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alexdandrajakob

Baukulturwerkstatt am 4./5. Juli 2019 in Ulm

Baukulturwerkstatt am 4./5. Juli 2019 in Ulm 334 334 Bundesingenieurkammer

In unseren Städten wird es eng.  Die Baukulturwerkstatt „Demokratie und Prozesskultur für öffentliche Räume“ in Ulm geht der Frage nach, wie Prozesse für die gelingende Planung, den Betrieb und die Pflege öffentlicher Räume demokratisch ausgestaltet werden können.

Dichte schafft Nähe und Flächenkonkurrenzen. Insbesondere in Ballungszentren steigt damit der Stellenwert öffentlicher Räume für die Gesellschaft. Mit dem Einwohnerzuwachs gehen naturgemäß auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und eine intensivere Nutzung der öffentlichen Plätze, Grünanlagen und Straßen einher. Räume für die Allgemeinheit werden knapper. Gleichzeitig zeichnen sich eine Reihe gesellschaftlicher Umbrüche und Herausforderungen ab, die jeweils ganz eigene Fragen an die Nutzung und Gestaltung öffentlicher Räume stellen: Der demographische Wandel, der Wandel der Mobilität oder die notwendige Anpassung an ein sich veränderndes Klima wirken allesamt auf den öffentlichen Raum ein, werden in ihm verhandelt und sind nur dort zu bewältigen.

Wie lässt sich die Zusammenarbeit der beteiligten Fachämter bei der Planung öffentlicher Räume erfolgreich organisieren? Welche Rolle spielt eine vorausschauende kommunale Boden- und Liegenschaftspolitik für die Gewinnung und Qualifizierung öffentlicher Flächen? Wie lassen sich zivilgesellschaftliches Engagement für die Gestaltung und Pflege öffentlicher Räume aktivieren und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen?

Die Baukulturwerkstätten sind das zentrale Veranstaltungsformat der Bundesstiftung. Die daraus resultierenden Ergebnisse fließen in den nächsten Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“ ein. Nach einem Auftakt mit Besichtigungen und Empfang am 4. Juli, bietet der Werkstatttag am 5. Juli Impulsbeiträge zu konkreten Projekten und offene Diskussionsrunden an Werkstatttischen. Hier besteht die Möglichkeit zur Mitwirkung im Arbeitsprozess für alle Interessierten.

„Junior.ING“ | Ingenieurtalente bei bundesweitem Schülerwettbewerb ausgezeichnet

„Junior.ING“ | Ingenieurtalente bei bundesweitem Schülerwettbewerb ausgezeichnet 2560 1707 Bundesingenieurkammer

Am 14. Juni 2019 zeichneten die Ingenieurkammern in Berlin die besten Teams des bundesweiten Schülerwettbewerbs „Junior.ING“ aus. Die ersten Preise gehen in diesem Jahr ins Saarland und nach Baden-Württemberg.

Das Wettbewerbsthema lautete: „Achterbahn – schwungvoll konstruiert“. Deutschlandweit waren Mädchen und Jungen aufgerufen, eine Kugelbahn nach ingenieurtechnischen Kriterien zu planen und zu bauen. Insgesamt beteiligten sich fast 4.600 Schülerinnen und Schüler. Sie investierten rund 40.000 Arbeitsstunden. Durchschnittlich stecken in jeder Achterbahn etwa 23 Stunden Bauzeit – so viel wie nie zuvor.

MinDir’n Christine Hammann vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) würdigte die Bedeutung des Nachwuchspreises: „Der Schülerwettbewerb „Junior.ING“ gibt der jungen Generation die Möglichkeit zu zeigen, was in ihr steckt. Es ist beeindruckend zu sehen, wie kreativ und engagiert die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen auch in diesem Jahr ausgearbeitet haben. Das BMI unterstützt den Schülerwettbewerb ‚Junior.ING‘ sehr gern, denn es ist ein tolles Projekt zur Berufsorientierung und somit zur Förderung des Ingenieurnachwuchses in Deutschland.“

„Die Aufgabenstellung war dieses Mal eine besondere Herausforderung, die die Teams hervorragend gemeistert haben.“, sagte Dipl.-Ing. Ingolf Kluge, Vizepräsident der Bundesingenieurkammer. „Wenn ich mir die Ergebnisse anschaue, freue ich mich auf die zukünftigen Ingenieurgenerationen. Ich hoffe, dass wir mit diesem Wettbewerb wieder viele Schülerinnen und Schüler für unseren faszinierenden Beruf begeistern konnten“, so Ingolf Kluge.

