Allgemein

Klimaschutzmaßnahmen für den Gebäudesektor | Sofortprogramm

Klimaschutzmaßnahmen für den Gebäudesektor | Sofortprogramm 773 600 Bundesingenieurkammer

Nachdem die Emissionen des Gebäudesektors im Jahr 2021 die zulässige Jahresemissionsmenge um zwei Millionen Tonnen CO2-Äquivalente überschritten hatten, wurde der Regelungsmechanismus des Klimaschutzgesetzes ausgelöst. Danach sind die zuständigen Ministerien – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) – verpflichtet, ein Sofortprogramm vorzulegen, das die Einhaltung der Jahresemissionsmengen in den folgenden Jahren sicherstellt.

Beide Häuser haben am 13. Juni 2022 ein Sofortprogramm für den Gebäudesektor vorgelegt. Ziel des Programms ist es sicherzustellen, dass der Gebäudesektor die nach dem Klimaschutzgesetz zulässigen Jahresemissionsmengen künftig eingehalten wird und Deutschland sein nächstes Klimaziel erreicht, bis 2030 den Treibhausgasausstoß um 65 Prozent gegenüber 1990 zu mindern.

Vorgesehen sind unter anderem:

Novellierung Gebäudeenergiegesetzes (GEG):
Ab 1. Januar 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Der Neubaustandard soll gemäß Koalitionsvertrag ab 2025 an den EH40-Standard angeglichen werden.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die BEG wird die neuen Vorgaben des GEG flankieren und insbesondere bis zu deren Inkrafttreten die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer auf die ab 2024 neu geltenden EE-Wärmeanforderungen (65 Prozent EE-Wärme) an neue Heizungen effektiv vorbereiten.

Pilotprojekte zur seriellen Sanierung
Das BMWK wir ein Programm zur Förderung der „Seriellen Sanierung“ auflegen. Mit vorgefertigten Dach- und Fassadenelementen einschließlich damit verbundener Anlagentechnik sollen Gebäude schnell und hochwertig energetisch saniert werden.

Aufbauprogramm und Qualifikationsoffensive Wärmepumpe
Wärmepumpen sollen aufgrund ihres hohen Effizienzgrad und potenzieller Treibhausgas-Neutralität eine Schlüsseltechnologie im Wärmebereich spielen und ein gesondertes Aufbauprogramm erhalten.

Foto: MVOPro auf Pixabay.de

BIM-TAGE Deutschland 2022 | BIngK ist erneut Kooperationspartner

BIM-TAGE Deutschland 2022 | BIngK ist erneut Kooperationspartner 600 600 Bundesingenieurkammer

Am 16. und vom 19.-20.09.2022 finden in Berlin die BIM TAGE DEUTSCHLAND statt. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet „DIGITAL UND NACHHALTIG: Planen – Bauen – Betreiben. Auf zu neuen Erkenntnissen, Erfolg und dringenden Beitrag für den Klimaschutz!“. Neben dem hybriden Kongress mit zahlreichen Vorträgen und Diskussionen rund um die digitale Planungsmethode BIM werden auch die „Green-BIM-Awards“ und der „Goldene BIM-LÖWE“ verliehen.

Die Bundesingenieurkammer ist erneut Kooperationspartner und wird dort von Dr.-Ing. Christoph Gottanka, Mitglied der Bayerischen Ingenieurekammer, vertreten. Sein Vortrag am 19. September 2022 trägt den Titel: „BIM aus Sicht der planenden Ingenieure“.

Preissteigerungen bei öffentlicher Auftragsvergabe durch Krieg in der Ukraine

Preissteigerungen bei öffentlicher Auftragsvergabe durch Krieg in der Ukraine 900 600 Bundesingenieurkammer

Aufgrund der Kriegsereignisse in der Ukraine und der in der Folge verhängten weltweiten Sanktionen gegen Russland sind derzeit teils erhebliche Preissteigerungen bei bestimmten Produkten und Rohstoffen zu verzeichnen. Dies hat unmittelbaren Einfluss auf die Ausführung öffentlicher Aufträge. Hierzu haben das Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und gleichlautend auch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) Erlasse bzw. Rundschreiben veröffentlicht, die in besonderen Fällen eine Vertragsanpassung ermöglichen sollen. Die Stoffpreisgleitklausel wurde zwischenzeitlich bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.

