugte die Jury durch die konsequente Umsetzung einer außergewöhnlichen Tragwerksidee, die Nutzung hochentwickelter Materialien und Technologien sowie nicht zuletzt durch den gemeinsamen Gestaltungswillen von Bauherr und Ingenieur.

Neben den beiden Preisträgern ehrte die Jury in der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ die Brücke bei Schwaig (Bayern) und die Instandsetzung der Elster-Brücke bei Neudeck (Brandenburg) sowie in der Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“ die Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt (Baden-Württemberg) und die Sanierung der König-Ludwig-Brücke in Kempten (Bayern) mit einer Auszeichnung.

Der Deutsche Brückenbaupreis wird seit 2006 alle zwei Jahre von der Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure VBI für herausragende Bauingenieurleistungen vergeben. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte die Preisverleihung nicht im feierlichen Rahmen mit 1.200 Gästen aus Fachwelt, Politik und Wirtschaft stattfinden. Die Film-Dokumentation der Preisverleihung sowie filmische Kurzporträts aller nominierten Brücken, Bilder der ausgezeichneten Bauwerke und die Dokumentation zum Wettbewerb finden Sie unter: www.brueckenbaupreis.de.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat den Deutschen Brückenbaupreis erneut gefördert und als Schirmherr unterstützt.

Internationaler Tag des Ingenieurwesens für nachhaltige Entwicklung | Nachhaltigkeit braucht Ingenieurwissen

Internationaler Tag des Ingenieurwesens für nachhaltige Entwicklung | Nachhaltigkeit braucht Ingenieurwissen 150 150 Bundesingenieurkammer

Jedes Jahr am 4. März wird auf die besonderen Leistungen von Ingenieurinnen und Ingenieuren aufmerksam gemacht. Der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, unterstrich die Wichtigkeit des von der UNESCO ins Leben gerufenen Tages.

„Ingenieurinnen und Ingenieure sind unverzichtbare Partner beim Erreichen der Ziele für die Nachhaltigkeit in den nächsten Jahrzehnten. Sei es in der Energieversorgung, der Wasserwirtschaft, der Schaffung geeigneter Infrastrukturen und nicht zu vergessen, beim Klimaschutz, wo gerade der ressourceneffiziente Einsatz bei Planung und Bauen eine besondere Rolle spielt“, sagte Dr.-Ing Heinrich Bökamp. Als Präsident der Bundesingenieurkammer freue es ihn sehr, dass mit diesem internationalen Tag auf die Leistungen von Ingenieurinnen und Ingenieuren in Bezug auf die Nachhaltigkeit unser aller Lebenswelt aufmerksam gemacht werde.

Auch die Bundesingenieurkammer engagiert sich in einer Vielzahl von Netzwerken und politischen Initiativen zum Thema „Nachhaltigkeit“. So ist sie u.a. an der Energiewende Plattform Gebäude und dem Aktionsbündnis Klimaschutz beteiligt. Dort vertritt sie die Interessen der in diesem Bereich tätigen Planenden und Energieberater und setzt sich für den erforderlichen Beitrag zur CO2-Einsparung und Ressourcenschonung bei Gebäuden ein. Darüber hinaus wirkt die Bundesingenieurkammer an Gesetzesvorhaben und in Gremien sowie bei Initiativen der Bundesregierung mit.

Der „Internationale Tag des Ingenieurwesens für nachhaltige Entwicklung“ wurde von der World Federation of Engineering Organizations (WFEO) vorgeschlagen und Ende 2019 von der UNESCO zum alljährlichen World Engineering Day for Sustainable Development deklariert.

Die Bundesingenieurkammer (BIngK) vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein. 