Auch Dipl.-Ing. Ellen Petersson von der Deutschen Bahn AG hat die Zukunft im Blick: “ Mit dem DB Sonderpreis möchten wir junge Mädchen dazu animieren, ihre Kreativität und Technikbegeisterung zu behalten und diese auch bei der Berufswahl, vorzugsweise bei der Deutschen Bahn zu berücksichtigen.“

Der Anteil der teilnehmenden Schülerinnen am Wettbewerb „Junior.ING“ stieg auch in diesem Jahr erneut an und lag bei beachtlichen 38,3 Prozent.

1. Platz in der Alterskategorie I (bis Klasse 8):
In dieser Kategorie sicherten sich Timm Sauter und Elias Sauter mit ihrer Achterbahn „6 on the beach“ den ersten Platz. Beide besuchen die Realschule in Schömberg (Baden-Württemberg).

1. Platz in der Alterskategorie II (ab Klasse 9):
Bei den Teilnehmenden ab Klasse 9 ging der erste Platz an Julian Schwaiger und Nils Reiss von der Montessori Gemeinschaftsschule, Friedrichsthal (Saarland). Ihr Modell trägt den Namen „golden snitch“.

Sonderpreis der Deutschen Bahn für ein besonders gutes Mädchen-Team:
Über diese Auszeichnung konnten sich Sarah Hermle und Oana Marc von der Realschule in Schömberg (Baden-Württemberg) freuen.  Für ihr Modell „ANTHEA“ erhielten sie den Sonderpreis der Deutschen Bahn.

Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer siebenköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Hans Georg Reinke. Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 € dotiert.Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 €, 300 €, 200€ und 100 € freuen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn war mit 300 € dotiert.

Die drei bestplatzierten Modelle jeder Alterskategorie werden erstmals im Deutschen Technikmuseum ausgestellt. Zu sehen sind sie vom 18. Juni bis 18. Dezember 2019.

Der Wettbewerb
Seit vielen Jahren begeistern die Schülerwettbewerbe der Ingenieurkammern Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und die Öffentlichkeit. Mit mehr als 5.000 Teilnehmenden gehört der Schülerwettbewerb zu einem der größten deutschlandweit. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Wettbewerbsthemen wechseln jährlich und zeigen so die Vielseitigkeit des Bauingenieurberufs. Auf diesem Weg werben die Kammern für den Ingenieurberuf, um damit langfristig dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegenzuwirken. Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundes­ministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

Das Thema des Schülerwettbewerbs „Junior.ING“ 2019/2020 lautet: „Aussichtsturm- fantasievoll konstruiert.“

Schülerwettbewerb „Junior.ING“ geht ins Finale

Schülerwettbewerb „Junior.ING“ geht ins Finale 1655 1655 Bundesingenieurkammer

Am 14. Juni 2019 ehren die Ingenieurkammern zum 14. Mal die besten Nachwuchsingenieurinnen und Nachwuchsingenieure Deutschlands. Bundesweit waren Schülerinnen und Schüler aufgerufen, zu planen und zu bauen. Das diesjährige Thema lautete: „Achterbahn – schwungvoll konstruiert“.

In die mehr als 1.700 eingereichten Modelle investierten die Schülerinnen und Schüler durchschnittlich jeweils 23 Stunden Bauzeit, so viel wie nie zuvor.

