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Coronakrise | Ergebnisse der 3. Kurzumfrage zur aktuellen Situation von Ingenieurbüros

Coronakrise | Ergebnisse der 3. Kurzumfrage zur aktuellen Situation von Ingenieurbüros 1280 1279 Bundesingenieurkammer

Planerinnen und Planer erwarten Corona bedingt einen Auftragsrückgang für 2021. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der gemeinsamen Umfrage von Bundesarchitektenkammer (BAK) und Bundesingenieurkammer (BIngK) unter 4.600 selbstständigen Kammermitgliedern zu den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.

41% der Architektur- und Ingenieurbüros rechnen für 2021 mit Umsatzrückgängen. Jedes 5. Büro gibt bereits jetzt massive Probleme bis hin zu drohenden Liquiditätsproblemen an. 46% der Büroinhaber erhalten neue Aufträge, aber in geringerem Maße als üblich. 5% können zurzeit keine neuen Aufträge akquirieren.

Als erfreuliches Zeichen wertete der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, dass sich die Situation der Planungsbüros noch nicht weiter verschlechtert habe. Beunruhigend sei jedoch, dass inzwischen mehr als die Hälfte der Büros nicht mehr im gleichen Ausmaß neue Aufträge akquirieren könne wie noch vor der Krise – insbesondere Büros mit gewerblichen, aber auch öffentlichen Auftraggebern. Daher appelliere die Bundesingenieurkammer vor allem an die Öffentliche Hand, dafür zu sorgen, dass weiterhin Aufträge vergeben werden. Darüber hinaus haben die Ergebnisse der Umfrage gezeigt, dass die finanziellen Hilfen von Bund und Ländern laufend auf Zielgenauigkeit überprüft und an die konkreten Bedarfe der jeweiligen Berufsstände angepasst werden müssen. Förderung müsse auch gezielt Solo-Selbstständige erreichen sowie für diejenigen bereitstehen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt von den Auswirkungen der Krise betroffen sind.

Hintergrund der Befragung
Im November 2020 haben Bundesingenieurkammer und Bundesarchitektenkammer zum dritten Mal in diesem Jahr ihre selbstständig tätigen Kammermitglieder zu den bisherigen und absehbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem daraus folgende Förder- und Beratungsbedarf befragt. Nachdem die Büroinhaber im April 2020 zunächst mit großer Sorge in die nähere und mittelfristige Zukunft blickten, erholte sich die wirtschaftliche Situation über den Sommer leicht. Gaben im April noch 79% der Architektur- und Ingenieurbüros an, Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren, waren es im Juni noch 61%. Im November geht dieser Anteil nochmals zurück auf 58%.

Negative wirtschaftliche Auswirkung aktuell leicht rückläufig – aber nicht für
Negative wirtschaftliche Folgen für das eigene Büro stellten im April 55% und im Juni 41% der Befragten fest. Dieser Anteil fällt im November mit 34% noch einmal geringer aus. Häufigste Nennung sind Umsatzrückgänge, akute oder drohende Liquiditätsprobleme und unterausgelastete Mitarbeiter. Auch wenn der Anteil seit April zurückgegangen ist, so sind aktuell immer noch 18% der Büroinhaber auf finanzielle Hilfen angewiesen. Wie bei vielen Freiberuflern hinterlässt die Corona-Krise aber auch bei Architektur- und Ingenieurbüros tiefe Spuren. Teilweise bereits in Notlage befinden sich besonders Innenarchitektinnen und Innenarchitekten, Solo-Selbstständige, im Ausland aktive Planerinnen und Planer sowie diejenigen, die für gewerbliche Auftraggeber tätig sind. 44% der Befragten können derzeit neue Aufträge nur in geringerem Maße als üblich abschließen. Zusätzliche 9% aller Büroinhaber und sogar 15% der Soloselbstständigen können zurzeit überhaupt keine neuen Aufträge akquirieren (Juni: 16%). Mit einem Rückgang der Auftragslage in den kommenden 12 Monaten rechnet mit 41% immerhin knapp die Hälfte der Büroinhaber, wobei das Segment der gewerblichen Auftraggeber im Gegensatz zu den privaten Auftraggebern das größte Sorgenkind ist. Bei 4% der Büros und 7% der Soloselbstständigen wird es um das wirtschaftliche Überleben gehen. Sie gehen davon aus, die eigene Selbstständigkeit aufgrund der Corona-Pandemie in den nächsten 12 Monaten aufgeben zu müssen.