Masse mit Klasse | Planerverbände fordern weitere Anstrengungen beim Wohnungsbau

Masse mit Klasse | Planerverbände fordern weitere Anstrengungen beim Wohnungsbau 150 150 Bundesingenieurkammer

Anlässlich des heutigen Bilanzkongresses zur Wohnraumoffensive haben Bundesarchitektenkammer (BAK), Bundesingenieurkammer (BIngK), Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA und die Deutsche Energie-Agentur (dena) das gemeinsame Positionspapier „Quantität nie ohne Qualität – gebaute Umwelt zukunftsgerecht gestalten“ erstellt. Es beschreibt die zentralen Anforderungen, um bezahlbaren Wohnraum bedarfsgerecht, nachhaltig und schnell zu schaffen.

Nach dem Wohngipfel am 21. September 2018 hat die Bundesregierung ein umfangreiches Maßnahmenpaket für mehr bezahlbaren Wohnraum geschnürt mit dem Ziel, bis zum Jahr 2021 1,5 Millionen neue Wohnungen zu schaffen. Hierzu wird heute eine erste Bilanz gezogen.

Nach Auffassung von BAK, BDA, BIngK und dena sind die bisherigen Aktivitäten der Bundesregierung, z. B. mit der Baulandkommission, eine geeignete Grundlage für die Schaffung eines adäquaten Angebots an bezahlbarem Wohnraum. Zugleich bedarf es dringend weiterer staatlicher Maßnahmen und Investitionen. Passende Förderinstrumente und steuerliche Anreize, insbesondere mehr Flexibilität auf der planungs- und bauordnungsrechtlichen Ebene können die benötigten Potenziale für mehr bezahlbaren Wohnraum, aber auch für Baukultur und Nachhaltigkeit aktivieren.

Das gemeinsame Positionspapier formuliert hierzu vier Prämissen

  1. Qualität des Wohnens schafft Baukultur
  2. Potenziale im Bestand nutzen: Klima schützen und Ressourcen schonen
  3. Integrierte Entwicklungskonzepte und soziale Bodenpolitik sind Grundlage bezahlbaren Wohnungsbaus
  4. Qualifizierung sicherstellen und Nachwuchs fördern

und benennt konkrete Maßnahmen.

Deutscher Brückenbaupreis | sechs Bauwerke im Finale

Deutscher Brückenbaupreis | sechs Bauwerke im Finale 150 150 Bundesingenieurkammer

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte die Verleihung des Deutschen Brückenbaupreises 2020 nicht wie geplant als festliche Veranstaltung stattfinden.

Daher würdigen VBI und Bundesingenieurkammer die Preisträger am 8. März 2021 mit einer virtuellen Siegerehrung. Diese kann ab 18 Uhr online mitverfolgt werden und findet zeitgleich auf der Website des Brückenbaupreises und dem Portal des Dresdner Brückenbausymposiums statt.

Sechs kurze Filmbeiträge portraitieren ab dem 15. Februar auf www.brueckenbaupreis.de die Bauwerke, die es in die Finalrunde des begehrten Ingenieurbaupreises geschafft haben. Die Finalisten hatte die Jury aus insgesamt 42 Einreichungen ausgewählt.

Nominiert für den Deutschen Brückenbaupreis sind in der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“:

  • die Retheklappbrücke, Hamburg
  • die Brücke bei Schwaig im Zuge der A 3 bei Nürnberg und
  • die Sanierung der Elster-Brücke bei Neudeck, Land Brandenbu

und in der Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“:

  • der Trumpf-Steg Ditzingen
  • die Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt und
  • die Sanierung der König-Ludwig-Brücke in Kempten.

Der seit 2006 alle zwei Jahre gemeinsam von VBI und Bundesingenieurkammer vergebene Deutsche Brückenbaupreis ist einer der renommiertesten Ingenieurpreise Deutschlands. Das Bundesverkehrsministerium fördert den Brückenbaupreis und hat erneut die Schirmherrschaft übernommen.