Die Erlasse enthalten eine Regelung für Lieferengpässe und Preissteigerungen von Baumaterialien. Bauunternehmen, die bei Vertragsangebot Preise für Baumaterialien kalkuliert haben, die zum Zeitpunkt der Ausführung entweder später, gar nicht oder nur erheblich verteuert zu erhalten waren, sollen dafür einen Ausgleich erhalten. Damit sollen Bauunternehmen entlastet werden, die beim Erstellen ihrer Angebote nicht mit dieser Entwicklung rechnen konnten und die Materialpreissteigerung ansonsten selbst tragen müssten.

Eine vergleichbare Problematik stellt sich bei Ingenieurbüros nicht in derselben Form, da Ingenieurbüros zur Erbringung ihrer Dienstleistung keine Baumaterialen als Vorleistung beziehen müssen. Soweit Ingenieurbüros im Zusammenhang mit der Anwendung der Preisstoffgleitklausel (z.B. durch zusätzliche Angebotsprüfungen) Mehrkosten entstehen und es sich dabei um eine besondere Leistung nach HOAI handelt, ist diese dem Auftraggeber gesondert in Rechnung zu stellen. Bei Neuverträgen empfiehlt es sich, den Mehraufwand dafür eventuell bei der Angebotsabgabe bereits einzukalkulieren. Die Steigerung der Baumaterialkosten wirkt sich auch auf die anrechenbaren Baukosten aus, die Grundlage der HOAI-Abrechnung des Ingenieurbüros sind.

Kommt es aufgrund von Lieferschwierigkeiten zu Terminverzögerungen, gelten die im BMWSB-Erlass vom 25.03.2022 in Ziffer IV.1 genannten allgemeinen vertragsrechtlichen Grundsätze auch für hiervon betroffene Planungsbüros. Planerinnen und Planer sollten bei Behinderungsanzeigen durch die Bauunternehmen ebenfalls unter Hinweis auf das Vorliegen eines Falles höherer Gewalt ihre Behinderung dem Auftraggeber schriftlich anzeigen und sowohl die Verlängerung der Ausführungsfristen als auch eventuell anfallende Zusatzkosten anschließend im Einzelnen geltend machen.

Foto: Reginal auf Pixabay.de

Bundesstiftung Baukultur wählt Mitglieder des Stiftungsrates und Beirates | Ingenieurwesen gut vertreten

Bundesstiftung Baukultur wählt Mitglieder des Stiftungsrates und Beirates | Ingenieurwesen gut vertreten 800 600 Bundesingenieurkammer

Am 28. Juni 2022 fand in Potsdam die konstituierende Sitzung des Stiftungsrates der Bundesstiftung Baukultur. Den Vorsitz übernimmt zukünftig die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbauministerium, Cansel Kiziltepe. Zur Stellvertreterin wurde die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Andrea Gebhard, gewählt. Der Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur entscheidet in allen Angelegenheiten, die für die Stiftung und ihre Entwicklung von Bedeutung sind. Mit Prof. Dr. Werner Sobek ist auch ein Ingenieur im Stiftungsrat vertreten.