Büros spüren strukturelle Folgen der Corona-Pandemie
Während der Anteil der Büros, die sich mit Auftragsrückstellungen bzw. -absagen und Zahlungsengpässen bei Auftraggebern konfrontiert sehen, weiter sinkt und auch Verzögerungen auf den Baustellen durch ausbleibende Materiallieferungen oder Umsetzung der Corona-Vorgaben seltener berichtet werden, nehmen seit dem Sommer andere Probleme zu: So ist im Vergleich zum Juni ein leichter Anstieg bei den  Büros festzustellen, die mit Personalausfällen auf der Baustelle oder im eigenen Büro zu kämpfen haben. Hier schlägt sich möglicherweise das veränderte Infektionsgeschehen nieder. Auch Verzögerungen im Baugenehmigungsprozess werden von einem Drittel der Befragten, und damit wieder häufiger als noch im Juni, genannt. Personelle Konsequenzen der Pandemie gibt es aber weiterhin nur in geringem Maße: Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die entlassen werden mussten, ist seit Juni von 1,0% auf 1,8% gestiegen. Der Anteil derjenigen, die Arbeitszeit reduzieren, liegt aktuell bei 8,2% (Juni: 13,2%). Die Kurzarbeitsregelungen und Soforthilfen konnten umfangreiche Entlassungen verhindern.

Corona-Hilfen werden differenziert bewertet
Als benötigte finanzielle Hilfen werden besonders häufig Zuschüsse, Entlastungen bei Steuerzahlungen, Sozialabgaben und Lohnkosten genannt, während vergleichsweise seltener Bedarf nach Bürgschaften und Förderkrediten angemeldet wird. Die Stimmen, die die Förderprogramme für bedarfsgerecht halten, halten sich mit den Kritikern ungefähr die Waage. Bemängelt wird vor allem, dass die bisherige Beschränkung der Zuschüsse auf Betriebskosten insbesondere kleine Büros benachteiligt, da kein Unternehmergehalt berücksichtigt ist.

Wiederanhebung der Umsatzsteuer zum 1.1.2021 | praktische Hinweise und Umsetzungshilfen für Planungsbüros

Wiederanhebung der Umsatzsteuer zum 1.1.2021 | praktische Hinweise und Umsetzungshilfen für Planungsbüros 1280 1280 Bundesingenieurkammer

Durch das Gesetz zur Umsetzung steuerlicher Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise wurde vom 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2020 der allgemeine Umsatzsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent sowie der ermäßigte Umsatzsteuersatz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt.

Die Bundesingenieurkammer hat im Hinblick auf die anstehende Wiederanhebung der Umsatzsteuer von 16 auf 19 Prozent in Abstimmung mit dem BDB, dem BVPI und dem VBI ein entsprechendes Merkblatt für Planungsbüros mit praktischen Hinweisen und Umsetzungshilfen erarbeitet.

Öffentliche Infrastruktur 2020 | BIngK Kooperationspartner

Öffentliche Infrastruktur 2020 | BIngK Kooperationspartner 150 115 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer ist auch in diesem Jahr wieder Themenpartnerin des Bundeskongresses Öffentliche Infrastruktur des Behörden Spiegel, der dieses Jahr pandemiebedingt als reines Webformat durchgeführt wurde.

Neben der ideellen Unterstützung des hochkarätig besetzten Kongresses  am  2. Dezember 2020 wirkte die BIngK auch inhaltlich aktiv mit: BIngK-Präsident Dr.-Ing. Heinrich Bökamp war Teilnehmer des Panels VIII „Startschuss für die Autobahn GmbH“, BIngK-Vorstandsmitglied Christoph F. J. Schröder Teilnehmer des Forums X „Zukunft des Planens, Bauens, Betreibens – Koordination von Prozessen und Beteiligten“.