BMI und BIngK vergeben Deutschen Ingenieurbaupreis 2020 | Ulmer Kienlesbergbrücke ausgezeichnet

BMI und BIngK vergeben Deutschen Ingenieurbaupreis 2020 | Ulmer Kienlesbergbrücke ausgezeichnet 150 150 Bundesingenieurkammer

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und die Bundesingenieurkammer (BIngK) haben in gemeinsamer Trägerschaft zum dritten Mal den Deutschen Ingenieurbaupreis vergeben. Als Siegerprojekt des als Staatspreis bedeutendsten Preises für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in Deutschland wurde die Kienlesbergbrücke in Ulm ausgewählt. Die Konzeptidee stammt vom Büro KREBS + KIEFER Ingenieure GmbH aus Karlsruhe in Zusammenarbeit mit Knight Architects, Großbritannien. Bauherr sind die Stadtwerke Ulm. Die Entscheidung hatte die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Werner Sobek bereits im Sommer getroffen.

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte die Verleihung des Deutschen Ingenieurbaupreises 2020 nicht wie geplant als Festveranstaltung stattfinden. Stattdessen ist ein Filmbeitrag entstanden: Neben der Preisübergabe durch Anne Katrin Bohle (Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), Petra Wesseler (Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung) sowie Dr.-Ing. Heinrich Bökamp (Präsident der Bundesingenieurkammer), werden durch Filmbeiträge die Besonderheiten der Projekte veranschaulicht und die Herausforderungen der Planung und Umsetzung im Gespräch mit den Preisträgern erläutert.

Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: „Mit diesem Preis zeichnen wir etwas aus, was oft im Schatten liegt und in seiner Besonderheit nicht sofort erkannt wird. Denn vielen ist nicht bewusst, welche Kreativität, welche Kraft und vor allem welches ungeheure technische Know-How in der Ingenieurarbeit eines Bauwerkes liegt. An der Kienlesbergbrücke werden diese Eigenschaften vorbildlich deutlich.“ 

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer: „In Ingenieurbauwerken stecken viele tolle Ideen. Das wollen wir mit dem Deutschen Ingenieurpreis in die Öffentlichkeit tragen, auch zu den Menschen, die mit der täglichen Arbeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren bisher wenig zu tun haben. Hierfür ist die Kienlesbergbrücke das beste Beispiel und damit ein ausgezeichnetes Siegerprojekt. Die Kombination aus zweigleisiger Straßenbahnbrücke und breiter Fußgängerbrücke ist nicht nur konstruktiv und gestalterisch großartig umgesetzt. Sie ist auch für die Menschen von großem Nutzen – und das jeden Tag aufs Neue. Genau das ist unsere Botschaft.“

Die Bandbreite der für den Preis 2020 eingereichten Arbeiten war groß. Neben Hochbau- und konstruktiven Ingenieurbauprojekten haben sich die Teilnehmenden auch dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wie Bauen im Bestand und bautechnische Lösungen aus nachwachsenden Rohstoffen gewidmet.

Neben dem Deutschen Ingenieurbaupreis wurden vier Auszeichnungen mit jeweils 5.000 Euro Preisgeld sowie drei Anerkennungen mit je 3.000 Euro vergeben. Ausgezeichnet werden die Bauingenieurinnen und Bauingenieure mit einem Geldpreis sowie einer Urkunde und die Bauherren mit einer Urkunde. Der Preis wird im Zweijahresrhythmus verliehen. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung durchgeführt.

Bildmaterial stellen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Die Bundesingenieurkammer (BIngK) vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein. 

Corona-Pandemie: Architektur- und Ingenieurbüros erwarten Auftragsrückgang für 2021

Corona-Pandemie: Architektur- und Ingenieurbüros erwarten Auftragsrückgang für 2021 150 150 Bundesingenieurkammer

Die Zeichen für Architektur- und Ingenieurbüros stehen weiterhin nicht auf Entwarnung. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der gemeinsamen Umfrage von Bundesarchitektenkammer (BAK) und Bundesingenieurkammer (BIngK) unter 4.600 selbstständigen Kammermitgliedern zu den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. 41% der Architektur- und Ingenieurbüros erwarten für 2021 Umsatzrückgänge. Jedes 5. Büro gibt bereits massive Probleme bis hin zu drohenden Liquiditätsproblemen an. 