Bei der konstituierenden Sitzung des Stiftungsrats der Bundesstiftung Baukultur wurden auch die Mitglieder des neuen Beirats der Bundesstiftung Baukultur benannt. Aus Sicht des Berufsstandes ist es sehr erfreulich, dass mit Prof. Dr. Lamia Messari-Becker, Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken und Prof. Dr. Gero Andreas Marzahn nun eine Ingenieurin und zwei Ingenieure als Beiräte mitwirken. Aufgabe des Beirats ist es, den Stiftungsrat und den Vorstand fachlich und inhaltlich bei der Planung und Durchführung seiner Aufgaben zu beraten. Der Beirat besteht aus 20 Mitgliedern unterschiedlicher Fachrichtungen, die sich auf dem Gebiet der Baukultur hervortun. 15 Mitglieder ernennt der Stiftungsrat auf Vorschlag des Konvents der Baukultur, der zuletzt am 4. Mai in Potsdam tagte. Fünf Mitglieder schlug die Bundesstiftung Baukultur dem Stiftungsrat vor.

Der Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur (alphabetisch):

  • Katharina Cramer-Hadjidimos, Referatsleiterin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Sabine Djahanschah, Architektin, Referatsleiterin der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
  • Andrea Gebhard, Architektin, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (stellvertretende Vorsitzende)
  • Norbert Hermanns, Aufsichtsratsvorsitzender Landmarken AG
  • Christian Hirte, Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Michael Kießling, Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Cansel Kiziltepe, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (Vorsitzende)
  • Anja Liebert, Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, ehemals Geschäftsführer BER
  • Edgar Pairan, Referatsleiter im Bundesministerium der Finanzen
  • Hagen Reinhold, Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Prof. Dr. Werner Sobek, Architekt und Ingenieur
  • Claudia Tausend, Mitglied des Deutschen Bundestages

Die Mitglieder des neuen Beirats der Bundesstiftung Baukultur sind (alphabetisch):

  • Eike Becker, Architekt, Berlin
  • Matthias Böttger, Architekt und Kurator, Berlin
  • Barbara Ettinger-Brinkmann, Architektin, Kassel
  • Heiner Farwick, Architekt und Stadtplaner, Berlin
  • Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, Bauingenieur und Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, München
  • Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Deutschland, Berlin
  • Doris Grondke, Architektin und Stadtplanerin, Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Landeshauptstadt Kiel
  • Prof. Dr. Ilse Helbrecht, Lehrstuhl für Kultur- und Sozialgeographie an der Humboldt Universität zu Berlin
  • Peter Jorzick, Projektentwickler, Hamburg
  • Prof. Dr.-Ing. Anke Karmann-Woessner, Architektin, Karlsruhe
  • Maren Kern, Vorstand Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen BBU, Berlin
  • Dr. Christina Krafzcyk, Architektin und Präsidentin des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege (NLD), Hannover
  • Karin Loosen, Architektin und Stadtplanerin, Präsidentin Hamburgische Architektenkammer, Hamburg
  • Prof. Dr. Gero Andreas Marzahn, Leiter Referat Ingenieurbauwerke im BMDV, Bonn
  • Claudia Meixner, Architektin, Frankfurt am Main
  • Prof. Dr. Elisabeth Merk, Architektin und Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München
  • Prof. Dr. Lamia Messari-Becker, Bauingenieurin, Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik, Universität Siegen
  • Achim Nagel, Geschäftsführer PRIMUS developments, Hamburg
  • Henrike Wehberg-Krafft, Landschaftsarchitektin, Berlin
  • Petra Wesseler, Architektin und Stadtplanerin, Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Berlin

Rappbodetalsperre erhält Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“

Rappbodetalsperre erhält Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ 1291 967 Bundesingenieurkammer

Mit 106 Metern Höhe und 415 Meter Länge ist die Rappbodetalsperre in Sachsen-Anhalt nicht nur die höchste Talsperre Deutschlands, sondern auch ein beeindruckendes Bauwerk, das dem Hochwasserschutz, der Trinkwasserversorgung und der Stromerzeugung dient. Daher ehrten die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt die imposante Staumauer am 24. Juni 2022 mit dem Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“.