Die Bundesingenieurkammer und der Behörden Spiegel pflegen aufgrund der Vielzahl der thematischen Berührungspunkte seit längerem eine enge Zusammenarbeit.

Konstituierende Sitzung des neuen BIngK-Vorstands

Konstituierende Sitzung des neuen BIngK-Vorstands 2560 2560 Bundesingenieurkammer

Der im Oktober von der 66. Bundesingenieurkammer-Versammlung gewählte neue Vorstand der BIngK ist heute zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation fand die Sitzung als Onlinemeeting statt.

Neben der Klärung organisatorischer Fragestellungen und der Festlegung der Zuständigkeiten wurden auch bereits erste Kernthemen adressiert, denen sich der neue Vorstand nun verstärkt annehmen möchte. Dazu gehören u.a. die Verbesserung der Wahrnehmung des Berufsbildes in der Öffentlichkeit sowie des künftigen Miteinanders von Bundesingenieurkammer und den Länderkammern. Auch Themen wie der Fachkräftemangel, eine Evaluierung des Bolognaprozesses und die Modernisierung des Vergaberechts stehen auf der Agenda des Vorstands. Die nächste Sitzung findet im Dezember statt.

Dem neuen Vorstand der Bundesingenieurkammer gehören an:

Präsident:

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp (Nordrhein-Westfalen)

Vizepräsidenten:

Dipl.-Ing. Ingolf Kluge (Hessen)

Dipl.-Geol. Sylvia Reyer-Rohde (Thüringen)

Beisitzer:

Dipl.-Ing. (FH) Wilhelmina Katzschmann (Rheinland-Pfalz)

Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner (Berlin)

Dr.-Ing. Ulrich Scholz (Bayern)

Dipl.-Ing. Christoph F. J. Schröder (Hamburg)

2. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction

2. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction 1644 1644 Bundesingenieurkammer

Am 24. November 2020 fand das 2. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction unter dem Motto „Klimaschutz, Ressourceneffizienz und wie weiter?“ statt.

Die Veranstaltung wurde live aus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften übertragen.

Das Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction 2021 betrachtete ganzheitlich die Zukunft des Planens und Bauens anhand von eindrucksvollen Projekten, innovativen Entwicklungen und neuen Konzepten zur Umsetzung. Grundlage war das Jahrbuch „Ingenieurbaukunst“.

Schwerpunkt des zweiten Symposiums waren Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Ausgehend von Strukturmorphologie und Freiform über Klimaschutz und Ressourceneffizienz in Zeiten der Digitalisierung als Aufgabe für Hochschulen und Praxis, HighTech oder LowTech für Klimaengineering und Tragwerk sowie den notwendigen weiteren Entwicklungen des Holzbaus wurden die Wege dahin und der Beitrag der Bauingenieurinnen und Bauingenieure dazu beleuchtet.

Bundesregierung muss bei „Renovation Wave“ der EU vorangehen | BIngK schließt sich Appell an

Bundesregierung muss bei „Renovation Wave“ der EU vorangehen | BIngK schließt sich Appell an 600 600 Bundesingenieurkammer

Die Bundesingenieurkammer schließt sich der Forderung von mehr als 40 Verbänden an, die Bundesregierung möge sich für die „Renovation Wave“-Strategie der EU-Kommission einsetzen. In einem öffentlichen Schreiben wird die Bundesregierung aufgefordert, sich im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft für eine bessere energetischen Gebäudemodernisierung stark zu machen und von entsprechenden europäischen Investitionshilfen Gebrauch zu machen. Unterzeichnet hat den Brief eine breite Koalition von Planern, Immobilienverwaltern, Baugewerbe, Handwerk und Industrie sowie Verbraucherschützern und Umweltverbänden.