Die Lage der Architektur- und Ingenieurbüros hat sich seit dem Sommer zwar leicht verbessert, „aber die erwartbaren Folgen negativer wirtschaftlicher Effekte für das kommende Jahr deuten sich immer mehr an“, sagt Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. „Deshalb müssen wir die öffentliche und gewerbliche Auftraggeberseite stärken, damit der finanzielle Spielraum für die Auslösung notwendiger Aufträge bestehen bleibt. Baugenehmigungen und behördliche Vorgänge dürfen nicht zum Engpassfaktor werden. Außerdem müssen Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften laufend überprüft werden, um den auslandsaktiven Architektur- und Ingenieurbüros die Fortsetzung ihres Auslandsgeschäfts zu ermöglichen.“

„Erfreulich ist, dass sich die Situation der Planungsbüros noch nicht weiter verschlechtert hat“, ergänzt Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer. „Was uns jedoch beunruhigt ist, dass inzwischen mehr als die Hälfte der Büros nicht mehr im gleichen Ausmaß neue Aufträge akquirieren kann wie noch vor der Krise – insbesondere Büros mit gewerblichen, aber auch öffentlichen Auftraggebern. Hier appellieren wir vor allem an die Öffentliche Hand, dafür zu sorgen, dass weiterhin Aufträge vergeben werden. Darüber hinaus haben die Ergebnisse der Umfrage gezeigt, dass die finanziellen Hilfen von Bund und Ländern laufend auf Zielgenauigkeit überprüft und an die konkreten Bedarfe der jeweiligen Berufsstände angepasst werden müssen. Förderung muss auch für diejenigen bereitstehen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt von den Auswirkungen der Krise betroffen sind. Und sie muss auch gezielt Solo-Selbstständige erreichen. Hier gilt es nachzuschärfen“, so Dr.-Ing. Bökamp weiter.

Hintergrund der Befragung
Im November 2020 haben Bundesingenieurkammer und Bundesarchitektenkammer zum dritten Mal in diesem Jahr ihre selbstständig tätigen Kammermitglieder zu den bisherigen und absehbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem daraus folgende Förder- und Beratungsbedarf befragt. Nachdem die Büroinhaber im April 2020 zunächst mit großer Sorge in die nähere und mittelfristige Zukunft blickten, erholte sich die wirtschaftliche Situation über den Sommer leicht. Gaben im April noch 79% der Architektur- und Ingenieurbüros an, Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren, waren es im Juni noch 61%. Im November geht dieser Anteil nochmals zurück auf 58%.

Negative wirtschaftliche Auswirkung aktuell leicht rückläufig – aber nicht für alle
Negative wirtschaftliche Folgen für das eigene Büro stellten im April 55% und im Juni 41% der Befragten fest. Dieser Anteil fällt im November mit 34% noch einmal geringer aus. Häufigste Nennung sind Umsatzrückgänge, akute oder drohende Liquiditätsprobleme und unterausgelastete Mitarbeiter. Auch wenn der Anteil seit April zurückgegangen ist, so sind aktuell immer noch 18% der Büroinhaber auf finanzielle Hilfen angewiesen. Wie bei vielen Freiberuflern hinterlässt die Corona-Krise aber auch bei Architektur- und Ingenieurbüros tiefe Spuren. Teilweise bereits in Notlage befinden sich besonders Innenarchitektinnen und Innenarchitekten, Solo-Selbstständige, im Ausland aktive Planerinnen und Planer sowie diejenigen, die für gewerbliche Auftraggeber tätig sind. 44% der Befragten können derzeit neue Aufträge nur in geringerem Maße als üblich abschließen. Zusätzliche 9% aller Büroinhaber und sogar 15% der Soloselbstständigen können zurzeit überhaupt keine neuen Aufträge akquirieren (Juni: 16%). Mit einem Rückgang der Auftragslage in den kommenden 12 Monaten rechnet mit 41% immerhin knapp die Hälfte der Büroinhaber, wobei das Segment der gewerblichen Auftraggeber im Gegensatz zu den privaten Auftraggebern das größte Sorgenkind ist. Bei 4% der Büros und 7% der Soloselbstständigen wird es um das wirtschaftliche Überleben gehen. Sie gehen davon aus, die eigene Selbstständigkeit aufgrund der Corona-Pandemie in den nächsten 12 Monaten aufgeben zu müssen.