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, über die verdiente Auszeichnung: „Mit der Rappbodetalsperre haben Ingenieurinnen und Ingenieure auf eindrucksvolle Weise gezeigt, was sie technisch und von der konstruktiven Gestaltung her möglich machen können. Bis heute leistet das Bauwerk einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Versorgung der dort lebenden Menschen. Das zeigt, wie wichtig Ingenieurwissen für unser tägliches Leben ist – damals wie heute.“

Dr. Steffen Eichner, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-​Anhalt: „Die Rappbodetalsperre ist das Kernstück eines aus sechs Talsperren bestehenden Anlagensystems. Sie verfügt über die höchste Staumauer Deutschlands, ist Anziehungspunkt für zigtausende Besucher und für die Trinkwassergewinnung von großer Bedeutung. Es freut mich sehr, dass nach dem Pretziener Wehr nun das zweite sachsen-anhaltische Wahrzeichen und somit auch die meisterliche Leistung ihrer Erbauer, gewürdigt wird.“

„Heute ist ein ganz besonderer Tag für uns Ingenieure aus Sachsen-Anhalt. Die Auszeichnung der Rappbodetalsperre zeigt, dass Sachsen-Anhalt ein Land mit einer herausragenden Ingenieurtradition ist. Auch in Zukunft werden wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Entwicklung nur mit außergewöhnlichen Ingenieurleistungen möglich sein.“, sagte Dipl.-Ing. Jörg Herrmann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt.

Geplant wurde die Rappbodetalsperre bereits vor dem 2.Welkrieg. Die Weiterentwicklung und der Bau erfolgten jedoch erst ab 1952 unter zum Teil schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Schon 1959 anlässlich der Inbetriebnahme wurde eine Gruppe von Ingenieurinnen und Ingenieuren mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Gegenüber anderen Staumauern weist die konstruktive Gestaltung der Rappbodetalsperre gleich mehrere Besonderheiten auf. So ermöglichen beispielsweise spezielle Feldfugen eine gewisse Beweglichkeit der einzelnen Mauerfelder. Dadurch soll das sehr große, starre Bauwerk weitestgehend vor Rissbildung geschützt werden. Darüber hinaus erlaubt ein ausgeklügeltes Gangsystem die intensive Überwachung. Die Rappbodetalsperre ist in der Lage, eine Wasserfläche von 390 Hektar und mehr als 113 Millionen Kubikmeter Wasser anzustauen.

Alle technischen und historischen Hintergründe zur Rappbodetalsperre sind in der Publikation von Mathias Deutsch und Henrik Eberle zusammengefasst, die in der Schriftenreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ Ende des Jahres erscheint. Seit 2007 erhielten 29 Bauwerke eine solche Auszeichnung. Die eigens hierzu herausgebrachte Schriftenreihe porträtiert alle ausgezeichneten Bauwerke. Weitere Informationen zu den Wahrzeichen sowie den jeweiligen Publikationen finden Sie unter: wahrzeichen.ingenieurbaukunst.de/

Die feierliche Titelverleihung fand im Rahmen des „Tages der Ingenieure Sachsen-Anhalt 2022“ statt. Es nahmen über 200 Gäste aus Wirtschaft und Politik daran teil.

Die Auszeichnungsreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ wird unterstützt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“.

Titel-Foto: Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt
Weitere Bilder: BIngK

Die BIngK trifft: Staatssekretär Stefan Schnorr (BMDV)

Die BIngK trifft: Staatssekretär Stefan Schnorr (BMDV) 800 600 Bundesingenieurkammer

Am 20. Juni 2022 war die Bundesingenieurkammer (BIngK) zu Gast bei Staatssekretär Stefan Schnorr im Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Berlin.

Inhaltlich ging es bei dem Austausch vor allem um die Themen Digitalisierung/BIM, die Situation der Brücken in Deutschland und den Fachkräftemangel. In Kontext Brücken hob Sts. Schnorr den Deutschen Brückenbaupreis hervor, den die Bundesingenieurkammer seit vielen Jahren öffentlichkeitswirksam mit dem VBI durchführt und den sein Haus gern auch künftig gern unterstütze. Der Wettbewerb sei eine gute Möglichkeit, das elementare Wirken der Ingenieurinnen und Ingenieure einem breiten Publikum näherzubringen.  