In den vergangenen Monaten hatten bereits die teilnehmenden Ingenieurkammern der Länder ihre Sieger gekürt. Diese gehen nun in das Rennen um den bundesweiten Titel. Auf die Gewinnerinnen und Gewinner warten – neben Anerkennung und öffentlicher Aufmerksamkeit – auch wieder großartige Preise. Die Deutsche Bahn vergibt darüber hinaus einen Sonderpreis an ein besonders erfolgreiches Mädchenteam.

Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern
Seit vielen Jahren begeistern die Schülerwettbewerbe der Ingenieurkammern Schüler, Lehrer und die Öffentlichkeit. Mit rund 5.000 Teilnehmenden gehört der Schülerwettbewerb zu einem der größten deutschlandweit. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Wettbewerbsthemen wechseln jährlich und zeigen so die Vielseitigkeit des Bauingenieurberufs. Auf diesem Weg werben die Ingenieurkammern für ihren Beruf, um damit langfristig dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegenzuwirken.

ZEISS-PLANETARIUM in Jena ist Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland

ZEISS-PLANETARIUM in Jena ist Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland 1050 700 Bundesingenieurkammer

Es wurde im Sommer 1926 eröffnet und ist das betriebsälteste Planetarium weltweit. Darüber hinaus gilt das ZEISS-PLANETARIUM in Jena als wegweisende Entwicklung in der Geschichte des Stahlbetonbaus im 20. Jahrhundert. Mit der Titelverleihung „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ehrten Bundesingenieurkammer und Ingenieurkammer Thüringen am 25. April 2019 gemeinsam das ZEISS-PLANETARIUM in Jena als historisch bedeutendes Ingenieurbauwerk.

Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieure und Architekten 2019

Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieure und Architekten 2019 1469 1469 Bundesingenieurkammer

Auch in diesem Jahr erhebt das Institut für Freie Berufe (IFB) im Auftrag des AHO, der Bundesingenieurkammer (BIngK) und des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) Daten zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieur- und Architekturbüros in Deutschland.

Ziel der Erhebung ist es, aussagekräftiges Datenmaterial zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Büros zu erhalten. Da es im Bereich der selbstständig tätigen Ingenieur- und Architekturbüros keine offiziell geführten Statistiken gibt, ist es umso wichtiger, eine eigene belastbare Datenbasis zu schaffen.

Die Befragung bezieht sich auf das abgeschlossene Wirtschaftsjahr 2018. Die Beantwortung nimmt etwa 10 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch. Mit Jahresabschluss bzw. BWA ist es einfach, alle Fragen zu beantworten.

Aus der Umfrage werden wichtige Kennzahlen für Büros mit ähnlichem Tätigkeitsschwerpunkt und gleicher Bürogröße abgeleitet. Darüber hinaus sind die Umfragedaten aber auch für den AHO-Stundensatzrechner wichtig, mit dessen Hilfe alle Ingenieurbüros Stundensätze kalkulieren können. Die Ergebnisse der Umfrage stellen wir Ihnen gerne auf Wunsch auch direkt und exklusiv zur Verfügung. Geben Sie hierfür einfach eine Mail-Adresse Ihrer Wahl an.

Bitte beteiligen Sie sich an der Umfrage, um eine möglichst breite Datenbasis zu erhalten.

Sie können online, per E-Mail oder per Post teilnehmen. In jedem Fall ist die Teilnahme freiwillig und anonym. Ihre Daten werden nach deutschen Datenschutzbestimmungen vertraulich behandelt und nicht weitergegeben. Die Befragung endet am 05. Juli 2019.

Online-Teilnahme: Hier gelangen Sie direkt zur Umfrage: Wirtschaftliche Lage Architekten und Ingenieure

Herunterladen des PDF-Fragebogens: Umfrage Index 2018

Teilnahme per E-Mail: Bitte füllen Sie das PDF-Formular aus und schicken es per E-Mail an forschung@ifb.uni-erlangen.de

Teilnahme per Post: Das ausgefüllte und ausgedruckte Formular können Sie auch per Post an folgende Adresse senden: Institut für Freie Berufe, – Ingenieure und Architekten-, Marienstraße 2, 90402 Nürnberg.