Büros spüren strukturelle Folgen der Corona-Pandemie
Während der Anteil der Büros, die sich mit Auftragsrückstellungen bzw. -absagen und Zahlungsengpässen bei Auftraggebern konfrontiert sehen, weiter sinkt und auch Verzögerungen auf den Baustellen durch ausbleibende Materiallieferungen oder Umsetzung der Corona-Vorgaben seltener berichtet werden, nehmen seit dem Sommer andere Probleme zu: So ist im Vergleich zum Juni ein leichter Anstieg bei den  Büros festzustellen, die mit Personalausfällen auf der Baustelle oder im eigenen Büro zu kämpfen haben. Hier schlägt sich möglicherweise das veränderte Infektionsgeschehen nieder. Auch Verzögerungen im Baugenehmigungsprozess werden von einem Drittel der Befragten, und damit wieder häufiger als noch im Juni, genannt. Personelle Konsequenzen der Pandemie gibt es aber weiterhin nur in geringem Maße: Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die entlassen werden mussten, ist seit Juni von 1,0% auf 1,8% gestiegen. Der Anteil derjenigen, die Arbeitszeit reduzieren, liegt aktuell bei 8,2% (Juni: 13,2%). Die Kurzarbeitsregelungen und Soforthilfen konnten umfangreiche Entlassungen verhindern.

Corona-Hilfen werden differenziert bewertet
Als benötigte finanzielle Hilfen werden besonders häufig Zuschüsse, Entlastungen bei Steuerzahlungen, Sozialabgaben und Lohnkosten genannt, während vergleichsweise seltener Bedarf nach Bürgschaften und Förderkrediten angemeldet wird. Die Stimmen, die die Förderprogramme für bedarfsgerecht halten, halten sich mit den Kritikern ungefähr die Waage. Bemängelt wird vor allem, dass die bisherige Beschränkung der Zuschüsse auf Betriebskosten insbesondere kleine Büros benachteiligt, da kein Unternehmergehalt berücksichtigt ist.

Die Bundesingenieurkammer (BIngK) vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein. 

Bundesregierung muss bei „Renovation Wave“ der EU vorangehen

Bundesregierung muss bei „Renovation Wave“ der EU vorangehen 150 150 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer schließt sich der Forderung von mehr als 40 Verbänden an, die Bundesregierung möge sich für die „Renovation Wave“-Strategie der EU-Kommission einsetzen. In einem öffentlichen Schreiben wird die Bundesregierung aufgefordert, sich im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft für eine bessere energetischen Gebäudemodernisierung stark zu machen und von entsprechenden europäischen Investitionshilfen Gebrauch zu machen.

„Ingenieurinnen und Ingenieure können im Gebäudebereich zu einer Verdoppelung der Sanierungsrate in Europa in den nächsten zehn Jahren einen wesentlichen Beitrag leisten“, erklärte der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp. „Dazu muss die Förderlandschaft im Gebäudesektor allerdings deutlich vereinfacht und entbürokratisiert werden. Darüber hinaus brauchen wir dringend eine Ausweitung der Zuschussförderungen.“ Aus diesem Grund unterstütze die Bundesingenieurkammer den öffentlichen Appell gern, so Dr.-Ing. Heinrich Bökamp.

Unterzeichnet hat den Brief eine breite Koalition von Planern, Immobilienverwaltern, Baugewerbe, Handwerk und Industrie sowie Verbraucherschützern und Umweltverbänden.