Auch das Thema „Digitalisierung“ im Planungswesen war wesentlicher Gesprächspunkt. Hier müsse dringend auf allen Ebenen etwas getan werden – sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmerseite. Insofern sei es auch wichtig, das vom BMDV und dem BMWSB geschaffene Kompetenzzentrum BIM Deutschland weiter zu betreiben, um alle Beteiligte der Wertschöpfungskette BAU einbinden zu können. Die Finanzierung sei seitens des Infrastrukturbereichs in jedem Fall gesichert, so der Staatssekretär. Zum Thema Fachkräftemangel wurde u.a. andiskutiert, ob und inwiefern die Curricula insbesondere bei der dualen Ausbildung die Digitalisierung denn schon berücksichtigen würde. Die BIngK ist aktuell dabei, mit einigen Verbündeten die Ausbildungsanforderungen insbesondere des Bauzeichners zu modernisieren.

Für die BIngK nahmen Präsident Dr.-Ing. Heinrich Bökamp und HGF Falenski an dem Gespräch teil.

 

Ingenieurkammern zeichnen Nachwuchstalente bei bundesweitem Schülerwettbewerb aus

Ingenieurkammern zeichnen Nachwuchstalente bei bundesweitem Schülerwettbewerb aus 1945 984 Bundesingenieurkammer

Am 17. Juni 2022 würdigten die Ingenieurkammern im Deutschen Technikmuseum in Berlin die besten Teams des bundesweiten Schülerwettbewerbes „Junior.ING“. Die ersten Preise beider Alterskategorien gehen in diesem Jahr nach Rheinland-Pfalz.

Aufgabe war es, eine funktionstüchtige Schanze zu planen und als Modell zu bauen. Trotz coronabedingter Einschränkungen an vielen Schulen beteiligten sich insgesamt 3.164 Mädchen und Jungen mit 1.397 Modellen am aktuellen Wettbewerb. Sie investierten mehr als 27.000 Arbeitsstunden. Durchschnittlich stecken in jeder Sprungschanze knapp 20 Stunden Bauzeit. Der Anteil der teilnehmenden Schülerinnen am Wettbewerb „Junior.ING“ lag in diesem Jahr bei 42 Prozent und erreichte damit einen neuen Rekord. 

Dipl.-Ing. Ingolf Kluge, Vize-Präsident der Bundesingenieurkammer, äußerte sich in seinem Grußwort begeistert über den regen Zuspruch bei den Schülerinnen und Schülern. Das zeige, dass es möglich sei, junge Menschen für Ingenieurthemen zu begeistern. Sichtlich erfreut zeigte er sich auch darüber, dass der Mädchenanteil weiter gestiegen sei. Wichtig sei nun, dass möglichst viele der Teilnehmenden dabeiblieben und die Ingenieurkammern mit dem Schülerwettbewerb ihren Teil zur Fachkräftesicherung beitrügen.

Auch MinDirig Lothar Fehn Krestas, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, unterstrich die Bedeutung des „Junior.ING“. In seinem Grußwort betonte er, dass die Lösung der ingenieurtechnischen Herausforderungen im Bauwesen Know-how und Engagement erfordere. Der Schülerwettbewerb der Bundesingenieurkammer biete jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Talente unter Beweis zu stellen und mache deutlich, welche spannenden Aufgaben in diesem Bereich warten.

1. Platz in der Alterskategorie I (bis Klasse 8): 

Raphael Nalbach und Leonard Nalbach 
mit ihrer „Eisblitzschanze“
Grundschule Malborn und Gymnasium Hermeskeil (Rheinland-Pfalz)

1. Platz in der Alterskategorie II (ab Klasse 9):

Moritz Schneider, Niklas Bischoff und Jan Sold
mit der Sprungschanze „Le grand saut“
BBS, Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz)

Dipl.-Ing. Ellen Petersson von der Deutschen Bahn AG übergab auch in diesem Jahr den Preis für ein besonders innovatives Team. Auch sie sieht im „Junior.ING“ eine Chance für die Zukunft. Denn der Fachkräftemangel sei ein Thema, das viele Unternehmen und auch die DB herausfordere. Darum gelte es, früh Interesse an spannenden Jobs zu wecken und mit der Förderung des Nachwuchses zu beginnen. Der Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern gehe hier mit gutem Beispiel voran.