„Infrastruktur und Elemente öffentlicher Räume“ | Baukulturwerkstatt mit Beteiligung der BIngK

„Infrastruktur und Elemente öffentlicher Räume“ | Baukulturwerkstatt mit Beteiligung der BIngK 668 637 Bundesingenieurkammer

Die Bundesstiftung Baukultur lädt in Kooperation mit der Bundesingenieurkammer zur Baukulturwerkstatt am 13./14. Mai 2019 nach Köln ein. Mit dem Fokus „Infrastruktur und Elemente“ widmet sich die Veranstaltung dem zweiten von insgesamt drei Themenschwerpunkten zu öffentlichen Räumen.

Mobilitäts- und Energieinfrastrukturen prägen unsere Landschaften und städtischen Räume – nicht immer zum Vorteil. Sie bergen eine Vielfalt an gestalterischen und technischen Optionen, von Möblierungselementen
bis zu großen Infrastrukturen. Die voranschreitende Digitalisierung und die notwendige Verlagerung von sektoraler Denkweise hin zur fachübergreifenden Zusammenarbeit eröffnen wachsende Möglichkeiten: Räume können strukturiert werden, Funktions- und Nutzungsmischungen steigern die Aktivität und Attraktivität eines Ortes und bieten ein großes Gestaltungspotential. Denn baukulturelle Qualitäten, sei es durch den Einsatz innovativer Techniken und Materialien, nutzungsfreundlicher Designs oder planerischer Leistungen, entfalten ihre Wirkung besonders in öffentlichen Räumen, die von der breiten Gesellschaft genutzt und getragen werden.

Nach einem Auftakt mit Besichtigungen und Empfang am 13. Mai, bietet der Werkstatttag am 14. Mai Impulsbeiträge zu konkreten Projekten und offene Diskussionsrunden an drei Werkstatttischen. Hier besteht die Möglichkeit zur Mitwirkung im Arbeitsprozess für alle Interessierten. Die Diskussion und der Austausch über gelungene und ausbaufähige Konzepte sollen zu neuen Ideen anregen und die kontinuierliche Verbesserung unserer öffentlichen Räume fördern. Die Baukulturwerkstätten sind das zentrale Veranstaltungsformat der Bundesstiftung. Die daraus resultierenden Ergebnisse fließen in den nächsten Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“ ein.

3 Fragen – 3 Antworten | Dr. Andreas Schwab

3 Fragen – 3 Antworten | Dr. Andreas Schwab 1000 1000 Bundesingenieurkammer

Dr. Andreas Schwab

EVP-Fraktion, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz

Im Mai 2019 findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Dies hat die Bundesingenieurkammer zum Anlass genommen und EU-Politikerinnen und EU-Politiker gefragt, wie sie sich zukünftig in Europa für die Themen von Ingenieurinnen und Ingenieuren stark machen wollen.

Evelyne Gebhardt MdEP (S&D-Fraktion), Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz

Petra Kammerevert MdEP, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung

Markus Ferber MdEP (EVP-Fraktion), Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand im Europäischen Parlament

Nicola Beer MdB (FDP), Spitzenkandidatin der Freien Liberalen

Alle Informationen rund um die Europawahl

Derzeit läuft das Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen des Festhaltens an den Mindest- und Höchstsätzen der HOAI. Auch mit Initiativen wie dem Dienstleistungspaket greift die EU-Kommission immer wieder direkt oder indirekt die freiberuflichen Strukturen in Deutschland an. Wie werden Sie sich für den Schutz der bewährten freiberuflichen Strukturen einsetzen und bspw. weitere Restriktionen der Kommission verhindern?