Der „Renovation Wave“ genannte Vorschlag der EU-Kommission wurde am 14. Oktober veröffentlicht und sieht eine Novelle der maßgeblichen EU-Richtlinien sowie milliardenschwere Investitionshilfen für die EU-Mitgliedstaaten zur Verdopplung der energetischen Gebäudemodernisierung vor. Die Initiative ist ein Flaggschiffprojekt des Europäischen „Green Deals“ von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der verstärkten Klimaschutz und wirtschaftliche Erholung nach der COVID-19-Krise miteinander verbinden soll.

Die Bundesingenieurkammer unterstützt zur Erreichung der Klimaschutzziele einen technologieoffenen Ansatz sowie eine Stärkung der Energieforschung und die Förderung der Umsetzung neuer Technologien und Konzepte.

Die Bundesingenieurkammer (BIngK) vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein. 

HOAI 2021 | Planerorganisationen begrüßen Rechtssicherheit, kritisieren aber Fehlen einer klaren Aussage zur Angemessenheit

HOAI 2021 | Planerorganisationen begrüßen Rechtssicherheit, kritisieren aber Fehlen einer klaren Aussage zur Angemessenheit 150 150 Bundesingenieurkammer

Der Bundesrat hat heute dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf der Verordnung zur Änderung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ohne Änderungen zugestimmt. Damit kann die geänderte HOAI wie geplant zum 1. Januar 2021 in Kraft treten. AHO, Bundesarchitektenkammer und Bundesingenieurkammer, die das Verfahren begleitet haben, sehen ein insgesamt tragfähiges, wenn auch nicht optimales Ergebnis.

„Grundsätzlich sind wir erfreut darüber, dass die HOAI auch künftig als verlässlicher Orientierungsrahmen zur Kalkulation von Honoraren für Architekten und Ingenieure dient. Allerdings hätten wir uns gewünscht, dass die Verordnung die Notwendigkeit deutlicher macht, dass diese Honorare auch in Zukunft angemessen sein müssen“, sagte dazu Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer.

Immerhin finden sich in der Begründung der Verordnung und in der Ermächtigungsgrundlage, dem ArchLG, selbst deutliche Hinweise darauf, dass die nach der HOAI ermittelten Honorare angemessen sind. „Erinnert sei an das Vergaberecht, das für Planungsleistungen eindeutig den Leistungswettbewerb vorsieht. Damit bei Vergaben nicht doch gegen diesen Grundsatz verstoßen und verstärkt auf den Preis statt auf die Qualität geachtet wird, wäre eine eindeutige Bezugnahme auch im Wortlaut der Verordnung selbst wünschenswert gewesen“, ergänzte Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. „Wir appellieren an die Auftraggeberseite, weiterhin angemessene Honorare zu zahlen, auch und vor allem im Sinne der Qualität und des Verbraucherschutzes.“

Der Vorsitzende des AHO, Dr.-Ing. Erich Rippert, fügte hinzu: „Erfreulich ist aber, dass die Fachplanungsleistungen der Anlage 1 Bauphysik, Geotechnik, Ingenieurvermessung sowie Umweltverträglichkeitsstudie künftig den Grundleistungen der HOAI gleichgestellt werden. Diese Leistungen sind integraler Bestandteil des Gesamtplanungsprozesses. Die Anpassung an die Vorgaben des EuGH-Urteils kann aber nur der erste Schritt gewesen sein. Erforderlich und notwendig ist nun, die HOAI grundlegend zu modernisieren und dabei auch die Honorartafeln anzupassen.“

Die Anpassung der HOAI ist Folge des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 4. Juli 2019, in dem er die Verbindlichkeit der Mindest- und Höchstsätze der Honorar- und Gebührenordnung für Architekten und Ingenieure für mit EU-Recht unvereinbar erklärt hatte. Das Gericht hatte dennoch klargestellt, dass verbindliche Mindestsätze helfen, Billigangebote zu vermeiden, die zu einem Sinken der Qualität führen können. Beanstandet wurde, dass in Deutschland Planungsleistungen auch von Dienstleistern erbracht werden dürfen, die nicht ihre fachliche Eignung nachweisen müssen. Das System der Qualitätssicherung von Planungsleistungen sei daher nicht kohärent.