Der „Renovation Wave“ genannte Vorschlag der EU-Kommission wurde am 14. Oktober veröffentlicht und sieht eine Novelle der maßgeblichen EU-Richtlinien sowie milliardenschwere Investitionshilfen für die EU-Mitgliedstaaten zur Verdopplung der energetischen Gebäudemodernisierung vor. Die Initiative ist ein Flaggschiffprojekt des Europäischen „Green Deals“ von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der verstärkten Klimaschutz und wirtschaftliche Erholung nach der COVID-19-Krise miteinander verbinden soll.

Die Bundesingenieurkammer unterstützt zur Erreichung der Klimaschutzziele einen technologieoffenen Ansatz sowie eine Stärkung der Energieforschung und die Förderung der Umsetzung neuer Technologien und Konzepte.

Foto: myimmo auf Pixabay

Jahrbuch „Ingenieurbaukunst“ und „Engineering Made in Germany“ erschienen

Jahrbuch „Ingenieurbaukunst“ und „Engineering Made in Germany“ erschienen 1087 1087 Bundesingenieurkammer
Das Buch kann zum Preis von 45,90 Euro online bestellt werden unter:
https://www.ernst-und-sohn.de/ingenieurbaukunst-engineering-made-in-germany
Das Buch kann zum Preis von 39,90 Euro online bestellt werden unter:
https://www.ernst-und-sohn.de/ingenieurbaukunst-engineering-made-in-germany

Anlässlich der aktuellen deutschen Ratspräsidentschaft ist das zweisprachige Buch „Ingenieurbaukunst – Engineering Made in Germany“ erschienen. Heute übergab Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, das erste Exemplar feierlich an Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

Das Buch stellt auf Deutsch und Englisch die besten Bauwerke in Europa und weltweit vor, die zwischen 2015 und 2020 von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus Deutschland umgesetzt wurden. Darüber hinaus enthält es interessante Essays zum Thema Baukultur und würdigt herausragende Ingenieurpersönlichkeiten.

Ebenfalls erschienen ist das Jahrbuch „INGENIEURBAUKUNST – MADE IN GERMANY“. Es stellt seit 2001 herausragende Bauprojekte vor, an denen Ingenieurbüros aus Deutschland weltweit federführend beteiligt waren. Manche der Bauwerke sind international bekannt und haben bereits große Anerkennung und Aufmerksamkeit erlangt. Andere sind möglicherweise noch nicht so berühmt, aber dennoch genauso bemerkenswert. Gemeinsam haben sie alle, dass die Realisierung ohne das Fachwissen und die Kreativität der Planerinnen und Planer nicht möglich gewesen wäre. Mit dem vorliegenden Jahrbuch werden erneut die beeindruckenden und vielseitigen Ingenieurleistungen in das öffentliche Bewusstsein gerückt.

Herausgegeben werden beide Publikationen von der Bundesingenieurkammer und vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unterstützt.

Foto: BIngK
Cover: Verlag Ernst & Sohn

Coronakrise | Neue Kurzumfrage zur aktuellen Situation von Ingenieurbüros

Coronakrise | Neue Kurzumfrage zur aktuellen Situation von Ingenieurbüros 1189 1189 Bundesingenieurkammer

Am 9.11.2020 startet die 3. Befragungsrunde von Bundesarchitekten- und Bundesingenieurkammer zur Situation der Planungsbüros in Corona-Zeiten. Um die Folgen der Epidemie für Planerinnen und Planer besser einschätzen und ein auf die Bedürfnisse der Kammermitglieder zugeschnittenes Beratungs- und Unterstützungsangebot bereitstellen zu können, haben sich die Architekten- und Ingenieurkammern der Länder unter Federführung von BAK und BIngK dazu entschlossen, eine Kurzbefragung unter ihren Mitgliedern durchzuführen.

Wenn Sie selbstständiger Ingenieur oder Planer sind, möchten wir Sie herzlich einladen, sich an dieser Befragung zu beteiligen. Die Beantwortung der Fragen wird ca. 10 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Die Befragung wird vom 09.11. bis zum 15.11.2020 als Online-Befragung durchgeführt.