Sinnvolle Regulierung kann Wettbewerbsanreize schaffen und nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern. Freiberufliche Strukturen haben sich in Deutschland bewährt und die deutschen Dienstleistungserbringer werden europaweit für die hohe Qualität ihrer Arbeit geschätzt. Die EVP-Fraktion will daher an sinnvoller Regulierung und bewährten Strukturen festhalten. Als EVP-Berichterstatter im Binnenmarktausschuss für die Richtlinie zur Verhältnismäßigkeitsprüfung habe ich mich dafür eingesetzt, diesen Ansatz mehrheitsfähig zu machen. Das Verhältnismäßigkeitsprinzip ist schon heute primärrechtlich festgelegt und wird in Deutschland auch schon bisher bei jeder neuen Berufsreglementierung angewendet. Die Richtlinie zur Verhältnismäßigkeitsprüfung, die im Rahmen des Dienstleistungspakets vorgelegt wurde und die als einziger Vorschlag angenommen wurde, bringt daher für die deutschen Ingenieure und Architekten keine negativen Veränderungen. Dennoch bringt die Richtlinie auch den deutschen Ingenieuren und Architekten Vorteile, denn deutsche Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen grenzüberschreitend anbieten, profitieren von einem Binnenmarkt mit verhältnismäßigen Regelungen in allen Mitgliedstaaten, ohne Hürden. Mir ist wichtig, dass die Kommission in den kommenden Jahren keine neuen horizontalen Regeln vorschlägt, sondern eher auf die Durchsetzung der bestehenden Regeln drängt, die manche Mitgliedstaaten noch immer nicht wirksam umsetzen. Dafür werde ich mich auch im Rahmen meiner Arbeit im Binnenmarktausschuss weiter einsetzen.

Die deutsche Planerlandschaft setzt sich vor allem aus einer Vielzahl kleiner und mittelständischer Büros zusammen. Aus unserer Sicht ist diese Struktur Garant für die unabhängige qualitätvolle Erbringung von Planungsleistungen. Auch hat sie sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewährt. Was werden Sie auf EU-Ebene zum Schutz dieser Strukturen beitragen?

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen, aber auch der europäischen Wirtschaft. Es sind unsere mittelständischen Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und bedeutend zum Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union beitragen. Wichtig ist mir als binnenmarktpolitischem Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament daher, dass wir den KMU in Europa die besten Bedingungen bieten. Dazu gehört, dass wir den Bürokratieabbau in Europa vorantreiben. Oft können wir das erreichen, indem wir 28 Regelungen in den Mitgliedstaaten mit einer gemeinsamen europäischen Regelung ersetzen. Deswegen würde ich mir auch von den Mitgliedstaaten mehr Bereitschaft zu mehr Europa wünschen. Denn das nutzt insbesondere den KMU. Auch das Prinzip „one in – one out“ möchte ich auf EU-Ebene unterstützen. Für jede neue Regelung sollte eine alte Regelung abgeschafft werden. Denn immer mehr Regelungen machen den Binnenmarkt nicht besser. Wir brauchen verständliche Regelungen, möglichst wenige Rechtsakte und vor allem: eine bessere Durchsetzung des bestehenden Rechts durch die Europäische Kommission.

Die Digitalisierung ist in aller Munde. Die Ingenieurinnen und Ingenieure stehen diesem Wandel offen gegenüber. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die digitalen Planungsprozesse voranzubringen und gleichzeitig kleine und mittlere Planungsstrukturen mitzunehmen?

Die Digitalisierung bietet viele neue Möglichkeiten. Wichtig ist, dass wir diese auch in Europa zu unserem Vorteil zu nutzen wissen. Wichtig ist aber auch, dass kleinen und mittleren Unternehmen durch die zunehmende Digitalisierung kein Nachteil entsteht. Bereits 2014 haben wir daher Förderungsmaßnahmen verabschiedet. Horizon 2020 stellt zwischen 2014 und 2020 europaweit € 80 Millionen für KMU zur Verfügung.

Anne Katrin Bohle neue Baustaatssekretärin im BMI

Anne Katrin Bohle neue Baustaatssekretärin im BMI 600 600 Bundesingenieurkammer

Am 1.4.2019 wird Anne Katrin Bohle die Nach­fol­ge von Bau­staats­se­kre­tär Gunther Adler im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) antreten. Das Bundeskabinett hat am 20.03.2019 dem Vorschlag von Bundesminister Seehofer zugestimmt.