Die Bundesingenieurkammer (BIngK) vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein. 

Bundesingenieurkammer warnt vor Engpässen beim Bau der Verkehrsinfrastruktur

Bundesingenieurkammer warnt vor Engpässen beim Bau der Verkehrsinfrastruktur 150 150 Bundesingenieurkammer

Mit großer Besorgnis hat die Bundesingenieurkammer auf Meldungen reagiert, wonach es eine erhebliche Unterfinanzierung beim Verkehrsinfrastrukturbau geben soll.

„Die Verkehrswege in Deutschland, vor allem die Autobahnen, sind zum Teil in einem desolaten Zustand. Schuld daran ist der massive Investitions- und Sanierungsstau der letzten Jahre und Jahrzehnte“, sagte der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp. „Umso erfreuter haben wir seinerzeit den von der Bundesregierung angekündigten Hochlauf im Infrastrukturbereich zur Kenntnis genommen. Diese sehr positiven Ansätze dürfen nun nicht verwässert werden. Deutschland braucht ein funktionierendes Straßennetz. Es ist die Lebensader der deutschen Wirtschaft. Und wir brauchen hierfür eine handlungsfähige Autobahn GmbH. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten muss die Bundesregierung hier ein klares und deutliches Zeichen im Sinne der Investionssicherheit setzen“, so der Präsident der Bundesingenieurkammer abschließend.

Die Bundesingenieurkammer vertritt die gemeinschaftlichen Interessen der 16 Länderingenieurkammern. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich bundesweit und auf europäischer Ebene für die Belange von rund 45.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren ein. Die Bundesingenieurkammer ist Mitglied des Runden Tisches Baumanagement der Autobahn GmbH.

Qualität sichern! Mainzer Erklärung der Länderingenieurkammern

Qualität sichern! Mainzer Erklärung der Länderingenieurkammern 150 150 Bundesingenieurkammer

Klimawandel, Digitalisierung, bezahlbarer Wohnraum, Fachkräftemangel – Deutschland und Europa stehen vor großen Herausforderungen. Die Planerinnen und Planer sind bereit, sich diesen zu stellen. Zwingend erforderlich hierfür sind jedoch geeignete Rahmenbedingungen. Anlässlich der 66. Bundesingenieurkammer-Versammlung in Mainz haben die Ingenieurkammern der Länder ein Forderungspapier vorgelegt.

MAINZER ERKLÄRUNG
der Präsidenten der Ingenieurkammern der Länder

Ingenieurinnen und Ingenieure gestalten die Welt von morgen!

Wir Ingenieurinnen und Ingenieure sind bereit, die von der EU und der Gesellschaft formulierten Herausforderungen anzunehmen.

Wir sind Innovationstreiber und verantwortungsvoll Gestaltende einer zukunftsweisenden Bau- und Technikkultur. Nur mit uns sind die ökologischen und ökonomischen Ziele auf allen Ebenen der Ingenieurkunst zu erreichen.

Ingenieurinnen und Ingenieure stehen für Qualität. Daher fordern wir:

  • Einen verlässlichen Rahmen, der Leistungen, Qualitäten und zugehöriges Honorar im Sinne des Verbraucherschutzes beschreibt.
  • Eine Gesetzgebung, die gewährleistet, dass die Vergabe von Planungsleistungen im Leistungswettbewerb erfolgt und nicht auf das Kriterium „niedrigster Preis“ reduziert wird.
  • Eine Weiterentwicklung der HOAI, die auch zukünftig angemessene Honorare für Planungsleistungen und der damit verbundenen Qualität im Baubereich sichert.

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