Sonderpreis der Deutschen Bahn für ein besonders innovatives Team:

Maja Augustin und Gabriel Bock
mit ihrer „Schanze X“
HOGA Schulen, Dresden (Sachsen) 

Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 € dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 €, 300 €, 200€ und 100 € freuen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn für ein besonders innovatives Team war mit 300 € dotiert. Die drei bestplatzierten Modelle jeder Alterskategorie sind bis Ende des Jahres im Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums zu sehen.

Jury des Schülerwettbewerbs (v.l.n.r: Moritz Meiselbach, Ellen Petersson, Marion Pristl, Ellen Glander, Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vertreter d. BMWBS)

Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt.

Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer siebenköpfigen Jury unter dem Vorsitz von BIngK-Vorstandsmitglied Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner.

Das Thema des Schülerwettbewerbs „Junior.ING“ 2022/2023 lautet: „Brücken schlagen“.

Der Wettbewerb

Mit durchschnittlich 5.000 Teilnehmenden gehört der Schülerwettbewerb zu einem der größten deutschlandweit. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Wettbewerbsthemen wechseln jährlich und zeigen so die Vielseitigkeit des Bauingenieurberufs. Auf diesem Weg werben die Kammern für den Ingenieurberuf, um damit langfristig dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegenzuwirken. 

Foto: Torsten George/BIngK

Die BIngK trifft: PSts. Oliver Luksic MdB (BMDV)

Die BIngK trifft: PSts. Oliver Luksic MdB (BMDV) 608 455 Bundesingenieurkammer

Zu einem Kennenlerngespräch hat sich die Bundesingenieurkammer (BIngK) am 17. Juni 2022 mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr Oliver Luksic MdB getroffen.

Inhaltlich ging es bei dem digitalen Austausch vor allem um die Themen Infrastrukturausbau, Planungsbeschleunigung, Fachkräfte und Digitalisierung. In Kontext Infrastrukturausbau lobte PSts. Luksic den Deutschen Brückenbaupreis, den die Bundesingenieurkammer seit vielen Jahren öffentlichkeitswirksam mit dem VBI durchführt und den sein Haus gern auch künftig unterstütze. Der Wettbewerb sei eine gute Möglichkeit, das elementare Wirken der Ingenieurinnen und Ingenieure einem breiten Publikum näherzubringen.  

Auch das Thema „Digitalisierung“ im Planungswesen war wesentlicher Gesprächspunkt. Hier müsse dringend auf allen Ebenen etwas getan werden – sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmerseite. Insofern sei es auch wichtig, das vom BMDV und dem BMWSB geschaffene Kompetenzzentrum BIM Deutschland weiter zu betreiben, um alle Beteiligte der Wertschöpfungskette BAU einbinden zu können. Im Bereich Fachkräfte wurde u.a. andiskutiert, ob und inwiefern man gemeinsam eine Aktion zur Nachwuchskräftegewinnung initiieren könnte.

Für die BIngK nahmen Präsident Dr.-Ing. Heinrich Bökamp und HGF Falenski an dem Gespräch teil.

Bildquelle: Bundesregierung/Sandra Steins

Deutscher Brückenbaupreis 2023 ausgelobt

Deutscher Brückenbaupreis 2023 ausgelobt 1419 1419 Bundesingenieurkammer

Bereits zum 9. Mal rufen die Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI zur Beteiligung am Deutschen Brückenbaupreis auf. Gesucht werden Deutschlands beste Bauingenieurleistungen im Brückenbau.