Derzeit leitet Anne Katrin Bohle die Abteilung für Stadtentwicklung und Denkmalpflege im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und gilt als ausgewiesene Expertin in diesem Bereich. Die Bundesingenieurkammer dankt Gunther Adler für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und freut sich darauf, in Anne Katrin Bohle eine neue versierte Ansprechpartnerin zu bekommen.

Deutscher Brückenbaupreis 2020 ausgelobt

Deutscher Brückenbaupreis 2020 ausgelobt 872 873 Bundesingenieurkammer

Bereits zum 8. Mal rufen die Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI zur Beteiligung am Deutschen Brückenbaupreis auf. Gesucht werden Deutschlands beste Bauingenieurleistungen im Brückenbau.

Auch 2020 vergeben VBI und Bundesingenieurkammer den Preis in den Wettbewerbskategorien „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ sowie „Fuß- und Radwegbrücken“. Dabei sind innovative Großprojekte genauso gefragt wie gelungene kleine Konstruktionen oder herausragende Sanierungen. Der Wettbewerb würdigt die besten Brücken, die in den vergangenen vier Jahren in Deutschland entstanden sind und zeichnet die Bauingenieurinnen und Bauingenieure aus, deren außerordentliche Leistungen den Bau dieser Brücken ermöglicht haben.

Eingereicht werden können Bauwerke, deren Fertigstellung, Umbau oder Instandsetzung zwischen dem 1. September 2015 und dem 1. September 2019 abgeschlossen wurden. Der Einsendeschluss ist der 14. September 2019.

Die Ausschreibungsunterlagen zum Deutschen Brückenbaupreis 2020 sowie Bildmaterial der bisherigen Preisträgerbauwerke und weitere Informationen finden Sie unter www.brueckenbaupreis.de.

Der 2006 von Bundesingenieurkammer und VBI ins Leben gerufene Deutsche Brückenbaupreis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in Deutschland und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.

3 Fragen – 3 Antworten | Petra Kammerevert MdEP

3 Fragen – 3 Antworten | Petra Kammerevert MdEP 1000 1000 Bundesingenieurkammer

Petra Kammerevert

Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung

Im Mai 2019 findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Dies hat die Bundesingenieurkammer zum Anlass genommen und EU-Politikerinnen und EU-Politiker gefragt, wie sie sich zukünftig in Europa für die Themen von Ingenieurinnen und Ingenieuren stark machen wollen.

Evelyne Gebhardt MdEP (S&D-Fraktion), Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz

Markus Ferber MdEP (EVP-Fraktion), Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand im Europäischen Parlament

Dr. Andreas Schwab MdEP (EVP-Fraktion), Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz

Nicola Beer MdB (FDP), Spitzenkandidatin der Freien Liberalen

Alle Informationen rund um die Europawahl

Derzeit läuft das Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen des Festhaltens an den Mindest- und Höchstsätzen der HOAI. Auch mit Initiativen wie dem Dienstleistungspaket greift die EU-Kommission immer wieder direkt oder indirekt die freiberuflichen Strukturen in Deutschland an. Wie werden Sie sich für den Schutz der bewährten freiberuflichen Strukturen einsetzen und bspw. weitere Restriktionen der Kommission verhindern?

Als Kultur- und Bildungspolitikerin habe ich ein Interesse an einem konstruktiven Wettbewerb um die höchste Qualität und die besten Ideen, auch im Architektur- und Ingenieursbereich. Eine Honorarordnung kann, neben Verbraucherschutzaspekten, ganz generell dazu beitragen einen solchen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Wie nun allerdings der EuGH die HOAI beurteilen wird, obliegt nicht meiner Voraussage.