Die ersten beiden Befragungsrunden fanden im April sowie im Juni 2020 statt. Die Ergebnisse auf einen Blick:

HOAI 2021 | Verlässlicher Orientierungsrahmen ohne klare Aussage zur Angemessenheit

HOAI 2021 | Verlässlicher Orientierungsrahmen ohne klare Aussage zur Angemessenheit 699 699 Bundesingenieurkammer

Der Bundesrat hat am 6.11.2020 dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf der Verordnung zur Änderung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ohne Änderungen zugestimmt. Damit kann die geänderte HOAI wie geplant zum 1. Januar 2021 in Kraft treten.

AHO, Bundesarchitektenkammer (BAK) und Bundesingenieurkammer (BIngK), die das Verfahren begleitet haben, sehen ein insgesamt tragfähiges, wenn auch nicht optimales Ergebnis.

Begrüßenswert sei, dass die HOAI auch künftig als verlässlicher Orientierungsrahmen zur Kalkulation von Honoraren für Architekten und Ingenieure diene. In der Begründung der Verordnung sowie in der Ermächtigungsgrundlage, dem ArchLG, finden sich deutliche Hinweise darauf, dass die nach der HOAI ermittelten Honorare angemessen sein sollen. Diese fehlten leider in der Verordnung. Damit bei Vergaben nicht verstärkt auf den Preis statt auf die Qualität geachtet werde, wäre eine eindeutige Bezugnahme auch im Wortlaut der Verordnung selbst wünschenswert gewesen. Daher appellieren AHO, BAK und BIngK an die Auftraggeberseite, weiterhin angemessene Honorare zu zahlen, auch und vor allem im Sinne der Qualität und des Verbraucherschutzes.

Erfreulich sei jedoch, dass die Fachplanungsleistungen der Anlage 1 Bauphysik, Geotechnik, Ingenieurvermessung sowie Umweltverträglichkeitsstudie künftig den Grundleistungen der HOAI gleichgestellt werden. Diese Leistungen seien integraler Bestandteil des Gesamtplanungsprozesses. Erforderlich und notwendig sei nun, die HOAI grundlegend zu modernisieren und dabei auch die Honorartafeln anzupassen.

Die Anpassung der HOAI ist Folge des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 4. Juli 2019, in dem er die Verbindlichkeit der Mindest- und Höchstsätze der Honorar- und Gebührenordnung für Architekten und Ingenieure für mit EU-Recht unvereinbar erklärt hatte. Das Gericht hatte dennoch klargestellt, dass verbindliche Mindestsätze helfen, Billigangebote zu vermeiden, die zu einem Sinken der Qualität führen können. Beanstandet wurde, dass in Deutschland Planungsleistungen auch von Dienstleistern erbracht werden dürfen, die nicht ihre fachliche Eignung nachweisen müssen. Das System der Qualitätssicherung von Planungsleistungen sei daher nicht kohärent.

planen-bauen 4.0 | Neuwahl des Aufsichtsrates

planen-bauen 4.0 | Neuwahl des Aufsichtsrates 2560 2560 Bundesingenieurkammer

Die planen-bauen 4.0 GmbH hat einen neuen Aufsichtsrat. Die Gesellschafterversammlung wählte insgesamt elf Personen in das Gremium, das nach dem Gesellschaftsvertrag die Geschicke der Gesellschaft im Wesentlichen bestimmt. Mit Dipl.-Ing (FH) Wilhelmina Katzschmann, Beratende Ingenieurin und Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer, konnte die BIngK dabei auch ihre Kandidatin wieder erfolgreich im Aufsichtsrat positionieren.

Alter und neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist Frank Gülicher von der Deutsche Bahn AG, seine Stellvertreter sind Dr. Matthias Jacob für den Bereich Bauen und für den Bereich Planen Jörg Thiele.

Die planen-bauen 4.0 ist eine Initiative aller relevanten Verbände und Kammerorganisationen der Wertschöpfungskette Planen, Bauen und Betreiben in Deutschland, zur Einführung von digitalen, den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken sowie Immobilienprojekten abbildenden Geschäftsprozessen. Die Bundesingenieurkammer ist eine ihrer Gründungsinitiatoren. Die Beschlussfassung erfolgte aufgrund der Coronapandemie im schriftlichen Umlaufverfahren.

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