Auch 2023 vergeben VBI und Bundesingenieurkammer den Preis in den Wettbewerbskategorien „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ sowie „Fuß- und Radwegbrücken“. Dabei sind innovative Großprojekte genauso gefragt wie gelungene kleine Konstruktionen oder herausragende Sanierungen. Der Wettbewerb würdigt die besten Brücken, die in den vergangenen vier Jahren in Deutschland entstanden sind und zeichnet die Bauingenieurinnen und Bauingenieure aus, deren außerordentliche Leistungen den Bau dieser Brücken ermöglicht haben. 

Neben den beiden Hauptkategorien wird erstmals ein Sonderpreis für eine herausragende Lösung oder Entwicklung auf dem Weg zum klimaneutralen Bauen vergeben.

Die Bewertung der eingereichten Arbeiten übernimmt eine Jury aus sieben anerkannten Brückenbauingenieurinnen und -ingenieuren. Eingereicht werden können Bauwerke, deren Fertigstellung, Umbau oder Instandsetzung zwischen dem 1. September 2017 und dem 31. Dezember 2022 abgeschlossen wurden. Einsendeschluss ist der 2. Januar 2023. Die Ausschreibungsunterlagen zum Deutschen Brückenbaupreis 2023 sowie Bildmaterial der bisherigen Preisträgerbauwerke und weitere Informationen finden Sie unter www.brueckenbaupreis.de.

Die feierliche Preisverleihung findet am 30. Mai 2023 in Dresden statt.

Der 2006 von Bundesingenieurkammer und VBI ins Leben gerufene Deutsche Brückenbaupreis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in Deutschland und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

HOAI Mindestsätze bei Altverträgen: BGH entschei-det zugunsten der Planenden

HOAI Mindestsätze bei Altverträgen: BGH entschei-det zugunsten der Planenden 900 600 Bundesingenieurkammer

Mit Urteil vom 18. Januar 2022 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass die von ihm selbst festgestellte Unionsrechtswidrigkeit der verbindlichen HOAI Mindestsätze sogenannten Aufstockungsklagen bei solchen Verträgen nicht entgegensteht, die vor Inkrafttreten der HOAI 2021 abgeschlossen wurden. Heute hat der Bundesgerichtshof (BGH) vor diesem Hintergrund im Ergebnis der Klage eines Planungsbüros stattgegeben, das eine auf Grundlage der Mindestsätze errechnete Restforderung aus einem 2016 abgeschlossenen Vertrag geltend gemacht hat.

Der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, begrüßte das Urteil des Bundesgerichtshofes ausdrücklich. Denn aus Sicht der Bundesingenieurkammer war und ist die Verbindlichkeit der Mindest- und Höchstsätze der früheren HOAI ein Instrument der Qualitätssicherung. Er betonte erneut, dass es Qualität nur zu einem angemessenen Preis gebe – das gelte auch und erst recht für das Planen und Bauen. Wie sich bereits in anderen Ländern zeige, drohe durch den Wegfall dieser Verbindlichkeit ein Preiskampf, der auch mit einem Qualitätsverlust einhergehen könne. Daher werde sich die Bundesingenieurkammer auch weiterhin für auskömmliche Honorare einsetzen und die Novellierung der HOAI 2021 im Sinne des Verbraucherschutzes, aber auch der Planerinnen und Planer, engagiert begleiten.

Die Leistungsphasen und Honorarsätze der HOAI sind seit Jahrzehnten als Grundlage für das Planen und Bauen in Deutschland etabliert und bieten einen verlässlichen Rahmen für Planerinnen und Planer, Auftraggeber und Bauausführende. Dies erfordert allerdings regelmäßige Anpassungen. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde die Forderung der Planerorganisationen aufgegriffen, die HOAI zu reformieren.

Foto: John Dortmunder auf pixabay.de

    * = Diese Angaben benötigen wir, um Ihre Anfrage bearbeiten zu können.

      * = Diese Angaben benötigen wir, um Ihre Anfrage bearbeiten zu können.