Die Richtlinie (EU) 2018/958 über eine „Verhältnismäßigkeitsprüfung vor Erlass neuer Berufsreglementierungen“ legt als Teil des sog. Dienstleistungspakets fest, dass vor dem Erlass neuer beruflicher Regelungen oder deren Änderung eine Verhältnismäßigkeitsprüfung nach einem detailliert vorgegebenen Prüfschema durchzuführen ist und sorgt eben gerade nicht für eine befürchtete „Gleichmacherei“ der freien Berufe in der EU. Freiberufler, begrifflich von „artes liberales“ stammend, zeichnet grundsätzlich aus, dass sie gegenüber ihren Kunden oder Mandanten einen enormen Wissensvorsprung in Bezug auf die erfragte Leistung haben. Als Bildungspolitikerin kann ich am besten zu ihrer Förderung beitragen, indem ich das Beibehalten eines hohen Ausbildungsniveaus fordere und wir auch für die gezielte Förderung sorgen. Insgesamt bedarf es größerer Anstrengungen in den Bildungsinvestitionen, insbesondere im MINT Bereich, hier nochmals mit einem Schwerpunkt auf junge Frauen, sowie in der kulturellen Bildung. Nur so kann langfristig sichergestellt werden, dass die anspruchsvollen Aufgaben von Freiberuflern möglichst exzellent gelöst werden.

Die deutsche Planerlandschaft setzt sich vor allem aus einer Vielzahl kleiner und mittelständischer Büros zusammen. Aus unserer Sicht ist diese Struktur Garant für die unabhängige qualitätvolle Erbringung von Planungsleistungen. Auch hat sie sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewährt. Was werden Sie auf EU-Ebene zum Schutz dieser Strukturen beitragen?

Die Europäische Union muss helfen den administrativen Aufwand für KMUs in Europa in einem machbaren Rahmen zu halten. Seit Jahren kämpfe ich für ein größeres Engagement der öffentlichen Hand beim Ausbau von Glasfasernetzen, möglichst flächendeckend. Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass es sich lohnt, das in der e-commerce Richtlinie festgeschriebene Haftungsprivileg zu verteidigen, da es gerade kleine und mittlere Unternehmen im digitalen Bereich vor übermäßigem Aufwand schützt.

Außerdem möchte ich allen Unternehmerinnen und Unternehmern nahelegen, mehr auszubilden und ihre Azubis zu einer Teilnahme an ERASMUS+ ermutigen. ERASMUS+ ist eben weit mehr als ein Programm nur für Studierende. Wir haben dafür gesorgt, dass das Programm künftig breiter aufgestellt ist und fordern daher als Ausschuss für Kultur und Bildung, die Mittel insgesamt zu verdreifachen und den Mittelanteil für Praktika in der beruflichen Bildung zu erhöhen. Wir bekommen vor allem aus Unternehmen die Rückmeldung, dass der Austausch nicht nur Beschäftigten, sondern auch den Unternehmen einen enormen Mehrwert bietet. Dieses Potenzial müssen wir noch besser ausschöpfen!

Die Digitalisierung ist in aller Munde. Die Ingenieurinnen und Ingenieure stehen diesem Wandel offen gegenüber. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die digitalen Planungsprozesse voranzubringen und gleichzeitig kleine und mittlere Planungsstrukturen mitzunehmen?

Sie kennen sich im „Building Information Modeling“ besser aus als ich. Ich kann Ihnen sagen, was ich als Europapolitikerin sehe. Es gibt große Erfolge, wenn KMUs sich zusammentun und alltägliche, regelmäßig wiederkehrende Betriebsabläufe oder auch Akquise von Fördermitteln gemeinsam stemmen. So können sie sich besser auf ihre Kernkompetenz konzentrieren, wodurch ihre Zeit und Energie für Innovation freigesetzt wird. Als Sozialdemokratin bin ich überzeugt, dass dies in genossenschaftlich organisierten Modellen sehr gut funktionieren kann. Unter dem Aspekt der Bildung bin ich überzeugt, dass wir im Zuge des digitalen Wandels neben den formalen Bildungszielen sehr viel mehr Wert auf soziale Kompetenzen, Kreativität, Teamfähigkeit, lösungsorientiertes Arbeiten und die Neugier auf Neues in Bildung und Ausbildung legen sollten.

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